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#Diese Aktionen sollen die Impfquote erhöhen

Diese Aktionen sollen die Impfquote erhöhen

Der gelb-blaue Bus mit Stühlen, Bänken und zwei Pavillons davor ist nicht zu übersehen. Er steht am Mittwochvormittag vor dem Eingang zum „Globus“-Einkaufszentrum in Rüsselsheim. Ein paar Meter entfernt warten drei Helfer. Der Weg vom Auto zum Einkaufszentrum ist ihre Chance. Aber gerade läuft es schleppend.

„Irgendwann anders“, ruft ein Handwerker, der sofort weiß, worum es geht, als eine Helferin auf ihn zueilt. „Ich bin schon zweimal geimpft“, ein älterer Herr mit Einkaufswagen. 139 Personen lassen sich an diesem Tag im Ambulanzbus impfen, spontan, ohne Termin, mit freier Impfstoffwahl.

Im Kampf gegen Covid-19 setzen Politik, Ärzte und Hilfsorganisationen vermehrt auf solche „niederschwelligen“ Impfangebote. Die Idee: Wenn die Menschen nicht zum Impfstoff gehen, muss der Impfstoff zu den Menschen kommen. Impfärzte fahren in soziale Brennpunkte, suchen Obdachlose auf, setzen auf Impfmobile, auf kleine, flexible Zentren in Fußgängerzonen oder, wie in Rüsselsheim, an Einkaufszentren. Die Zahl der mobilen Impfungen ist noch gering. In Köln etwa waren es bis Mitte der Woche insgesamt rund 15.600, in Dresden knapp 1000.

Die deutsche Impfkampagne hat gegenüber anderen Ländern zwar aufgeholt, gerät aber gerade ins Stocken. Die große Frage: Wie lässt sich die Impfquote erhöhen? Fast 45 Millionen Bürger sind vollständig geimpft, rund 53 Prozent der Bevölkerung, aber der Zuwachs wird von Tag zu Tag geringer. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts werden täglich nicht einmal mehr 380.000 Spritzen gesetzt, Anfang Juni waren es bis zu 1,4 Millionen.

„Wir rechnen nicht, ob es sich lohnt“

„Viele schreckt die Online-Terminvergabe ab, oder sie wollen sich nicht in die Telefon-Hotline hängen“, sagt Monika Ochsner, Kinderkrankenschwester und Helferin auf dem „Globus“-Parkplatz. Oft fehle nur ein kleiner Anstoß. Einem Handwerker, der nicht wegen Impfnachwirkungen ausfallen wollte, hätten sie gesagt: „Dann komm doch einfach am Freitag, dann sind wir auch hier.“ Er kam – und brachte acht Kollegen mit.

Wer spontan in den Impfbus steigt, muss oft gar nicht überzeugt werden. So wie Oliver Hoffmann, Schreiner, 55 Jahre: „Ich hätte sowieso noch einen Termin gemacht, dachte aber, ich bin noch nicht an der Reihe. Ich hatte den September im Hinterkopf.“ Oder Armin Hammer, der Produkte bei Amazon verkauft. „Notfalls“ hätte er auch einen Termin gemacht, er habe aber wegen der kurzen Zulassungszeit der Impfstoffe mit sich gerungen.

Die Vakzine bekommen die Teams im Impfzentrum Groß-Gerau. Werden sie ausgleichen, dass dort immer weniger Menschen hingehen? „Die Massen bekommen wir so nicht, das geht nur im Impfzentrum mit mehreren Impfstraßen“, sagt dessen Leiter Andreas Franz. „Aber wir rechnen nicht, ob es sich lohnt.“

Berücksichtigt man nur die Erwachsenen, sind in Deutschland fast 75 Prozent mindestens einmal geimpft, wodurch schon ein gewisser Schutz besteht. „Das ist gut, aber es reicht noch nicht für einen sicheren Herbst und Winter“, sorgt sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Damit das Gesundheitssystem in der anstehenden „vierten Welle“ nicht über Gebühr belastet wird, beabsichtigt das RKI, 90 Prozent aller über Sechzigjährigen vollständig zu immunisieren. Das erscheint halbwegs machbar, es fehlen nur noch 10 Prozentpunkte. Viel düsterer aber ist die Lage in der Altersgruppe zwischen 12 und 59 Jahren, hier klafft zwischen dem Anspruch, mehr als 75 Prozent zu schützen, und der Wirklichkeit eine Lücke von 27 Punkten.

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