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#Dillingen: Eine Ukrainerin berichtet in Dillingen von ihrer schlimmen Flucht

„Dillingen: Eine Ukrainerin berichtet in Dillingen von ihrer schlimmen Flucht“



Olena ist mit ihren Kindern in Dillingen untergekommen. Sie spricht bei der Asyl-Unterstützergruppe über ihre traumatischen Erfahrungen. Ein emotionaler Abend.

Die Historikerin Felicitas Söhner zeigte beim Rundgespräch der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration die wechselvolle historische Entwicklung Russlands und der Ukraine auf. Sie zeichnete einen Bogen vom Jahr 998 mit der Christianisierung der sogenannten Kiewer Rus bis zur Gegenwart.

Nach dem gescheiterten Augustputsch in Moskau im Jahr 1991, dessen Ziel die Absetzung von Michail Gorbatschow war, erklärte die Ukraine gemeinsam mit weiteren Sowjetrepubliken ihre Unabhängigkeit. Über 90 Prozent der Bevölkerung bestätigten den Schritt zum Nationalstaat in einem Referendum am 1. Dezember 1991, wie Söhner erinnerte. „Die Geschichte zeigt uns, dass hier ein Volk für seine Freiheit und sein Selbstbestimmungsrecht kämpft, dem dieses über Jahrhunderte versagt wurde“, betonte die Dillinger Stadtarchivarin.

Männer ziehen in den Krieg, die Frauen flüchten

Eindringlich wurde den Zuhörern im zweiten Teil des Rundgesprächs von Olena, einer mit ihren Kindern und Eltern geflüchteten Frau, ihr Leben in der Ukraine und ihre Flucht geschildert. Sie ist in Pawlograd, Region Dnipropetrowsk, geboren und hat dort gelebt. Nach dem Abitur hat sie an der Universität Melitopol Ökologie und Sozialtechnologien studiert und mit dem Master abgeschlossen. Sie hatte eine Familie, Freunde, Arbeit, Wohnung, Auto – alles, was man zum Leben braucht.

Felicitas Söhner

Foto: Söhner

Für Olena ist es nicht nachvollziehbar, warum Russland die Ukraine angreift. In der Region, in der sie lebte, gebe es eine sehr große russischsprachige Bevölkerung. Viele Menschen haben ihren Worten zufolge Verwandte, die in Russland leben. Es sei beängstigend zu erleben, wie Familien, verursacht durch den Krieg, auseinanderbrechen, Frauen und Kinder das Land verlassen und viele Männer in den Krieg ziehen, um das Land zu verteidigen.

Mann von Olena war schwer verwundet

Olena berichtete auch von ihrem ehemaligen Lebenspartner, der in Luhansk war und schwer verwundet wurde. Auf der Flucht ist sie mit ihren beiden Söhnen und ihren Eltern nach Deutschland gefahren, jetzt leben sie in Dillingen in einer Mietwohnung. Olena ist laut Pressemitteilung sehr dankbar, dass sie bei uns aufgenommen wurde. Die Ukrainerin will Deutschkurse besuchen und Arbeit finden. Ihre Kinder gehen hier zur Schule.

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Alle Flüchtlinge gleich behandeln

Der Vortrag von Olena wurde durch Raissa, eine Dillingerin, meisterhaft übersetzt. Beide Referentinnen und die Dolmetscherin erhielten großen Applaus. Landtagsabgeordneter Johann Häusler dankte allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Er ermutigte sie, auf ihrem Weg weiter zu gehen. Der Vorsitzende Georg Schrenk wies auf die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Zeit hin, die täglichen Erfahrungen mit Geflüchteten aus Somalia mit deren Problemen mit Niederlassungserlaubnis und Einbürgerung und auch auf den Umstand, dass selbst Familienzusammenführungen innerhalb Deutschlands auf große Schwierigkeiten stoßen.

Schrenk forderte, dass alle Flüchtlinge gleich behandelt werden müssten und mahnte wegen der sichtbar werdenden Unterschiede zwischen Geflüchteten aus der Ukraine und anderen die gemäß Urteil Bundesverfassungsgerichts von 2012 notwendige Anpassung der Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes an. Zudem bat der Vorsitzende die Anwesenden, einheimische Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit zu werben, um die noch aktiven Ehrenamtlichen der Gruppe zu unterstützen. (AZ)

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