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#Die „unwirkliche“ Geschichte des Daniel Rebmann

Die „unwirkliche“ Geschichte des Daniel Rebmann

Jeder Nachrücker hat eine Geschichte zu erzählen. Bei Daniel Rebmann geht sie so: „Dienstagnachmittag kam der Anruf. Dann die feste Zusage, dass ich fliegen soll. Ich bin dann um 6.50 Uhr am Mittwochmorgen von Stuttgart nach Wien geflogen und mit einem Shuttle nach Bratislava gefahren.“

Einen Tag später gab der Torwart von Frisch Auf Göppingen sein Debüt als Handball-Nationalspieler. Bei einer Europameisterschaft. In der Hauptrunde. Gegen Titelverteidiger Spanien. „Es ist alles immer noch unwirklich“, sagt Daniel Rebmann, 28 Jahre alt, am Samstagvormittag. „Ich war noch nie dabei, bei keinem einzigen Lehrgang.“

Noch schöner wäre das Erlebnis mit zwei Siegen gewesen. Doch die deutsche Nationalmannschaft unterlag erst am Donnerstag 23:29 gegen Spanien, dann Freitagabend 23:28 gegen Norwegen. Zwei Spiele in 36 Stunden. Strapaziös für Körper und Geist.

Rebmann hatte gespielt, wenn der ebenfalls nachnominierte Routinier Johannes Bitter Pausen brauchte. 14 Minuten gegen Spanien, 15 Minuten gegen Norwegen. Und Rebmann machte es gar nicht schlecht: 42 Prozent gehaltene Würfe am Donnerstag. 22 Prozent einen Tag später. Er sagt: „Die Enttäuschung über die verlorenen Spiele ist groß. Aber für mich persönlich freue ich mich schon.“

Rückkehrer aus Quarantäne? Tendenz nein

Der Weg ins Halbfinale nach Budapest ist lang geworden. In jedem Fall müssen die Deutschen ihre Hauptrundenspiele gegen Schweden am Sonntag (18.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Handball-EM sowie in der ARD) und am Dienstag zur gleichen Zeit gegen Russland gewinnen. Mit fremder Hilfe könnte es dann eine Dreier-Vergleich zwischen Deutschland, Norwegen und Schweden um den zweiten Gruppenplatz geben.

Ob einer der acht derzeit Fehlenden aus der Quarantäne zurückkehren wird, bewertete DHB-Vorstand Axel Kromer vorsichtig – Tendenz nein. Bei Julius Kühn hatte es am Donnerstag und Freitag nicht geklappt, obwohl er die fünf Tage Quarantäne hinter sich gebracht hatte; der CT-Wert seines Tests war zu niedrig. Vor dem möglichen Wieder-Einsatz stehen zudem eine kardiologische Untersuchung in Bratislava beim Teamarzt und zusätzlich eine Belastungsuntersuchung an der Uniklinik Wien. „Das in Wien ist ein Bonusprogramm“, sagte Kromer.  Die Gesundheit der Spieler stehe über allem.

Mit Blick auf Norwegen hätten die Wurfkraft Kühns und die Anspiele Kai Häfners sicher geholfen. Ohne die beiden erfahrenen Profis mühten sich die Deutschen im Rückraum erfolglos ab, gefährlich zu werden. Nach 15 torlosen Minuten gegen Spanien waren es neun gegen die Skandinavier – zu viel, um etwas ausrichten zu können. Immerhin gab es am Freitag einen Zuwachs an Aggressivität und Willen. „Wir haben auf diesem Niveau Lehrgeld gezahlt“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason, „aber die Mannschaft hat Riesenmoral gezeigt.“

Bei aller Freude über die ersten Länderspiele hat Daniel Rebmann auch darüber Auskunft gegeben, wie das Leben so ist, allein im Einzelzimmer des Teamhotels „Lindner Gallery Central“. Und das klang weniger schön. „Theoretisch ist hier ein toller Aufenthaltsraum mit Dartscheibe und Tischtennisplatte. Aber da ist natürlich niemand. Ich komme also in eine neue Mannschaft und lerne niemanden kennen.“ Aus Furcht vor weiteren Infektionen hat sich der DHB komplett isoliert.

Auch die Vorbereitung auf den Gegner ist einsam: „Wir bekommen Sticks mit den Wurfbildern von Torwarttrainer Mattias Andersson, die holen wir bei ihm an der Zimmertür ab. Und dann gibt es eine kurze Besprechung in der Halle, kurz vor dem Spiel.“ Das ist nicht wesentlich mehr als eine Notversorgung.

Neben all den Eindrücken dieses für die Deutschen so ungewöhnlichen Turniers stellt sich für Rebmann die Frage, ob er eine Zukunft hat als Nationaltorwart. „Vielleicht werde ich ja wieder zu einem Lehrgang eingeladen.“ Den noch in Quarantäne befindlichen Till Klimpke und Andreas Wolff wünsche er, dass sie bald zurück sind. Mit der Folge, dass er als Nummer vier wohl nicht mehr spielen würde. Der DHB hat allen Profis freigestellt, das Turnier zu verlassen, wenn es keine Chance mehr auf einen Einsatz gibt. Daniel Rebmann sagt: „Ich bleibe auf jeden Fall bis zum Ende.“

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