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#Diese Arten taugen fürs Leben im Freien

„Diese Arten taugen fürs Leben im Freien“

Max Raabe hat ihm neues Leben eingehaucht. In Juli Zehs Theaterstück mutiert er zum beharrlich schweigenden Terroristen. Kirk Douglas nahm seinen Namen an und war dann doch nur ein erfolgloser Ganove. Der Kaktus schmückt längst nicht nur die Fensterbank, er hat Spuren in vielen Kunstgattungen hinterlassen. Als Song vom „Kleinen grünen Kaktus“, als theatrales Dramolett „Der Kaktus“ oder Westernheld wider Willen „Kaktus Jack“. Kaum eine Pflanze hat so eine Karriere hingelegt wie der dornige und ewig entschleunigende Exot. Längst sind Kakteen hippe Designobjekte in Vasenform, als Häkelkunst oder florales Kissenmuster. Der Citroën Cactus hat für seine Form sogar den Red Dot Award ­eingeheimst, die Edelmarke Cartier eine Kaktus-Kollektion herausgebracht. Manch eines der stacheligen Gewächse ist sogar staatstragend. Mexiko hat die Opuntie neben Adler und Schlange auf seiner Nationalflagge verewigt.

Geschätzt als beständige Zimmerbegleiter, haben sich Kakteen und Sukkulenten als Indoor-Lieblinge in jeder Generation durchgesetzt. Sie sind pflegeleicht, wirken zeitlos modern und passen zu jedem Einrichtungsstil. Im Social-Media-Zeitalter sorgen die Hashtags #cactus oder #kaktus für Volltreffer und glänzende User-Augen. Das weiß niemand besser als Amrey Haage, die gemeinsam mit ihrem Bruder Ulrich die sechste Generation der renommierten Kakteen-Gärtnerei Haage in Erfurt bildet.

Doch zunehmend taucht der Kaktus auch bei uns im Freien auf. Das hat einen banalen Grund. Bei vielen Sammlern wird es zu Hause eng. Amrey Haage kennt noch einen anderen Grund: „Sie wollen einen Teil der Sammlung draußen sehen und entwickeln in wenig nutzbaren Nischen kleine Kakteenbeete.“

Resistent das ganze Jahr lang

Es gibt weit mehr als 150 Arten und Sorten, die so robust sind, dass ihnen Temperaturen bis zu 25 Grad unter null im Winter ebenso wenig ausmachen wie heiße und trockene Sommertage. Längst spielen verschiedene Opuntien neben Dachwurz (Sempervivum), Mauerpfeffer (Sedum) oder Mittagsblume (Delosperma) als sukkulente Begleiter im Garten eine wichtige Rolle. Was daran liegt, dass sie es schon in ihrer Heimat klimatisch ex­trem haben. Viele der erwähnten Pflanzen stammen aus den Hochlagen Nord-, Mittel- oder Südamerikas oder unwirtlichen Wüstenregionen.

Auch der Klimawandel bewirkt, dass die dornigen Exoten ganzjährig draußen stehen können. Amrey Haage unterscheidet dabei meist zwischen winterharten und nur frostharten Exemplaren. Den Unterschied erklärt sie so: „Letztere überstehen strenge Winter mit extremer Kälte, vertragen aber die Winterfeuchte in unseren Breiten nicht und brauchen in der kalten Jahreszeit einen mobilen oder festen Regenschutz.“ Sofern sie im Kübel, einer Schale oder im Trog wachsen, reichen Dachvorsprung, Carport oder Garage, um sie durch den Winter zu bringen. Zu den frostharten Exemplaren gehören viele Escobaria, Warzenkakteen (Mammillaria), Igelsäulenkakteen (Echinocereus), Agaven oder Palmlilien (Yucca).

Gartengestalter setzen auf stachelige Arten. Im egapark Erfurt hat die Opuntia macrocentra eine Yucca als Nachbarin.


Gartengestalter setzen auf stachelige Arten. Im egapark Erfurt hat die Opuntia macrocentra eine Yucca als Nachbarin.
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Bild: Jens Haentzschel

Viele Opuntien-Sorten kommen ganzjährig ohne Schutz im Freiland aus und bieten dank zahlreicher Züchtungen eine Vielfalt an Blütenfarbe von Weiß über Rosa, Gelb, Orange bis zu Bordeauxrot. In größeren Gartenanlagen wie dem Findlingspark Nochten, dem Botanischen Garten Halle oder im egapark Erfurt finden sich bereits Freilandbeete. Staudenfreunde in Sachsen-Anhalt planen gerade einen Außenbereich auf der ehemaligen Landesgartenschaufläche rund um das Schloss Zeitz.

Die Erde will vorbereitet sein

Wer selbst ein Freilandbeet anlegen will, der muss sich zuerst um einen idealen Standort kümmern. Kakteen und Sukkulenten brauchen Sonne satt. Eine Mauer, Hecke oder auch eine Hausfront im Norden schützt gegen den Wind, versorgt die Pflanzen zudem mit abstrahlender Wärme. Der perfekte Platz ist mitunter da, wo sich andere Gewächse mühen und quälen, denn hier setzt sich die Persönlichkeit der winterharten Kakteen samt sukkulenten Begleitern durch: Sie mögen es heißer und trockener als andere.

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