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#Die erstaunliche Triumphfahrt des Tadej Pogacar

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Die erstaunliche Triumphfahrt des Tadej Pogacar

Würde man nicht wissen, dass auf den vielen, vielen Kilometern auf französischen Straßen noch allerhand passieren kann, auch solches, was die Fahrer der Tour de France nicht beeinflussen können, so würde man schon nach der achten von 21 Etappen sagen: Das war’s. Der Sieger steht fest. Keiner wird dem erst 22 Jahre alten Tadej Pogacar seinen zweiten Sieg in Serie beim größten Radrennen der Welt streitig machen können. Der Profi vom Team UAE Emirates ist bislang eine Klasse für sich. Unangreifbar im Zeitfahren. Unangreifbar in den Bergen.

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Sein erstaunlicher Sturm ins Gelbe Trikot, das er dem Niederländer Mathieu van der Poel am Samstag abnahm, war eine Triumphfahrt, die reihenweise schwer geschlagene Konkurrenten zurückließ. Wirkliche Gegner waren nicht in Sicht. Pogacar deklassierte alle in der Gruppe der Klassementfahrer bei schwierigen Bedingungen, bei Regen und Wind, fuhr sie in Grund in Boden. Den Tagessieg sicherte sich der Belgier Dylan Teuns (Bahrain Victorious), der in der Gesamtwertung keine Rolle spielt.

Während einige Ausreißer ein paar Minuten vorausfahren durften, hatten sich die Topfahrer lange Zeit in einer Gruppe um Pogacar versammelt. Dann war Schluss mit lustig. Am vorletzten Anstieg, dem 1297 Meter hohen Col de Romme, griff Pogacar knapp zwei Kilometer vor dem Gipfel an, und es schien, als sei er auf ein Motorrad umgestiegen. Nur Richard Carapaz, der beim Team Ineos Grenadiers anstelle von Geraint Thomas in die Chefrolle geschlüpft war, konnte ihm zunächst folgen.

Nun kommt das Hochgebirge

Aber auch der Bergspezialist aus Ecuador schaffte es nur ein paar hundert Meter, sich an Pogacars Hinterrad zu klemmen, dann fiel er zurück. Pogacar ließ ihn grußlos stehen, fuhr auf und davon. Und Carapaz ist nicht irgendwer, Carapaz ist der Giro-Sieger von 2019, und einer, dem man zugetraut hatte, bei dieser Tour um den Gesamtsieg mitfahren zu können. Bis ins Ziel nahm ihm Pogacar 3:20 Minuten ab.

Schon die erste Woche der Tour de France war mit Schlagzeilen hart gepflastert gewesen. Fürchterliche Massenstürze. Cavendishs Comeback im Kreis der Supersprinter. Van der Poels Fahrt ins Gelbe Trikot. Aber wenn es um den Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt geht, darum, wer am Ende auf den Champs-Elysees in Paris triumphiert, dann spielt das alles nur eine Nebenrolle.

Die großen, die entscheidenden Geschichten werden im Hochgebirge geschrieben, und das erste Kapitel spielte am Samstag auf der achten Etappe von Oyonnax nach Le Grand-Bornand. 150,8 Kilometer hinein in die Alpen, hart, sehr hart, aber noch nicht extrem, eine Vorspeise für die schwere Kost, die noch kommen wird.

Aber schon die Anstiege an diesem Samstag, drei der ersten Kategorie, sorgten dafür, dass es am Ende nur noch einen Favoriten für den Gesamtsieg gibt: Pogacar. Zum Start der Tour vor einer Woche waren es drei Fahrer gewesen, denen der Gesamtsieg zugetraut worden war, Pogacar, sein Landsmann Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und der Brite Geraint Thomas.

Zwei haben sich am Samstag endgültig aus dem Kreis der Besten verabschiedet. Roglic und Thomas verloren den Anschluss, beide zollten Sturzverletzungen Tribut, brachten aber offenbar auch nicht die Form mit zur Tour, die nötig gewesen, wäre, um Pogacar Paroli bieten zu können, im Zeitfahren und in den Bergen.

An diesem Sonntag nun geht richtig ins Hochgebirge. Bergfahren in seiner reinsten Form. Der erste Gipfel der höchsten Kategorie. Im Finale geht es auf mehr als 2000 Meter Höhe hinauf nach Tignes, eine brutale Steigung. Vor zwei Jahren hatte sich Tignes schon einmal auf die Ankunft der Tour vorbereitet, doch dann sorgte ein Unwetter mit Hagel, Schneefall und Schlammlawinen für den Abbruch der 19. Etappe. Der Veranstalter musste die Notbremse ziehen.

Die Etappe an diesem Sonntag ist ein Gruß an Tignes, ein Ausgleich für die Enttäuschung von damals. Fünf harte, teils extreme Anstiege stehen auf dem Programm: Côte de Domancy, Col des Saisies, Col du Pré, Cormet de Roselend, Tignes – ein Fest für Bergfahrer, jene Spezialisten, die weniger wiegen als ein Supermodel, und trotzdem irrsinnige Wattzahlen treten. Nach dem Feuerwerk, das Pogacar am Samstag abbrannte, werden viele Bergspezialisten der Etappe allerdings mit Schaudern entgegenblicken. Und mit der Hoffnung, dass es der Slowene vielleicht etwas gemütlicher angehen lässt.

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