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#Die Leopard-Lieferung an die Ukraine

„Die Leopard-Lieferung an die Ukraine“

In einem hat der Bundeskanzler zweifellos recht: Es wäre ein Fehler gewesen, in der Panzerfrage alleine zu marschieren. Doch bestand im Zuge der Entscheidung, der Ukraine Kampfpanzer des Typs Leopard zu liefern, die größte Gefahr nicht in einem Vorpreschen Deutschlands. Schließlich heißt der Kanzler Scholz, und seine Partei ist die SPD. Bis vor wenigen Tagen lag das größere Risiko darin, dass es einsam um Berlin wird, weil es fixiert auf seine Losung „kein Alleingang“ bleibt.

Die Gefahr eines wachsenden Zerwürfnisses zwischen den Unterstützern der Ukraine ist mit der Ankündigung des Kanzlers gebannt, selbst den Panzer zu liefern und das auch anderen Staaten zu erlauben. Die damit demonstrierte Geschlossenheit der Länder, die sich der Panzerallianz anschließen wollen, ist schon wegen der Risikoteilung gegenüber Moskau wichtig. Auch kommt nur so eine Zahl von Panzern zusammen, die militärische Relevanz hat.

Schulter an Schulter?

Nicht ohne die USA: Der Gleichschritt mit Washington hat für Berlin größere Bedeutung als für Paris und London, weil Deutschland in der Konfrontation mit einer Macht, die unverhohlen mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, auf den amerikanischen Schutzschirm angewiesen ist. Es hat gedauert, die in Sachen Kampfpanzer ebenfalls zögernden Amerikaner ins Boot zu holen. Dabei knirschte es vernehmlich. Aber nun kann Verteidigungsminister Pistorius mit größerer Berechtigung sagen, dass Deutschland und Amerika Schulter an Schulter stünden. In Ramstein passte zwischen sie noch ein Abrams.

Abgenommen zu haben scheint auch die Befürchtung, dass die Lieferung von westlichen Kampfpanzern zu einer Eskalation des Krieges führen könnte. Diese Gefahr wurde nicht allein, aber besonders auch von Scholz als Grund dafür genannt, dass man sich sehr gut überlegen müsse, welche Waffen der Ukraine zur Verfügung gestellt werden.

Treiber oder Getriebener?

Glatt verstoßen muss die Bundesregierung nun gegen das ebenfalls von ihr selbst aufgestellte Gebot, durch Lieferungen an die Ukraine nicht die eigenen Streitkräfte zu schwächen. Das aber geschieht mit jedem Panzer, den die „blanke“ Bundeswehr abgeben muss, ob er Haubitze 2000, Marder oder Leopard heißt. Trotzdem ist es richtig, der schwer bedrängten Ukraine so schnell wie möglich die kampfkräftigste deutsche Panzerwaffe zu liefern. Auch die Sicherheit Deutschlands wird am Dnipro verteidigt. Wenn es den Ukrainern nicht mit der Unterstützung des Westens gelingt, Putin auf seinem revisionistischen Kriegszug aufzuhalten, werden noch andere dessen heißen Atem im Genick zu spüren bekommen. Und im Bündnisfall müsste Deutschland tun, was es, wie Scholz bekräftigte, im Ukrainekrieg keinesfalls tun will: eigene Soldaten schicken.

War Scholz Treiber oder Getriebener? In der SPD wird schon ein Heldenepos auf den stillen Schmied der Panzerallianz gedichtet. In Warschau dürfte man eher der Ansicht sein, dass polnischer Druck die Panzerwende in Berlin herbeiführte. Die Debatte darüber, mit welchen Waffen die Ukraine noch unterstützt werden soll, wird in jedem Fall weitergehen: Nach dem Leopard ist vor dem Tornado, ob ihn der Kanzler jetzt ausschließt oder nicht. Man kann nur hoffen, dass die Verbündeten aus dem Panzerzwist gelernt haben: Nicht öffentlich zu streiten und nicht Zeit zu verschwenden, die die Ukraine nicht mehr hat.

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