#Dax-Rekord: 18.000 Punkte sind nur ein Zwischenschritt

Dieses Mal ist der Dax schnell gewesen. Die 17.000 Punkte hatte er erstmals vor fünf Wochen erreicht, nun folgten die 18.000 im Galopp. Schneller war der deutsche Leitindex seinerzeit nur von 11.000 auf 12.000 Punkte gestiegen. Das war im Jahr 2015. Manchmal liegen aber auch Jahre zwischen einem Tausender und dem nächsten.

Die Börse verläuft in Wellen. Der Ungewissheiten gibt es viele. Aber eines lässt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen: Der nächste Tausender kommt bestimmt. Auch die 18.000 Punkte werden nur ein Zwischenschritt sein. Das wird immer so bleiben.

Warum? Weil der Mensch nach Komfort strebt. Er will gut und ausreichend essen, möglichst wenig arbeiten, zumindest nicht körperlich allzu anstrengend. Er will gut versorgt sein, wenn er krank und alt ist, er möchte mobil sein, er möchte verreisen. Diese Bedürfnisse gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen und Dringlichkeit, doch mehr oder weniger streben alle acht Milliarden Menschen danach.

Früher Feldarbeit, heute Pflegeroboter

Was das mit dem Dax zu tun hat? Alle 40 Unternehmen sind ziemlich erfolgreich darin, die Bedürfnisse der Menschheit zu stillen. Mit Autos von Mercedes, BMW, Porsche und VW, mit Medikamenten von Merck und Bayer, mit Zement von Heidelberg Materials, mit gutem Geschmack und Duft von Symrise, mit Flugzeugen und Flugzeugteilen von Airbus und MTU, mit Wohnungen von Vonovia, Computerchips von Infineon, Zügen von Siemens, Kraftwerkstechnik von Siemens Energy und so weiter.

Die Unternehmen sind innovativ. Vor dreihundert Jahren mussten die meisten Menschen noch auf dem Feld sehr hart arbeiten, um sich ernähren zu können. Riesige Fortschritte haben die Arbeit erleichtert, dank Maschinenbau, Dünger und vielem mehr. Heute gibt es Saugroboter für den heimischen Teppich und Pflegeroboter im Alter. Bald können wir wahrscheinlich in China anrufen und die Künstliche Intelligenz übersetzt simultan.

Das Leben wird einfacher und komfortabler. Aber es ist noch immer Luft nach oben, das wird jeder bestätigen. Noch mehr Arbeitserleichterung, noch bessere Medikamenten gegen Krebs und vieles mehr, saubere Energiegewinnung, gesündere Ernährung. Die Bedürfnisse der 8 Milliarden Menschen sind noch längst nicht gestillt. Und solange das so ist, wird es Unternehmen geben, die darum wetteifern, die Nachfrage bestmöglich zu stillen und neue Nachfrage zu wecken.

Die Dax-Unternehmen stellen dabei regelmäßig neue Gewinnrekorde auf. Mehr als 50 Milliarden Euro der Gewinne werden dieses Jahr an die Eigentümer, die Aktionäre, ausgeschüttet. Dafür, dass sie das Risiko auf sich genommen haben, den Unternehmen Kapital zum Wirtschaften zur Verfügung zu stellen. Das ist nicht ohne Risiko. Unternehmen gehen auch unter. Aber es ist die Minderheit. Erst recht unter großen Konzernen, wie sie in den Leitindizes um die Welt enthalten sind. Wer sein Geld in so einem Index streut, also in mehrere Unternehmen investiert, und auch noch Geduld mitbringt, dessen Verlustrisiko sinkt nach zehn Jahren auf rund 3 Prozent.

Und wer stets zögert und Rekordhochs für keinen guten Einstiegszeitpunkt hält: Heute ist fast immer der bessere Tag zum Aktienkauf als morgen. Das ist in strukturell steigenden Märkten so. Das war auch bei 17.000 Punkten so vor fünf Wochen. Und so ist es auch jetzt. Ob im Dax oder im MSCI World ist dabei zweitrangig. Die meisten Unternehmen arbeiten global und profitieren vom Aufholbedarf vieler Weltregionen.