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#Die rätselhafte Pfostenkonstruktion

Die rätselhafte Pfostenkonstruktion

Stattliche Eichenstämme, die vor dem Gebäude des Keltenmuseums in die Höhe ragen, prägen nun wieder zusammen mit den mächtigen Grabhügeln das Panorama des Archäologischen Parks am Glauberg. Weil die Witterung den hölzernen Symbolen der mehr als zwei Jahrtausende zurückliegenden Kultur arg zugesetzt hatte, mussten die zum Teil fast zehn Meter hohen Pfosten – nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen – abgebaut werden. Nun jedoch sind die Hingucker wieder da, sind nach Renovierung und Aufarbeitung an ihren angestammten Platz zurückgekehrt.

Wolfram Ahlers

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für Mittelhessen und die Wetterau.

Nach Auskunft von Stefan Diehl vom Landesbetrieb für Bau und Immobilien Hessen, in dessen Obhut die Restaurierung der Stämme lag, waren die Pfosten mehr als anderthalb Jahrzehnte nach ihrer Installation zum großen Teil morsch geworden und hatten ihre Standfestigkeit eingebüßt.

Als Prozessionsstraße interpretiert

Für die Neuinstallation ließen sich einige der alten Stämme so weit wiederherstellen, dass sie verwendet werden konnten. Für bessere Standsicherheit der Konstruktion sorgen mit Stahlhülsen verstärkte Betonfundamente. Rund 80.000 Euro hat das Land in Wiederherstellung und Wiederaufstellung dieses Blickfangs zu Füßen des Glauberg-Plateaus investiert.

Spuren eines Grabhügels hatte man Ende der Achtzigerjahre bei einem Erkundungsflug in einem Getreidefeld am Südhang des Glaubergs erkannt. Später wurde noch ein zweiter Grabhügel entdeckt und durch geophysikalische Messungen lokalisiert.

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Mitte der Neunzigerjahre folgten unter Leitung der Landesarchäologie Grabungen, die den Glauberg berühmt gemacht haben. Zunächst kamen in den Begräbnisstätten kostbare Grabbeigaben zum Vorschein, die mit zum Prachtvollsten zählten, was von dieser Kultur bekannt ist.

Sodann sorgte der Fund der Statue eines Keltenfürsten für Aufsehen. Später wurden die Grabhügel rekonstruiert; Gleiches gilt für die Pfosten, auf deren Relikte die Archäologen bei ihren Grabungen am Rande der eigentlichen Gräber gestoßen waren.

Welche Funktion die Pfosten einst hatten, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Wie Axel Posluschny, Forschungsleiter der Keltenwelt am Glauberg, erläutert, war bei den Ausgrabungen auch ein doppeltes Grabensystem zutage gefördert worden, das von Archäologen als eine Art Prozessionsstraße interpretiert wurde.

Möglicherweise für Himmelsbeobachtungen gedacht

Sie verläuft vom Grabhügel aus über mehrere hundert Meter nach Südosten und mündet in eine monumentale Graben- und Wallanlage um den ganzen Glauberg. Diese Prozessionsstraße, so Keltenexperte Posluschny, wird mit astronomischen Himmelsbeobachtungen und einem möglichen Kalenderbauwerk in Verbindung gebracht.

Bei ersten Deutungen ging man davon aus, dass die Holzstämme zu diesem Kalenderbau gehörten. Nicht ganz klar sei aber, ob die Pfosten gleichzeitig errichtet wurden. Was also heißen könnte, dass sie möglicherweise für verschiedene Zwecke errichtet wurden. Details zur Pfostenkonstruktion an den Grabhügeln vom Glauberg geht unter anderem eine Dissertation nach, die derzeit an der Universität Bamberg verfasst wird.

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