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#Die Architektin des Aufschwungs

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„Die Architektin des Aufschwungs“

Sie ist eine der Hauptfiguren, die alle bisherigen Erfolge möglich gemacht hat, doch sie hielt sich auch nach dem Schlusspfiff stets am liebsten am Rand des Platzes auf, um mit Genugtuung den Spielerinnen zuzusehen, wie diese ihr Glück nach den ersten fünf Siegen bei der Europameisterschaft der Frauen auskosteten.

Für Martina Voss-Tecklenburg und das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist mit dem Erreichen des Finales am Sonntag (18.00 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei DAZN) im Londoner Wembley-Stadion ein sportlicher Traum in Erfüllung gegangen. Nach diesem offen ausgesprochenen Ziel war die Auswahl samt Trainerin belächelt worden. Fleiß, Zusammenhalt und spielerische Finesse wurden unterschätzt. Im nun anstehenden Duell mit der Auswahl Englands besteht die Chance, den ersten Titel seit dem Olympiasieg 2016 zu gewinnen.

Architektin dieses Aufschwungs ist die Bundestrainerin, die bei der Zusammenstellung ihres Kaders ein gutes Händchen bewies und die Protagonistinnen mit Disziplin und Einfühlungsvermögen zu Höchstleistung führte. Ihre Premiere war vor drei Jahren ungleich ernüchternder verlaufen: Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich scheiterten die deutschen Frauen im Viertelfinale. Dass sich Voss-Tecklenburg dennoch des Rückhalts im Verband sicher sein konnte, liegt an ihrer hohen Fachkompetenz. Bereits beim Schweizer Verband hatte die gebürtige Duisburgerin zuvor beachtliche Aufbauarbeit geleistet.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff schätzt ihre Akribie. Er ermöglichte drei Trainingslager, bei dem die heterogene Gruppe zu einem guten Fitnesszustand kam und zwischenmenschlich zusammenwuchs. Der Teamspirit führte, begeisternd, ins Finale.

Der Vertrag von Martina Voss-Tecklenburg läuft bis zum Sommer des kommenden Jahres. Mit dem DFB verbindet sie eine wechselhafte Be­ziehung: Viermal war sie als Spielerin Europameisterin. Dass sie nach der Geburt ihrer Tochter ins Nationalteam zurückkehrte, war seinerzeit alles andere als selbstverständlich.

Ihre Karriere ging vor Olympia 2000 in Sydney unvermittelt in die Brüche. Wegen eines Streits mit ihrer damaligen Lebensgefährtin und Team­kollegin Inka Grings wurde Voss suspendiert. Später bekam sie dennoch ein Abschiedsspiel vom Verband, das den Weg zum Comeback in pflicht­bewusster Position ebnete.

In ihrer Freizeit greift die Bundestrainerin, die seit 2009 mit dem ­niederrheinischen Bauunternehmer Hermann Tecklenburg verheiratet ist, gern zu einem Buch. Auch in England hatte sie fünf dabei, was ihr nach ­eigenem Bekenntnis dabei half, zwischendurch ab­zuschalten und so die Energie zu sammeln, um ein Kapitel deutscher Fußball-Geschichte zu schreiben, dem nur noch das Happy End fehlt.

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