Wissenschaft

#„Die ökonomische Vernunft der Solidarität“ – eine Rezension in sieben Zeilen – Gesundheits-Check

Egoisten sind wirtschaftlich – vermutlich – durchaus erfolgreich. Im sozialen Miteinander dürften sie dagegen eher pathologische Beziehungen pflegen. Und ob es volkswirtschaftlich klug ist, wenn jeder nur an sich selbst denkt, weil dann, so ein Bonmot, an jeden gedacht ist? Ob vielleicht sogar alle Bereiche des Lebens am besten so zu organisieren sind? So zu denken gilt spätestens seit Mandevilles Bienenfabel nicht mehr unbedingt als anrüchig. Laster und Gier waren traditionell moralisch schlecht beleumundet, aber Mandeville sah darin Antriebskräfte des Wirtschaftens. Unmoral als Grundlage des Fortschritts – das war sozusagen die ökonomische Version der Heraklit zugeschriebenen Sentenz, der Krieg sei der Vater aller Dinge.

Dass die vielen Egoismen, über Märkte in einen produktiven Wettbewerb miteinander gesetzt, die beste Ordnung der Gesellschaft schaffen, solche Ansichten wurden im 20. Jahrhundert mit einigen Nobelpreisen geadelt, von Hayek bis Becker.

Auf der anderen Seite sind die Stimmen nie verstummt, die den individuellen Nutzenmaximierer homo oeconomicus bestenfalls als „rationalen Dummkopf“ (Amartya Sen) betrachtet haben, und den Glauben an die seligmachende Kraft der Märkte als bloßen Mythos, als säkularisierte Religion. Empirisch hat sich immer wieder gezeigt, dass Solidarität und Kooperation in vielen Fällen die erfolgreicheren Strategen sind.

Hartmut Reiners, Ökonom und über viele Jahre an den Gesundheitsreformen in Deutschland beteiligt, hat nun ein neues Buch dazu veröffentlicht: „Die ökonomische Vernunft der Solidarität“, für 23 Euro in der Edition Makroskop bei ProMedia erschienen. Dazu hier wieder eine 7-Zeilen-Rezension – die Überschrift nicht mitgezählt.

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Zum Weiterlesen:

• Jonathan Aldred: Der korrumpierte Mensch. Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Denkens. Stuttgart 2020.
• Franz Knieps, Hartmut Reiners: Gesundheitsreformen in Deutschland. Geschichte – Intentionen – Konfliktlinien. Bern 2015.
• Ulrich Thielemann: Wettbewerb als Gerechtigkeitskonzept. Kritik des Neoliberalismus. Marburg 2010.

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