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#Dortmunds Konflikt wegen der Kette

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Dortmunds Konflikt wegen der Kette

Als hätte er ihnen mit seinem Tor nicht schon genug wehgetan, gab Yussuf Poulsen den Spielern von Borussia Dortmund noch einige giftige Worte mit auf den Heimweg. „Ich habe noch nie ein Spiel von Dortmund gesehen, in dem sie so viele Fehler im Aufbau gemacht haben“, sagte Poulsen, nachdem er maßgeblich zum 2:1 von RB Leipzig gegen den BVB beigetragen hatte. Was er nicht sagte, schwang in der Botschaft unterschwellig, aber doch sehr laut mit: So leicht war es gegen diesen heute schwachen Gegner noch nie gewesen. Der dänische Nationalspieler darf für eine solche Einschätzung durchaus als Fachmann zu Rate gezogen werden. Mit Leipzig war er zuletzt regelmäßig in aufregende Duelle mit dem BVB verwickelt gewesen. Beim jüngsten Aufeinandertreffen hatten die Dortmunder mit 4:1 Toren noch klar vorn gelegen, das war beim Finale um den DFB-Pokal.

Gemäß der allgemein anerkannten Sichtweise, wonach der FC Bayern als unumstrittener König des deutschen Fußballs zu betrachten ist, stritten sich RB Leipzig und Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren am heftigsten um die Erbfolge. Nicht nur sportlich, auch in der Gunst von potentiellen Zugängen lieferten sich die beiden Anwärter ein Duell auf Augenhöhe. Mal mit dem glücklicheren Ende für den BVB, mal mit dem besseren Ausgang für Leipzig. Das Treffen am Samstag war dagegen weit weniger eng, als es das Leipziger 2:1 vermuten lässt. „Wir haben viel zu wenig investiert, um solch ein Spiel gewinnen zu können“, sagte Marco Reus. Die mangelnde Bereitschaft war aber nicht das einzige, worüber sich der Dortmunder Kapitän, der den zwischenzeitlichen und völlig überraschenden Ausgleich erzielt hatte, ärgerte.

Trainer Marco Rose hatte auf ein System mit drei Innenverteidigern gesetzt, die bei gegnerischem Ballbesitz von den beiden eigenen Außenspielern unterstützt wurden. Diese Dreier- beziehungsweise Fünferkette passte Reus überhaupt nicht. „Mit der Fünfkette haben wir einen Mann weniger im Zentrum der mit uns pressen kann, damit kommen wir gar nicht klar, dass muss man deutlich sagen“, sagte Reus beim Fernsehsender Sky. Als Beleg diente das Leipziger 1:0 durch Christopher Nkunku. Dem Tor war ein Pass des Innenverteidigers Josip Gvardiol vorausgegangen, der den Ball zuerst führen und dann unbedrängt spielen konnte. Die umherstehenden Dortmunder machten in dieser Szene keinerlei Anstalten, den Leipziger unter Druck zu setzen.

Trainer Rose wollte die deutliche Kritik seines Kapitäns so nicht gelten lassen, er verwies auf die schlechte Umsetzung seiner Vorgaben. „Die Grundordnung ist immer das eine, die Bewegung in der Grundordnung ist immer das andere, und die war heute nicht gut. Es ist keine Frage des Systems, wir haben diese Saison mit Dreierkette auch schon Punkte geholt, die Diskussion ist müßig“, sagte Rose. Beim BVB ist man gerade dabei, sich den Herbst selbst ungemütlich zu machen, so wie jemand, der nach dem Heizen freiwillig alle Fenster aufreißt. Unter der Woche hatte der ausgeliehene Marin Pongracic schwer gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber VfL Wolfsburg geätzt und dabei auch einige Interna ausgeplaudert, die in Dortmund nicht allzu gern vernommen wurden.

Die Verletztenliste ist zu lang

Etwa dass Stürmer Erling Haaland wohl doch länger ausfallen wird, als die zuerst angenommenen sechs Wochen. Ohne seinen torgefährlichsten Angreifer müht sich der BVB mehr schlecht als recht durch die Wettbewerbe. In der Champions League gab es zuletzt zwei deutliche Niederlagen gegen Ajax Amsterdam, das Erreichen des Achtelfinals ist alles andere als sicher. In der Bundesliga schwankten die Leistungen, wenigstens aber stimmte die Punkteausbeute. Nach der Niederlage in Leipzig liegt man aber schon wieder vier Punkte hinter dem FC Bayern. Da kommt die öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheit zwischen Trainer Rose und Kapitän Reus zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.

Rose hatte die Mannschaft im Sommer von Edin Terzic übernommen, der inzwischen als Technischer Direktor beim BVB arbeitet. Nach einem guten Start macht Rose die Dortmunder Verletzungsproblematik mehr und mehr zu schaffen. Neben Haaland fehlt auch Emre Can schon länger, Mats Hummels kämpft sich angeschlagen durch die Saison, wirklich schmerzfrei ist er fast nie. In Leipzig fehlten in Person von Raphael Guerreiro, Marius Wolf und Nico Schulz drei mögliche Linksverteidiger. Die vielen Ausfälle führen dazu, dass Rose trotz des dichten Spielplans immer wieder auf die gleichen Spieler setzen muss.

„Gegen Ajax haben wir sehr viel Energie investiert. Es war nur eine kurze Zeit zum Regenerieren, wir haben wenige Spieler. Die meisten mussten noch einmal ran, obwohl sie schon 90 Minuten in den Beinen hatten. Man muss keine Ausreden suchen, aber es gehört dazu. Man hat es heute gemerkt, dass die Spritzigkeit und Schärfe gefehlt haben, die es gebraucht hätte“, sagte Torwart Gregor Kobel, Dortmunds Bester in Leipzig. Die anstehende Länderspielpause werde der Mannschaft guttun, so Kobel. Auch Trainer Rose wird die Zeit nutzen. Aufgearbeitet will so einiges werden. Mehr, als dem Dortmunder Trainer lieb sein kann.

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