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#Die „Tante Ju“ kommt zurück

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„Die „Tante Ju“ kommt zurück“

Auf der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen ist diese Ankündigung eine absolute Sensation: Die legendäre Junkers Ju52 aus den dreißiger Jahren soll als Neuflugzeug wieder gebaut werden. Konzipiert in der Schweiz wird die Dreimotorige als Passagierflugzeug neu entstehen. Das wurde am Dienstag, einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der AERO, im Rahmen eines Mediengesprächs bekannt.

Hersteller der Ju52 New Generation ist die schweizerische Junkers Flugzeugwerke AG aus Widnau am Bodensee. Deren Chef ist der deutsche Unternehmer und Luftfahrtenthusiast Dieter Morszeck, bis 2017 CEO und Eigentümer der Rimowa-Kofferwerke in Köln. Sein Luftfahrtunternehmen hat bereits einige Erfahrung mit Neubauten von ehemaligen Junkers-Klassikern. So entsteht der Nachbau der sechssitzigen Junkers F13 von 1919 neu in einer Kleinserie. Ausserdem wird seit diesem Jahr auch die zweisitzige Junior produziert, ein Ultraleichtflugzeug als Replikat der Junkers Junior A50 von 1929. Alle Maschinen eint die Wellblechbauweise aus Duraluminium, die charakteristisch für Junkers-Flugzeuge ist.

Dass ein neu aufgelegtes Ju52-Passagierflugzeug nur dann eine Chance am Markt hat, wenn es zu konkurrenzfähigen Kosten betrieben werden kann, ist dem Team klar. Daher sind bei der Neuauflage keine wartungsintensiven und durstigen Sternmotoren mehr vorgesehen. Stattdessen wird die künftige Ju52 mit fabrikneuen V12-Triebwerken des deutschen Flugmotorenbauers Red Aircraft fliegen. Diese im rheinland-pfälzischen Adenau produzierten Dieselmotoren mit 550 PS brauchen deutlich weniger Treibstoff als die betagten Sternmotoren und können anders als diese das an allen Flughäfen verfügbare Kerosin verwenden.

Außen immer noch Retro, innen hochmodern: Die Ju52 soll die Vorzüge neuester Avionik-Systeme bekommen, mit Bildschirmen und Autopilot.


Außen immer noch Retro, innen hochmodern: Die Ju52 soll die Vorzüge neuester Avionik-Systeme bekommen, mit Bildschirmen und Autopilot.
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Bild: Uwe Stohrer

Die Junkers Flugzeugwerke AG will und muss den Retro-Airliner natürlich auch im Cockpit auf den technologischen Stand des 21. Jahrhunderts bringen, wenn er eine Chance am Markt haben soll. So ist erstmals in der Geschichte des Klassikers eine hochmoderne Avionik mit Bildschirmen sowie ein Autopilot vermutlich des US-Herstellers Garmin eingebaut, der die Crew entlastet.

Die Ju52 New Generation wird als Airliner für 14 Passagiere von zwei Berufspiloten geflogen. Die Maschine soll nach der Zulassung, die wohl nicht vor 2025/26 zu erwarten ist, auf den Markt kommen. Sogar an eine Frachtversion wird gedacht.

Die Ikone von einst: Die alte „Tante Ju“ 2006 bei einem Rundflug über Hamburg anlässlich ihres 80. Geburtstags.


Die Ikone von einst: Die alte „Tante Ju“ 2006 bei einem Rundflug über Hamburg anlässlich ihres 80. Geburtstags.
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Bild: dpa

Die komplette Metallstruktur der neuen Ju52 könnte möglicherweise wie auch die Junkers F13 und die A50 Junior beim erfahrenen Flugzeugbauer Kaelin Aero Technologies im baden-württembergischen Oberndorf entstehen. Zudem ist gerade die Junkers GmbH im Schwarzwald entstanden. Endmontage und Auslieferung könnte dann voraussichtlich am Junkers-Firmenstandort auf dem schweizerischen Bodensee-Flughafen St.Gallen-Altenrhein erfolgen.

Nachdem in Deutschland das Aus für den Flugbetrieb der legendären Ju52 D-AQUI der Lufthansa Berlin Stiftung vor mehr als zwei Jahren kam, ist in Europa keine „Tante Ju“ mehr für den Passagierflugbetrieb vorhanden. Die Junkers Ju52 entstand von 1932 als Fracht- oder Passagierflugzeug. Sie wurde durch ihre universelle Einsetzbarkeit, Robustheit und kurze Start- oder Landestrecken auf unbefestigten Pisten zur Legende. Insgesamt entstanden mit Lizenzbauten fast 5000 Exemplare, von denen derzeit aber lediglich noch zwei weltweit flugfähig sind.

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