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#David Camerons Rückkehr: Der Vorvorvorvorgänger am Kabinettstisch

Dass ein früherer britischer Premierminister als gewöhnlicher Minister ins Kabinett eintritt, ist ungewöhnlich. Was erhofft sich der aktuelle Premierminister Rishi Sunak davon?

Mit einer Peerswürde werden in der politischen Glashauskultur Großbritanniens meist jene Amts- und Würdenträger bedacht, die nach mehr oder wenig verdienstvollen Dienstzeiten in den Ruhestand rutschen und für ein wenig Ruhm empfänglich sind. David Cameron hingegen, dessen sechs Jahre als Premierminister 2016 mit der Niederlage im Brexit-Referendum endeten, hat sich am Montag auf seinem Weg zurück in die Politik in Lord Cameron verwandelt. Die rasche Berufung in den Adelsstand war notwendig, weil nach den ungeschriebenen bri­tischen Gesetzlichkeiten Mitglieder der Re­gierung mit einem Sitz im Parlament verankert sein müssen. Da Cameron nach seinem Rücktritt als Premierminister vor sechseinhalb Jahren auch sein Un­terhausmandat abgab, muss er nun eben als Peer im Oberhaus seinen Sitz ein­nehmen.

Johannes Leithäuser

Politischer Korrespondent für das Vereinigte Königreich und Irland.

Die Adelswürde hat aus der Perspe­k­tive des amtierenden Premierministers Rishi Sunak – der am Montag sein Kabinettskarussell in heftigen Schwung versetzte – einen weiteren Vorteil. Sie verleiht Cameron, dem auch im Alter von 57 Jahren immer noch etwas von der Lausbübischkeit englischer Internatsschüler anhaftet, doch eine Art staatsmännischer Würde. Sie schwächt den Ge­danken an eine direkte politische Konkurrenz zwischen dem Amtsinhaber Sunak und seinem Vorvorvorvorgänger Cameron ab. Außerdem hat Camerons Sitz in der oberen Parlamentskammer den Effekt, dass er als Außenminister gar nicht auf der ersten Bank (front bench) der Regierungsmitglieder im Unterhaus Platz nehmen kann, und sich damit auch nicht der in Großbritannien mit besonderer Verve vorgetragenen Kritik der Op­position stellen muss.

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