#Der wankelmütige Herausforderer des Schach-Königs

Am 17. März 2020, es war der erste Spieltag des Kandidatenturniers der Schach-WM, gewann Jan Nepomnjaschtschi die vielleicht wichtigste Partie seiner Karriere. Der Sieg hat dem früher oft erratisch spielenden Russen Selbstvertrauen gegeben. Seitdem hat er die Tabellenspitze mitunter geteilt, aber nie mehr abgegeben. Sein Gegner Anish Giri setzte ihm eine messerscharfe Variante vor. Obwohl sie ihn unvorbereitet traf, war es Nepomnjaschtschi, der sich besser zurechtfand. Nun ist ihm Giri mit einem halben Punkt auf den Fersen, der nächste Verfolger hat bereits eineinhalb Punkte Rückstand. Falls beide nach den an diesem Montag und Dienstag ausstehenden beiden Runden den ersten Platz teilen, würde Nepomnjaschtschi dank des Siegs im direkten Vergleich Herausforderer von Magnus Carlsen.

Der Weltmeister kommentiert die Ausscheidung auf der zu seiner Firmengruppe gehörenden Plattform chess24. Dort sprach er in den letzten Tagen oft über den Russen, der wie er 1990 geboren wurde: „Er ist einer derjenigen, die mich überspielen können. Jan spielt schnell, ist extrem stark, taktisch erfindungsreich. Vorteile zu verwerten, ist nicht seine stärkste Seite. Und er hat dieses Problem, dass er gelegentlich den Fokus verliert und zu oberflächlich spielt. Aber wenn Jan inspiriert ist, dann ist er extrem gut.“