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#Deutschland streicht afrikanische Staaten von Virusvariantenliste

Deutschland streicht afrikanische Staaten von Virusvariantenliste

Riesenjubel in Afrika, Enttäuschung in Lateinamerika: Im Kampf gegen die Ausbreitung besonders gefährlicher Mutanten des Coronavirus stuft Deutschland künftig nur noch zwei statt elf Länder als Virusvariantengebiete ein. Darauf haben sich nach Informationen der F.A.Z. das Auswärtige Amt sowie das Innen- und das Gesundheitsministerium geeinigt. Das Haus von Jens Spahn (CDU) bestätigte: „Das Robert Koch-Institut (RKI) wird heute Nachmittag die neuen Einstufungen nach Beschluss veröffentlichen.“ Die Beschlussfassung sei aber noch nicht abgeschlossen.

Als einzige Variantengebiete dürften Brasilien und Uruguay verbleiben, in denen die Gamma-Variante festgestellt worden ist. Damit bleiben Urlaubs- und Geschäftsreisen aus diesen Ländern schwierig. Für Nichteuropäer sind sie wegen des geltenden Beförderungsverbots fast unmöglich. Das trifft die Wirtschaft schwer, denn Brasilien ist der wichtigste deutsche Handelspartner in Lateinamerika und einer der bedeutendsten deutschen Produktionsstandorte überhaupt.

Hingegen gelten die übrigen neun Länder, die alle in Afrika liegen, künftig nur noch als sogenannte Hochrisikogebiete. Aus diesen nach Deutschland einzureisen, fällt leichter als aus Variantengebieten: Die Quarantäne beträgt nur zehn statt vierzehn Tage und kann nach fünf Tagen durch einen negativen Test beendet werden. Vollständig mit zugelassenen Vakzinen geimpfte Personen, die aus Hochrisikogebieten kommen, müssen nicht in Quarantäne. Auch besteht anders als aus Variantengebieten kein Beförderungsverbot für Reisende ohne die deutsche oder eine europäische Staatsangehörigkeit. 

Delta-Variante verbreitet sich stärker

Deutschland will sich in Bezug auf Afrika gegen die zuerst in Südafrika aufgetretene Beta-Variante schützen. Sie wird dort aber zunehmend von der Delta-Variante verdrängt, die auch in Deutschland vorherrscht und daher nicht mehr zur Einordnung als Virusvariantengebiet herangezogen wird. Fachleute hatten eine Neubewertung schon seit längerem als überfällig bezeichnet. Druck kam auch von Wissenschaftlern und vom Afrikaverein der Deutschen Wirtschaft.

In den heruntergestuften Staaten Südafrika, Namibia, Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Sambia und Zimbabwe ist die Erleichterung groß. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region. Millionen Menschen sind daran beteiligt. Außerdem spielen die Einnahmen für den Natur- und Tierschutz eine Schlüsselrolle. In Südafrika kamen von Januar bis April dieses Jahres 91 Prozent weniger Touristen aus Europa an als im Jahr zuvor. Viele deutsche Urlauber hatten die strikten Quarantänevorschriften bei der Rückkehr abgeschreckt.

Über den Tourismus hinaus ist der Wegfall des Beförderungsverbots für Nicht-Europäer eine willkommene Nachricht. In den vergangenen Wochen war zunehmender Protest gegen das Verbot laut geworden. In Südafrika hatten mehrere Bürger eine Petition dagegen gestartet, weil sie schon zugesagte Arbeits- und Studienplätze in Deutschland nicht antreten konnten. Auch deutsche Unternehmen konnten lokale Beschäftigte nicht zu Schulungen oder Konferenzen nach Deutschland schicken. Deutsche Auslandshandelskammern in Afrika und Südamerika hatten ebenfalls an die Bundesregierung appelliert, die Einstufung zu überdenken.

Andorra als neues Hochrisikogebiet

In Europa soll den Entwürfen der Ministerien zufolge Andorra zu einem neuen Hochrisikogebiet erklärt werden. In Europa sind dies außerdem Großbritannien, Spanien, die Niederlande, Portugal und Zypern, in Eurasien zählen Georgien und Russland als Hochrisikogebiete.

Die unterste Kategorie von Risikogebieten – bisher einfaches Risikogebiet genannt – soll künftig entfallen. Das sieht die neue Coronavirus-Einreiseverordnung vor, die am Sonntag in Kraft tritt. Sie legt auch fest, dass künftig jeder, der in die Bundesrepublik einreist, einen Nachweis über Impfung, aktuelle Testung oder Genesung vorweisen muss – und zwar unabhängig vom Verkehrsmittel und vom Herkunftsland. Bisher galt die Regelung nur für Flugreisende.

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