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#Ein Land springt von „Gelb“ auf „Weiß“

Ein Land springt von „Gelb“ auf „Weiß“

Von diesem Montag an gibt es in Italien drei „weiße Zonen“ mit dem geringsten Infektionsrisiko und den wenigsten Einschränkungen. Als solche werden gemäß der italienischen Corona-Ampel jene Regionen oder autonomen Provinzen ausgewiesen, in denen die auf 100.000 Einwohner berechnete wöchentliche Inzidenz drei Wochen in Folge unter der Grenze von 50 liegt. Die Insel Sardinien sowie die Adria-Regionen Molise und Friaul-Julisch Venetien hatten diese Bedingung mit zuletzt sehr niedrigen Inzidenzwerten von deutlich unter 20 sogar übererfüllt. Deshalb werden dort jetzt die meisten Einschränkungen aufgehoben, die andernorts im Land noch bestehende Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr eingeschlossen. Es gelten lediglich weiter die einschlägigen Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Unter den übrigen 17 momentan noch „gelben Zonen“ mit moderatem Infektionsrisiko und gewissen Einschränkungen, etwa dem Verbot von Feiern, Messen und Großveranstaltungen, dürften die Regionen Abruzzen, Ligurien, Umbrien und Venetien vom 7. Juni an ebenfalls als „weiße Zonen“ deklariert werden. Eine Woche später könnten dann Apulien, die Emilia-Romagna, Latium, die Lombardei, das Piemont und die autonome Provinz Trentino von Gelb auf Weiß springen. Spätestens Ende Juni sollten dann die restlichen Regionen Aostatal, Basilikata, Kalabrien, Kampanien, die Marken und die Toskana sowie Sizilien und schließlich die autonome Provinz Südtirol in die ersehnte „weiße Zone“ wechseln.

Unübersichtliche Kriterien für Öffnungen

Wirklich übersichtlich ist das vom Corona-Krisenstab der Regierung in Rom entwickelte Ampel-System mit den vier Warnstufen Weiß, Gelb, Orange und Rot nicht. Fast zwei Dutzend Kriterien finden darin Eingang: von der Bettenbelegung auf Normal- und Intensivstationen über die Zahl der negativen und positiven Corona-Tests bis hin zu R-Wert und Wocheninzidenz. Bei den regelmäßigen Beratungen mit der Zentralregierung in Rom haben die Regionen – und auch die rechten Parteien in der Koalition – immer wieder auf entschlossenere Öffnungsschritte im ganzen Land gedrungen. Dies gerade mit Blick auf die Fremdenverkehrssaison: Im letzten prä-pandemischen Jahr 2019 machte der Tourismus gut 13 Prozent der Wirtschaftskraft des Landes aus.


Doch Ministerpräsident Mario Draghi wollte seinem stets zu größter Vorsicht neigenden Gesundheitsminister Roberto Speranza von der kleinen Linkspartei „Freie und Gleiche“ nicht hineinreden. Die komplexe Methode zur Ermittlung des Infektionsgeschehens und zur Einteilung des Landes in vier verschiedenfarbige „Gefahrenzonen“ ist auch Folge der hypertrophen Bürokratie des Landes. Auf allen Ebenen, von der Zentralregierung in Rom über die Regionen und Provinzen bis zu den Städten und Gemeinden, wird in Italien so viel reguliert und reglementiert, dass am Ende niemand mehr durchschaut, was wo oder wann erlaubt und möglich ist – oder eben nicht.

Quarantänepflicht für Bürger aus EU-Staaten aufgehoben

Um den Fremdenverkehr und das Gastgewerbe, die vom wiederholten Lockdown von März 2020 bis Mai 2021 besonders hart getroffen worden waren, vor allem durch ausländische Besucher wieder in Schwung zu bringen, hat die Regierung in Rom am 16. Mai die fünftägige Quarantänepflicht für Bürger aus EU-Staaten und anderen „coronasicheren“ Ländern wie Israel, Großbritannien und die USA aufgehoben. Und weil der „grüne Pass“ der EU fürs postpandemische Reisen in der Union für Geimpfte, Genesene und Getestete erst im Juli kommen soll, überbrückt Italien die Zeit bis dahin mit einem provisorischen nationalen „grünen Pass“: Den erhält – in welcher Form ist noch unklar –, wer von daheim einen nationalen Impf-, Genesungs- oder Testnachweis (negativ und nicht älter als 48 Stunden) mitbringt. Alles möglichst unkompliziert.

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