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#Ein Kombi mit heißem Herzen

Ein Kombi mit heißem Herzen

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Dieser Satz des russischen Diplomaten Gennadi Gerassimow, der meist Michail Gorbatschow zugeschrieben wird, ist ein gern verwandtes Zitat, es passt auf viele Situationen. Aber man kann auch schlichtweg zu früh sein, so wie der BMW Touring, der im Frühsommer 1971 auf den Markt kam. Er war eine Schrägheck-Variante der berühmten 02er-Reihe (intern Baureihe 114), die schon seit 1966 auf dem Markt war. Als vor 50 Jahren der Touring startete, kamen erst die Versionen 1600, 1800, 2000 und 2000 tii, später wurde der 1600 gestrichen und durch den 1800 ersetzt. Ab 1973 endeten dann alle Typenbezeichnungen auf 02. Im Gegensatz zu heute korrespondiert die Motorgröße mit ihr, allesamt waren es Vierzylinder, angetrieben wurden die Hinterräder, das war damals Standard.

Premiere feierte der Touring, der zunächst City heißen sollte, schon auf dem Brüsseler Autosalon im Januar. Gezeichnet hatte den 4,11 Meter langen Zweitürer Paul Bracq. Autos mit schrägem Heck waren damals noch ungewöhnlich, es gab nur wenige andere, den Renault 16 zum Beispiel. Aber es lag wohl ein Trend in der Luft. Die F.A.Z. schrieb im Messebericht am 20. Januar: „Das Schrägheck scheint das Auto-Hinterteil der Zukunft zu werden.“ BMW wollte mit der Variante die schon seit fünf Jahren angebotene und durchaus erfolgreiche 02er-Baureihe beleben. Doch der Kunde wollte und konnte mit dem Konzept noch nichts anfangen. Nur jeder zehnte 114er war letztlich ein Touring.

BMW hatte sich wesentlich mehr versprochen, so nahm man das Schrägheckmodell nach drei Jahren wieder aus dem Programm. Just von diesem Jahr an sollte dann der VW Golf als Nachfolger des VW Käfer den Durchbruch für das schräge Heck einläuten. Dessen Vorteile liegen auf der Hand: Schließlich kann auch eine Waschmaschine oder ein Kühlschrank ohne Weiteres transportiert werden. Für den Autokäufer der frühen 1970er-Jahre musste ein Auto aber in der Regel eine Limousine sein. Mit der Variabilität – schließlich hatte der Touring sogar geteilt umlegbare Rücksitzlehnen – konnte er offenbar nichts anfangen. Es gab sogar eine flexible Abdeckung für den eigentlichen Kofferraum, der freilich recht flach war, weil im Boden ein vollwertiges Reserverad und das Bordwerkzeug lag.

Von der Seite wirkte er allerdings schon etwas altbacken.



Bilderstrecke



50 Jahre
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BMW Touring

Heute sind Touring aus den Jahren 1971 bis 1974 auf dem Oldtimermarkt teurer als ihre Limousinen-Pendants, schlicht weil das Angebot weitaus geringer ist. Nur gut 30 200 Einheiten wurden gebaut, dagegen sind von der 02er-Reihe von 1966 bis März 1977 mehr als 860 000 Stück in München produziert worden. Die 02er hatten ein ähnliches Fahrwerk wie die BMW 1600/1800/2000 Viertürer-Limousinen, geliebt waren sie, weil sie so sportlich zu fahren waren. Mit 4,23 Meter waren sie 20 Zentimeter kürzer als die Viertürer. Und die Touring-Modelle waren nochmals 12 Zentimeter knapper geschnitten. Bewegen ließen sie sich (fast) so gut wie ihre Pendants. Sie waren etwas schwerer und seien anfälliger gegen Seitenwind, schrieben damals die Tester.

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