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#Die Kunst des Lebenslaufs und eheliche Diskussionen

Die Kunst des Lebenslaufs und eheliche Diskussionen

Liebe Leserin, lieber Leser, in einem Ballungsgebiet zu wohnen, das trotz Corona vor Wirtschaftskraft nur so trotzt, hat nicht nur gute Seiten. In der Regel verdient man zwar gut, wenn das Leben dann aber so sortiert ist, dass man darüber nachdenkt, nicht mehr in einer Mietwohnung leben zu wollen, wird es schwierig. Das Traumhaus erscheint schnell unerreichbar, der Gedanke, dass man doch inzwischen ordentlich Geld auf der hohen Kante hat, relativiert sich. Unser Finanzfachmann Volker Looman hat häufig mit solchen Situation zu tun. In seinem jüngsten Fall geht es um ein Ehepaar, der Mann ist 42 Jahre alt und „ganzer“ Assistenzarzt an einer Klinik im Hessischen. Die Frau ist 38 Jahre jung und „halbe“ Lehrerin an einer Oberschule im Pfälzischen, weil sie sich entschieden hat, ihre beiden Kinder nicht von Tagesmüttern betreuen zu lassen. Der Mediziner verdient im Jahr brutto 84.000 Euro, und die Frau bezieht ein Bruttogehalt von 36.000 Euro im Jahr. Das sind insgesamt 10.000 Euro im Monat, und von dieser Summe bleiben nach Abzug aller Sozialabgaben und Steuern rund 6500 Euro übrig. Außerdem sollten Sie wissen, dass das Ehepaar Ersparnisse von 200.000 Euro besitzt.

Die Familie lebt im Rhein-Main-Gebiet, und dort kosten Einfamilienhäuser, die diesen Namen verdienen, in der Regel eine Million Euro. Hinzu kommen Nebenkosten von 10 Prozent, so dass der Gesamtaufwand 1,1 Millionen Euro beträgt. Was meinen Sie dazu? Soll das Ehepaar zugreifen, oder vertreten Sie eher die Ansicht, die Miete sei keine Schande? Looman rechnet die Antwort genau aus, was ein spannender Einblick in die Frage ist, wie man einen Hauskauf kalkulieren sollte. Das Ergebnis nehme ich einmal vorweg:  Die beiden Ehepartner sind „Gefangene“ ihrer Ansprüche und Wünsche, und sie werden sich aus dieser Abhängigkeit nur befreien können, wenn sie entweder aufs Land ziehen, wo die Preise niedriger sind, oder ihre Einkommen steigern, um die hohen Preise leichter zu ertragen.

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Der Lebenslauf von Politikern ist so etwas wie eine Uniformjacke mit Orden daran: völlig nutzlos in der Schlacht, doch imposant beim Erzählen vom Krieg. Wenn einer hoch dekoriert die Bühne betritt, klimpert es vielsagend. Dann wissen die Leute, dass jemand Wichtiges kommt. Zum Beispiel Annalena Baerbock. Die hat gerade Ärger, weil ihr Lebenslauf sie wichtiger machte, als sie ist, und sie ist immerhin Kanzlerkandidatin der Grünen. Baerbock musste Angaben korrigieren, nachdem Journalisten Unstimmigkeiten gefunden hatten. Keine riesigen Sachen, aber mehrere kleine. Zum Beispiel hatte Baerbock geschrieben, sie habe als Büroleiterin einer Europaabgeordneten in Brüssel gearbeitet. Inzwischen fehlt „Brüssel“ im Lebenslauf. Baerbock kommentierte: „Das war Mist.“ Unsere Kollegin Friederike Haupt hat sich daraufhin einige weitere Lebensläufe von Politikern angeschaut – und dabei Interessantes festgestellt. Denn auffällig sei, dass gerade junge Abgeordnete oft lange Lebensläufe einreichten. Die Texte wirkten wie Rüstungen gegen den Vorwurf, zu jung und unerfahren zu sein. Alte Feldherren müssten nicht mehr mit den Orden klimpern. So sei Wolfgang Schäubles offizieller Lebenslauf recht kurz. Der von Joschka Fischer gar legendär, weil noch kürzer. Diese Knappheit muss man sich leisten können. Oder wollen.

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Haben Sie schon Ihre erste Impfung? Wenigstens einen Termin? Oder sind vielleicht schon vollständig geimpft? Dann haben Sie eine Sorge weniger – und können sich, wenn Sie mögen, gleich mit der nächsten Frage befassen. Denn bisher ist ungewiss, wie lange eine vollständige Impfung vor dem Coronavirus schützt. Weil belastbare Daten dazu fehlen, müssen selbst Fachleute raten. Sechs Monate, schätzt der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. Etwas zurückhaltender schätzt Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, die Lage ein. Man müsse sich darauf einstellen, dass „möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen“, sagte er. Kim Björn Becker, Redakteur in der Politik, hat sich umgehört. Die erste Erkenntnis: Pauschal wird die Frage, wie lange der Impfschutz gegen das Coronavirus anhält, kaum beantwortet werden können. Immerhin werden derzeit in Deutschland vier Impfstoffe eingesetzt, die sich in ihrer Wirkungsweise teils deutlich unterscheiden. Die zweite Erkenntnis: Es gibt derzeit noch keine Möglichkeit, den individuellen Impfschutz sicher zu bestimmen. Weder ist also derzeit bekannt, wie lange die Wirkung der Spritzen anhält, noch lässt sich im Einzelfall feststellen, ob der Schutz überhaupt noch greift. Fachleute fürchten, dass diese doppelte Unsicherheit schon bald ein ernsthaftes Problem nach sich ziehen könnte. Was also tun? Die Empfehlung eines Arztes, mit dem Becker gesprochen hat, gefällt mir besonders gut: „Wir gucken, was passiert.“

Viele Grüße aus der Redaktion, wenn Sie Fragen oder Anregungen zu F+, Ihrem Zugang zu FAZ.NET komplett haben, schreiben Sie mir gerne: [email protected]

Ihr Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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