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#„Eingerostete Neuseeländer“ verschenken zweiten Sieg

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„Eingerostete Neuseeländer“ verschenken zweiten Sieg

Die Europäer halten das Rennen offen: Nach einem überzeugenden Sieg der Neuseeländer im ersten Lauf des 36. America’s Cup vor Auckland holte sich die Luna Rossa den Sieg im zweiten Rennen des Tages mit knappem Vorsprung. Von dem erwarteten großen Geschwindigkeitsvorteil der neuseeländischen Te Rehutai war dabei zumindest beim leichten Wind auf der Außenbahn E auf dem Hauraki Golf nichts zu sehen. Beide Siege entschieden die Steuerleute, Peter Burling für Team New Zealand und der Australier Jimmy Spithill für die Luna Rossa, durch ihre jeweiligen Fehler Sekunden vor dem Start.

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Allerdings fiel der Rückstand der Kiwis im zweiten Rennen mit nur sieben Sekunden auf die Italiener deutlich geringer aus als die 39 Sekunden, die die Neuseeländer der Luna Rossa im ersten Lauf abgenommen hatten. Burling, der die älteste Sporttrophäe der Welt im Alter von nur 26 Jahren 2017 nach Neuseeland geholt hatte, gelang im zweiten Lauf des Tages eine Aufholjagd.

„Hätten wir einen Kurs gehabt, der einen Schenkel länger gewesen wäre, hätten wir sie vielleicht noch holen können“, machte er sich direkt nach dem verlorenen Rennen selber Mut. Über lange Zeit hatte Spithill zuvor gezeigt, warum er als zweimaliger Gewinner des America’s Cups so erfolgreich in Match-Races Boot gegen Boot segelt: Er beißt sich am Gegner fest, deckt ihn bei jeder Wende, statt sein eigenes Rennen zu fahren.

Dieser Würgegriff auf der Regattabahn sieht nicht schön aus, ist aber überaus erfolgreich. Ganz anders Team New Zealand: Statt Luna Rossa im ersten Lauf über die drei Runden auf dem kurzen Kurs zu decken, segelten Burling, Tuke, Ashby und Co. ihr ganz eigenes Rennen. Dabei vergrößerten sie die Führung auf Luna Rossa von 14 Sekunden an der ersten Luvtonne auf 31 Sekunden im Ziel:

„Einige Fehler in den Wenden“

Noch ist offen, ob die Neuseeländer wirklich den vermuteten Geschwindigkeitsvorteil haben – denn die Statistiken belegen zumindest bei den leichten Winden von gut 14 Knoten eine fast ausgeglichene Bootsgeschwindigkeit. Im zweiten Lauf zeigte sich freilich deutlich, dass die Kiwis in den Manövern langsamer waren als die Europäer.

Auch Burling sprach direkt nach dem verlorenen Lauf von „einigen Fehlern in den Wenden“. Konnten sie frei segeln, schien ihr AC75 auch nur minimal schneller zu sein als die Luna Rossa. Deshalb zeigten sich die Italiener nach dem ersten Rennen denn auch alles andere als frustriert: „Wir haben eine ziemlich gleichwertige Bootsgeschwindigkeit“, zeigte sich Ko-Steuermann Francesco Bruni trotz der Niederlage fast erleichtert.

Den von Spithill verlorenen Start überging sein Arbeitskollege Bruni praktisch. Sein australischer Chef-Steuermann hatte versucht, die Kiwis in den letzten Sekunden vor dem Start durch scharfes Anluven noch von der Kufe zu zwingen, Burling aber schoss mit höherer Bootsgeschwindigkeit um Meter an der Luna Rossa vorbei und kam mit vollem Speed über die Startlinie. Dabei gilt der Steuermann der Luna Rossa eigentlich als eiskalter Starter, der schon dem Briten Sir Ben Ainslie in den Ausscheidungsregatten den Schneid abgekauft hatte. Im ersten Rennen des Cups aber zeigte er Nerven und ließ sich zu einer Attacke hinreißen, die er verlor.

Anders der Start zum zweiten Lauf: Burling verschätzte sich, verschlief ihn fast, und hatte keine Chance mehr, die folgende Führung des australischen Legionärs in italienischen Diensten bis zur Luvtonne noch zu gefährden. „Es ist ein gutes Zeichen unserer Stärke, dass wir zurückgekommen sind“, sagte Spithill nach dem ersten Sieg im zweiten Rennen des Tages.

Burling hingegen sagte, dass Team New Zealand „vielleicht ein bisschen eingerostet“ sei – immerhin hat Luna Rossa sechzehn Regatten in der Qualifikation gerade hinter sich, während die Neuseeländer als Verteidiger des Cups nur sechs Läufe im Dezember segeln mussten. Mit Blick auf das Training der vergangenen Wochen hatte Burling nach dem ersten Sieg noch frohlockt: „Es ist besser, endlich gegen ein richtiges Segelboot zu segeln, als gegen ein Schnellboot, das wir jagen müssen.“

Am Freitagnachmittag Ortszeit in Neuseeland wird er, wenn die richtigen Bedingungen herrschen, das schöne Gefühl während der nächsten beiden Läufe wieder genießen dürfen. Diejenige Mannschaft, die zuerst sieben Siege einfährt, hat den America’s Cup gewonnen.

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