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#Die EZB macht den Weg frei für den digitalen Euro

Die EZB macht den Weg frei für den digitalen Euro

Die Europäische Zentralbank (EZB) macht den Weg frei für den digitalen Euro. Wie die Notenbank am Mittwoch mitteilte, hat der EZB-Rat, das oberste geldpolitische Gremium der Eurozone, den vorläufigen Plänen zugestimmt. Die Politik auf europäischer und nationaler Ebene hatte schon zuvor ihre Unterstützung signalisiert.

„Es ist neun Monate her, dass wir unseren Bericht über einen digitalen Euro veröffentlicht haben. In dieser Zeit haben wir weitere Analysen durchgeführt, Beiträge von Bürgern und Fachleuten eingeholt und einige Experimente durchgeführt – mit ermutigenden Ergebnissen“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „All dies hat uns zu der Entscheidung veranlasst, einen Gang höher zu schalten und das Projekt des digitalen Euro zu starten“, so Lagarde. „Mit unserer Arbeit wollen wir sicherstellen, dass Bürger und Unternehmen auch im digitalen Zeitalter Zugang zur sichersten Form des Geldes, dem Zentralbankgeld, haben.“

Die Vorbereitungen sollen jetzt in eine zwei Jahre dauernde Untersuchungsphase treten, auf die dann nochmal eine drei Jahre dauernde Testphase folgen soll. In dieser ganzen Zeit werde man eng mit den politischen Institutionen in Europa zusammenarbeiten, hieß es. In etwa fünf Jahren, so hat es Lagarde vorgegeben, könnte der digitale Euro eingeführt werden. Die Notenbank will damit einerseits auf die Pläne anderer Staaten wie China reagieren, die ihrerseits Digitalwährungen einführen wollen, andererseits will sie aber auch privaten Digitalwährungen wie Bitcoin und Facebooks Diem nicht das Feld überlassen.

Bürger sollen voraussichtlich von den Banken „Wallets“ genannte digitale Brieftaschen oder Apps bekommen, auf denen sie digitale Euro speichern können. Über alle diese Details hat die Notenbank noch nicht entschieden, aber es sickerten immer wieder Informationen nach außen. So tendiert die EZB dazu, keine Blockchain zu verwenden, wie sie bei Bitcoin im Einsatz ist. Eher könnte das bestehende Echtzeit-Überweisungssystem Tips aus Italien die technische Grundlage bieten. Ökonomen hatten bereits gewarnt, man solle die Ansprüche an die neue Digitalwährung aber nicht so weit herunterschrauben, dass daraus nur „ein zweites Paypal“ werde. 

Digitaleuro soll sicherer und günstiger sein

Der Vorteil für die Verbraucher soll sein, dass sie „digitales Zentralbankgeld“ bekommen, das wie Bargeld direkt eine Forderung gegen die Notenbank darstellt. Geht die Hausbank pleite, wäre der digitale Euro sicher. Damit nun aber gerade in Ländern mit schwachen Bankensystemen nicht alle Leute ihr Geld bei der Bank abheben und in digitale Euro tauschen, soll es wohl Obergrenzen geben, wie viele digitale Euro jeder auf seiner Wallet halten darf. In einem Papier des EZB-Fachmanns Ulrich Bindseil tauchte dafür eine mögliche Obergrenze von 3000 Euro auf. Übersteigen die Beträge auf einer Wallet diese Grenze, soll das Geld auf ein Bankkonto abfließen. Zudem sollen gerade kleine Zahlungen im Internet mit dem Digitaleuro günstiger sein als bislang.

Im EZB-Rat war der digitaler Euro anfangs nicht unumstritten. Vor allem die Franzosen trieb die Sorge um, eine Digitalwährung amerikanischer Unternehmen wie Facebook könnte Europas Währungsinstitutionen entmachten. Dem wollten sie lieber heute als morgen eine europäische Notenbank-Antwort entgegenstellen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann dagegen hatte mehrfach gemahnt, in dieser Frage gehe Sicherheit vor Schnelligkeit. Außerdem hatte er den ordnungspolitischen Gedanken ins Spiel gebracht, dass die Notenbank private Initiativen auf dem Gebiet des digitalen Bezahlen nicht im Keim ersticken dürfe. Zudem müssten die Auswirkungen auf das Bankensystem sorgfältig geprüft werden. 

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