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#Die Qual der Wahl

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Die Qual der Wahl

Als Olympia-Reporter in Tokio wird man nochmal mit einer der großen Fragen aus der Schulzeit konfrontiert: Wo ist der coolste Sitzplatz im Bus? Damals, als sich die Linie 21 vom Dorf in die Stadt schlängelte, war die Antwort eindeutig: möglichst weit hinten. Und heute?

Es kommt in diesen Tagen von Tokio hin und wieder vor, dass man einen der vielen Reisebusse des olympischen Shuttlesystems für sich alleine hat. Sie werden nur dafür eingesetzt, um Journalistinnen und Journalisten zwischen den Arenen, Hallen und Hotels hin und her zu fahren. Weil sich dann aber doch nicht so viele finden, die sich, nur als Beispiel, eine Stunde zur Ariake Shooting Range fahren lassen wollen, steigt man manchmal ein und sieht: alles frei.

Nicht ansprechen!

Klar, ganz vorne gibt’s noch den Busfahrer, aber den soll man eigentlich nicht ansprechen. So steht es in manchen Bussen sogar auf Warnzetteln. Was in diesem Fall ein bisschen ärgerlich ist, weil er der Fachmann wäre für die Frage nach dem coolsten Sitzplatz.

Auf der Suche nach der Antwort muss man ohne ihn weiterkommen – und zunächst seinen persönlichen Bedürfnissen folgen. Wenn man etwas Schlaf nachholen will – und eigentlich will man bei Olympia immer etwas Schlaf nachholen –, sollte man sich einen Sitzplatz aussuchen, an dem keine der Halterungen für die Vorhänge montiert ist. Sonst kann man den Kopf nicht so gut an die Fensterscheibe schmiegen. Ein anderer, unterschätzter Trick: Die Rückenlehne verstellen und den Kopf in der kleinen Lücke ablegen, die dadurch zwischen dem eigenen und dem angrenzenden Sitz entsteht. Nur in ein einer Reihe klappt das nicht so gut: in der letzten.

Und so spricht, anders als früher im Schulbus, vieles für einen Sitzplatz in einer der vordersten Reihen. Dort funktioniert das Wlan vermeintlich verlässlicher und dort kann man schneller aus dem Bus hetzen, wenn die Zeit zum Umstiegen am Medien-Busbahnhof mal wieder knapp ist.

Jetzt, da man sich nach mehr als 14 Tagen in Tokio nicht mehr nur in der Olympia-Blase bewegen muss, könnte man natürlich zwischendurch auch in einen öffentlichen Bus steigen und schauen, welchen Sitzplatz die Japanerinnen und Japaner denn am coolsten finden. Macht man dann aber doch nicht. Wegen des Virus. Und des Wlan.

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