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#Der Mond schrumpft und bebt – welche Folgen hat das für bemannte Missionen? Die Wissenschaft liefert Antworten

So sieht eine Animation der NASA von der Artemis-III-Mission aus. Werden wir Menschen bald wieder einen Fuß auf den Mond setzen? Und: Müssen sich unsere Astronauten vor Erdbeben wappnen? (Symbolbild; Quelle: SpaceX, NASA)
So sieht eine Animation der NASA von der Artemis-III-Mission aus. Werden wir Menschen bald wieder einen Fuß auf den Mond setzen? Und: Müssen sich unsere Astronauten vor Erdbeben wappnen? (Symbolbild; Quelle: SpaceX, NASA)

Unser Mond schrumpft – das haben Forscher in einer neuen Studie herausgefunden. Doch dabei handelt es sich nicht um den fiesen Plan des Superschurken Gru (Film: Ich – Einfach unverbesserlich), der den Mond mithilfe eines Schrumpfstrahlers stehlen will.

Eine mögliche Erklärung: Durch die natürliche Auskühlung seines Kerns zieht sich der Mond immer weiter zusammen. Dadurch können Verwerfungen und daraus resultierende Mondbeben entstehen, welche zukünftige Astronauten auf dem Mond vor Probleme stellen.

Die Bebengefahr betrifft auch den für uns Menschen so interessanten Südpol des Mondes, wo künftig bemannte Mondmissionen landen sollen wie bei der Artemis-III-Mission 2026. Dazu gleich mehr.

Mondbeben und Regolith-Rutsche? Ein kurzer Überblick

Ja, richtig gelesen. Mondbeben existieren, auch wenn das für uns auf der Erde ein wenig abstrakt erscheinen mag. Dieser Absatz klärt euch über mögliche Gründe der Beben auf.

Falls ihr das überspringen wollt, lest ihr im nächsten Abschnitt über die Gefahren für Astronauten, die zukünftig einen großen Schritt für die Menschheit auf dem Mond wagen wollen.

Ein vereinfachtes Bild: In einem Artikel von CNN beschreiben die Autoren das Phänomen mit einem treffenden Vergleich. Der Mond ist wie eine Weintraube, die trocknet und sich irgendwann in eine faltige Rosine verwandelt.

So ähnlich muss man sich das Abkühlen des Mondkerns vorstellen. Dadurch zieht sich die poröse Mondoberfläche nämlich immer weiter zusammen und es entstehen Verwerfungen wie bei uns auf der Erde.

Sehenswert – Hier könnt ihr euch übrigens die gesamte Mondoberfläche aus NASA-Perspektive genauer ansehen:


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In Zahlen: Innerhalb der letzten Millionen Jahre schrumpfte der Mondumfang um 45,72 Metern. Klingt aus unserer Sicht nicht viel – geologisch gesehen hat das aber durchaus eine Bedeutung. Vereinfacht gesagt, entstehen durch diesen Prozess Überlappungen und Verwerfungen.

Mögliche Folgen:

  • Mondbeben verschiedenster Stärke
  • einstürzende Kraterränder
  • Erd- bzw. Regolith-Rutsche

Wissenswert: Regolith besitzt einen geringen Zusammenhalt und ist daher sehr anfällig für Beben.

Man hält den Mond für ein geologisch totes Objekt, auf dem seit Milliarden von Jahren nichts mehr passiert ist, aber das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Diese Verwerfungen sind sehr jung und es tut sich etwas. Wir haben tatsächlich Erdrutsche entdeckt, die sich in der Zeit ereignet haben, in der sich der Lunar Reconnaissance Orbiter, eine Mondsonde der NASA, in der Umlaufbahn des Mondes befand.

Das sagt Thomas R. Watters, ein emeritierter Wissenschaftler des National Air and Space Museum Center for Earth and Planetary Studies und Hauptautor einer Studie, die dieses Phänomen untersucht hat.

Dabei bezieht er sich auf den Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA von 2009. Dieser kartierte den Mond und ließ die Forscher in ihrer Studie Rückschlüsse auf aktuelle Verwerfungen ziehen.

So groß ist die Gefahr für zukünftige Astronauten

Mit der NASA-Mission der Artemis-III sollen 2026 wieder Menschen auf dem Mond landen. Müssen sich die Astronauten also Gedanken um ihre Erdbebensicherheit machen?

Das stärkste, gemessene Mondbeben hatte (bis jetzt) eine Stärke, welches auf der Erde einer Stärke von 5,0 auf der Richterskala entspricht. Die fehlende Schwerkraft mache die Stärke laut den Forschern aber deutlich schlimmer.

Auf der Erde hat man eine viel stärkere Schwerkraft, die einen an der Oberfläche hält. Auf dem Mond ist die Schwerkraft viel geringer, sodass selbst eine kleine Bodenbeschleunigung einen möglicherweise von den Füßen reißt, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Diese Art von Erschütterung kann in einer Umgebung mit geringer Erdbeschleunigung wirklich alles durcheinanderbringen.
Thomas R. Watters

Auch wenn ein imaginäres Bild von über den Mond stolpernden Artemis-Astronauten vielleicht eine gewisse Situationskomik mit sich bringt, ist es in Anbetracht von zukünftigen Landungen und möglichen, festen Strukturen wie Habitaten durchaus mit Sorge zu betrachten.

Sehenswert zum Thema Astronauten auf dem Mond: Die NASA hat vor wenigen Tagen einen neuen Trailer über ihre neue Artemis-Mond-Mission veröffentlicht. Hier könnt ihr im einminütigen Clip sehen, was uns im nächsten Kapitel der bemannten Mondlandungen erwartet:


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Dies soll niemanden beunruhigen und schon gar nicht von der Erforschung dieses Teils des Südpols des Mondes abhalten, aber es soll zur Vorsicht mahnen, dass der Mond kein harmloser Ort ist, an dem nichts passiert.

Das meint der Wissenschaftler Watters zwar dazu, doch laut CNN es gibt Unstimmigkeiten unter den Forschern, ob es nicht noch weitere Gründe für diese Beben gibt.

Das ist ein Problem: Eine mögliche Vorhersage von Mondbeben ist ohne genauere Ursachenkenntnis unmöglich.

Wissenschaftler sind sich uneins und eine Sorgenfalte bleibt

Yosio Nakamura, emeritierter Professor für Geophysik an der University of Texas in Austin (kein Autor der Studie) widerspricht laut CNN den Ursachen hinter den Erdbeben:

Wir wissen immer noch nicht, was die flachen Mondbeben verursacht, aber es ist nicht die Gleitverwerfung nahe der Oberfläche. Unabhängig davon, was diese Beben verursacht, ist es wahr, dass sie eine potenzielle Bedrohung für künftige Landemissionen darstellen, und wir brauchen mehr Daten über sie.

Er analysierte seismische Daten von früheren Apollo-Stationen, die mit den entsprechenden Messinstrumenten Beben aufzeichneten. Was jedoch unumstritten ist: Es gibt immer wieder seismische Aktivitäten.

Bei einem Punkt sind sich die meisten Forscher einig: Für kurze Mondmissionen seien diese Beben keine Gefahr. Für längerfristige Projekte fehlen uns aber noch die nötigen Daten. Das sieht auch Allen Husker, ein Forschungsprofessor für Geophysik am California Institute of Technology laut CNN so:

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein großes Mondbeben stattfindet, während sie dort sind. Es ist jedoch gut zu wissen, dass es diese seismischen Quellen (die, die Beben verursachen) gibt. Sie können eine Gelegenheit sein, den Mond besser zu untersuchen, wie wir es auf der Erde mit Erdbeben tun. Bis es eine echte Mondbasis gibt, sollten wir bei den kommenden Missionen eine viel bessere Vorstellung von der tatsächlichen seismischen Gefahr haben.

Was denkt ihr über den Mond und seine Beben? Sollte man daran forschen, dass zukünftig Mondbasen erdbebensicher werden oder ist ein festes Projekt auf dem Mond in euren Augen generell eher unsinnig? Wusstet ihr, dass unser Mond schrumpft und sein Kern abkühlt? Wie könnte man Mondbasen bestenfalls Erdbebensicher machen (Autor Kevin denkt hier an aufblasbare Strukturen, die vielleicht die Stöße abdämpfen)? Schreibt es gerne in die Kommentare und tauscht euch untereinander aus.

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