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#„Die Morde haben eine Vorgeschichte“

„Die Morde haben eine Vorgeschichte“

„Wir alle hier möchten Sie wissen lassen: Diese niederträchtige Tat wird nicht in Vergessenheit geraten.“ So wandte sich Boris Rhein (CDU), der Präsident des Hessischen Landtags, am Dienstag im Plenarsaal des Parlaments an die Vertreter der Opfer des Anschlags von Hanau. In der Nacht vom 19. Februar auf den 20. Februar des vergangenen Jahres erschoss ein dreiundvierzigjähriger Deutscher dort neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Anschließend brachte der Täter seine Mutter um und tötete sich selbst. 

Ewald Hetrodt

Das zurückliegende Jahr habe den Familien der Todesopfer die Trauer nicht leichtgemacht, sagte Rhein. Denn die Gemeinsamkeit, die Schmerzen lindern könne, sei wegen der Pandemie nur in eingeschränkter Form möglich gewesen. Mit dem Gedenken in der Volksvertretung wollten die hessischen Bürger den Gästen aus Hanau die Sorge nehmen, „dass das Virus die schrecklichen Morde überschatten und die abscheuliche Tat in Vergessenheit geraten könnte“. Denn Gedenken sei gelebter Widerstand gegen Menschenfeindlichkeit.

„Ein offensichtliches und bedrohliches Problem“

„Das Attentat von Hanau ist die Eskalation rassistisch und rechtsextremistisch motivierter Anschläge in Deutschland in jüngster Zeit“, sagte Rhein. „Und wir erkennen, dass wir 76 Jahre nach der Shoah ein offensichtliches und bedrohliches Problem mit Rechtsextremismus und Rassismus haben.“ Die Morde hätten eine lange Vorgeschichte, in der sich viele an Hass und Hetze und an die Verächtlichmachung der Demokratie gewöhnt hätten.

Die Mehrheit der Bürger verurteile Rechtsextremismus und Rassismus jeder Art, sagte der Landtagspräsident. „Aber diese Mehrheit, die für eine offene Gesellschaft steht, und die in Vielfalt eine Bereicherung und keine Bedrohung sieht, muss stärker und vor allem lauter als in der Vergangenheit bereit sein, für die Demokratie zu kämpfen.“

Die Vielen, die sich positiv engagierten müssten lauter sein als die Wenigen, die es beschädigen wollten. Die Angehörigen der Opfer hätten „zu Recht Solidarität eingefordert“, betonte der Landtagspräsident. „Wir alle sind aufgefordert, dort mit allen verfügbaren Mitteln Front zu machen, wo Hass und Hetze einen Nährboden finden und unsere Gesellschaft in ,Deutsche‘ und ,Eingewanderte‘ unterteilt wird.“ Rhein erinnerte daran, dass Ferhat Unvar, eines der Opfer Gedichte geschrieben habe, und zitierte ihn mit den Worten: „Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst.“ Den Angehörigen versprach der Landtagspräsident: „Wir werden nicht vergessen.“

Die Gedenkstunde endete mit einer Schweigeminute, zu der sich die Abgeordneten und die Angehörigen der Opfer von ihrer Sitzen erhoben.

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