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#England-Trainer Gareth Southgate will EM-Titel im Finale

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England-Trainer Gareth Southgate will EM-Titel im Finale

Später Mittwochabend im Wembley-Stadion, das EM-Halbfinale zwischen England und Dänemark, es steht 1:1. Mitte der zweiten Halbzeit spürt Englands Nationaltrainer Gareth Southgate, dass sein Team im Angriff frische Impulse braucht, also ruft er Jack Grealish zu sich. Der 25-Jährige ist im englischen Kader nur Ersatz, aber die Fans lieben ihn. Jubel schwappt durch das Stadion, als sie erkennen, dass Grealish eingewechselt wird.

Unter ohrenbetäubendem Gebrüll von den Rängen läuft er auf den Platz. Es wird ein kurzer Einsatz für den Publikumsliebling. Denn als England in der Verlängerung die Führung erzielt, wechselt Southgate Grealish umgehend wieder aus, um an seiner Stelle Kieran Trippier ins Spiel zu bringen – einen zusätzlichen Verteidiger. Es ist ein taktischer Wechsel, Grealish hat sich nichts zuschulden kommen lassen.

Wäre es schiefgegangen, Fans und Medien in England hätten Southgate die Schuld gegeben. Aber der Trainer behielt recht, England steht im EM-Finale. Nach dem Schlusspfiff gegen Dänemark jubelte Southgate in einer für ihn untypischen Ausgelassenheit mit den Fans: Er ballte die Fäuste in ihre Richtung, schrie ihnen seine Erleichterung entgegen und sang zusammen mit den Spielern „Sweet Caroline“ von Neil Diamond. Für einen Mann, den der Guardian zuletzt mit einem „stellvertretenden Schulleiter“ verglich und als „weisen Onkel der Nation“ bezeichnete, war das ein beträchtlicher Gefühlsausbruch.

Sicher ist sicher

Southgate hat England zum ersten Mal seit dem Sieg bei der Weltmeisterschaft 1966 wieder in ein Finale bei einer EM oder WM geführt. „Thirty years of hurt“, dreißig schmerzvolle Jahre besangen die Engländer schon 1996 im berühmten „Three Lions“-Lied. Daraus sind nun 55 Jahre geworden, in denen England keine weiteren Titel mehr gewann. An diesem Sonntag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, im ZDF und bei MagentaTV) könnte es damit vorbei sein, und Southgate würde auf einen Schlag zum bedeutendsten englischen Nationaltrainer seit Weltmeister Sir Alf Ramsey werden.

Dabei wurde der 50-Jährige, der England schon bei der WM 2018 ins Halbfinale geführt hatte, während des Turniers durchaus kritisiert. Er sei taktisch limitiert, hieß es, ihm fehle der Mut, das volle Potential aus dem vor allem in der Offensive mit Spitzenspielern besetzten Kader zu kitzeln. Tatsächlich stellt Southgate die Mannschaft eher defensiv auf: Doch sein bevorzugtes 4-2-3-1-System mit Viererkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern hat sich bewährt. Better safe than sorry – sicher ist sicher –, nicht alle teilen diese Auffassung. Als die Aufstellungen für Englands erstes Gruppenspiel gegen Kroatien veröffentlicht wurden, trendete bei Twitter der Hashtag „southgateout“.

Wer Southgate in Interviews zuhört, der kann sich kaum vorstellen, wie er die Spieler in der Kabine für ein Spiel heiß macht. Er spricht ruhig und bedacht, lächelt mild und antwortet ausführlich, blickt abwechselnd zum Boden und zum Fragensteller. Immer seriös, immer sympathisch. Trippier gab nach dem Sieg über Dänemark einen Einblick in Southgates Team-Ansprache vor der Verlängerung. „Bleibt geduldig“, habe Southgate ihnen geraten, „eure Chance wird kommen.“

Die Stimmung im englischen EM-Lager wird durchweg als locker beschrieben. In dieser Woche machten Fotos die Runde, die die Profis im Pool quietschvergnügt auf aufblasbaren Einhörnern zeigten. Dass er auch anders kann, bewies der Trainer im September des vergangenen Jahres.

Die Debütanten Phil Foden und Mason Greenwood hatten sich nach dem Nations-League-Spiel gegen Island trotz der Covid-19-Beschränkungen im Hotel in Reykjavík heimlich mit zwei Frauen getroffen. Southgate schickte sie noch vor dem nächsten Spiel zurück nach England. Er sei „mehr als enttäuscht“, sagte er: „Das Vertrauen muss wieder aufgebaut werden.“ Foden ist heute Teil des EM-Kaders.

Zur Ein- und Wiederauswechslung von Grealish gegen Dänemark sagte Southgate, er habe damit nur einer dänischen Schlussoffensive entgegenwirken wollen. „Wir haben die Entscheidung getroffen, und sie fiel uns nicht leicht, aber Jack hat es verstanden“, sagte Southgate. „Stört mich nicht, Boss“, habe Grealish später zu ihm gesagt. „Wir sind im Finale.“

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