#Ein Kämpfer für die Sambier

Unter den zahlreichen „ewigen“ Präsidenten des afrikanischen Kontinents gehörte er zu denen, die auch nach dem Ende ihrer Amtszeit nicht nur in negativer Erinnerung blieben. Kenneth Kaunda führte Sambia, die ehemalige britische Kolonie Nordrhodesien, von 1964 bis 1991.

Der am 28. April 1924 geborene Kaunda ließ sich zum Lehrer ausbilden. Aber schon früh engagierte er sich politisch. In den fünfziger Jahren stritt er gegen die Kolonialbehörden für die Gleichberechtigung der Einheimischen. 1959 wurde er zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung wählten ihn seine Weggefährten zum Vorsitzenden der Vereinigten Nationalen Unabhängigkeitspartei. Diese Partei blieb seine Machtbasis. Der Übergang zur ersten von Einheimischen geführten Regierung erfolgte dann schon in Zusammenarbeit mit den Briten, die sich Anfang der 1960er Jahre dem Unabhängigkeitsbestreben der Afrikaner nicht mehr entziehen konnten und dazu letztlich auch nicht mehr die Macht hatten.

Kaundas Partei gewann die ersten Wahlen in Sambia im Jahr 1964. Er wurde zum Gründungspräsidenten des neuen Staates. Innenpolitisch verfolgte Kaunda eine Politik, die an das angelehnt war, was Julius Nyerere in Tansania als „afrikanischen Sozialismus“ propagierte. Das rohstoffreiche Sambia hatte gute Voraussetzungen.

Außenpolitisch bemühte sich Kaunda um die Überwindung der Konflikte im südlichen Afrika. Besonders am Herzen lag ihm das Problem der weißen Siedlerherrschaft in (Süd-)Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. 1990 musste Kaunda schließlich dem zunehmenden Druck der Opposition weichen. 1997 wegen angeblicher Beteiligung an einem Putschversuch kurzzeitig in Haft, verabschiedete er sich 1998 endgültig aus der Politik. Am Donnerstag ist Kenneth Kaunda im Alter von 97 Jahren gestorben.