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#Die Einreise von Tennisstar Djokovic wird zur Staatsaffäre

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Die Einreise von Tennisstar Djokovic wird zur Staatsaffäre

Das Tauziehen um den Auftritt der Nummer Eins der Tennisweltrangliste bei den diesjährigen Australian Open in Melbourne ist zu einem politischen Konflikt angeschwollen. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić wirft Australien vor, Novak Djokovic „schlecht zu behandeln“. Der Star saß zunächst im Flughafen Tullamarine in Melbourne in einem Raum fest, um danach in das Park Hotel in der Innenstadt in Quarantäne verlegt zu werden.

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Dort zogen am Mittag (Ortszeit) Fans des Tennisspielers auf. Zunächst hieß es, er solle noch am Abend ausfliegen. Dagegen allerdings wehrten sich seine Rechtsanwälte. Am Mittag kam es in Australien zu einer ersten Anhörung, bevor Richter Anthony Kelly den Fall zunächst auf den Nachmittag vertagte. Allerdings erkundigte er sich, ob der Tennisspieler in seinem Hotel Zugang zu einem Trainingsplatz habe.

Es wird politisch

Dem 34 Jahre alten Serben wird vorgehalten, die Grenze nach Australien ohne gültige Einreisepapiere übertreten zu wollen. „Nicht-Staatsangehörige, die bei der Einreise kein gültiges Visum besitzen oder deren Visum annulliert wurde, werden festgenommen und aus Australien ausgewiesen“, stellte der australische Grenzschutz unmissverständlich fest. Ministerpräsident Scott Morrison erklärte inzwischen, Djokovic habe nie eine „medizinische Ausnahmebescheinigung“ besessen. Die aber ist nötig, wenn der Besucher nicht zweimal geimpft ist – was Djokovic, der darüber keine Auskunft gibt, nicht zu sein scheint.

Präsident Vučić ging in die Offensive. Er berichtete, er habe gegen 8 Uhr morgens australischer Zeit (1 Uhr morgens in Deutschland) mit dem Spieler telefoniert. „Ich habe unserem Novak gesagt, dass ganz Serbien bei ihm ist und dass unsere Behörden alle Maßnahmen ergreifen, um die Belästigung des besten Tennisspielers der Welt aufzuhalten“, schrieb er auf Serbisch auf Instagram. „Serbien wird für Novak Djokovic kämpfen, für Gerechtigkeit und Wahrheit.“

Unterstützer von Djokovic aus der örtlichen serbischen Gemeinschaft demonstrieren vor dem Hotel in Melbourne, in dem ihr Idol untergebracht wurde.


Unterstützer von Djokovic aus der örtlichen serbischen Gemeinschaft demonstrieren vor dem Hotel in Melbourne, in dem ihr Idol untergebracht wurde.
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Bild: William West/AFP

Auch Djokovics Vater Srdjan heizt die staatenübergreifende Debatte im Internet an. Er berichtete, sein Sohn werde in einem Raum am Flughafen über Stunden festgehalten, ohne seinen Tross und auch ohne Mobiltelefon. Dann verstieg er sich zu Drohungen: „Sie halten meinen Sohn gefangen. Wenn sie ihn nicht in der nächsten halben Stunde freilassen, werden wir uns auf der Straße versammeln. Dies ist ein Kampf für alle.“

Dabei scheint die Wahrheit für Morrison nach anfänglichem Schwanken inzwischen relativ klar: „Er war nicht in der Lage, den Grenzschutzbeamten am Flughafen gestern Abend diesen Nachweis (einer medizinischen Ausnahmegenehmigung) zu erbringen. So sind die Regeln, und das passiert bei vielen Gelegenheiten, und das ist jetzt passiert.“

Es bleibt unklar

Ganz so einfach scheint der Fall indes nicht zu liegen: Australische Medien berichten, der Tennisspieler habe tatsächlich die notwendigen Papiere zur Einreise besessen. Sie seien ihm im November ausgestellt worden. Der Bundesstaat Victoria hat in den vergangenen Monaten augenscheinlich 26 Ausnahmegenehmigungen für die Anreisende zum Turnier ausgestellt. Dazu prüften zwei unabhängige medizinische Gremien die anonymisierten Anträge. Noch am Mittwoch hatte auch Morrison selber kundgetan: „Sie (die Regierung von Victoria) haben ihm eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erteilt, und wir handeln entsprechend dieser Entscheidung“.

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