#Drohen uns Zustände wie in Südamerika?

Peter R. de Vries, angeschossen und schwerverletzt, ist vermutlich das jüngste Opfer jener organisierten Kriminalität, die ihre Macht dem Drogenhandel verdankt: Würde es helfen, auch Kokain zu entkriminalisieren?

Nach allem, was man heute wissen kann, waren die Schüsse auf Peter R. de Vries kein Anschlag auf die Meinungsfreiheit – auch wenn der Nebeneffekt, dass ein paar Enthüllungsjournalisten jetzt eingeschüchtert sind und sich womöglich drei Mal überlegen, ob sie im niederländischen und internationalen Drogengeschäft weiter recherchieren sollten, den Schützen vermutlich ganz gelegen kommt.

Es ging ihnen, so sieht es heute aus, aber nicht um Meinungen, nicht um Recherchen und nur am Rand um den Journalismus. Es ging darum, dass der Mann, den viele für den Paten des Kokainhandels in den Niederlanden halten (noch ist er nicht verurteilt), dass also Ridouan Taghi im Gefängnis sitzt. Und dass er das vor allem einem Kronzeugen zu verdanken hat. Dieser Zeuge wird zu gut beschützt, als dass ihm etwas passieren könnte. Und so kam es, dass erst sein Bruder, dann sein Anwalt erschossen wurde. Und jetzt galten die Schüsse eben Peter R. de Vries, der den Kronzeugen beraten und betreut hat in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit. Mal sehen, wie lange der Zeuge stark bleibt.