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#Er macht immer Alarm

Er macht immer Alarm

„Der neue Trump?“, fragte die New York Times in einem Leitartikel Ende Mai. „Ganz einfach. Das ist Tucker.“ Gemeint ist Tucker Carlson, aktueller Superstar von Fox News. Er hat dem Sender aus dem Quotenloch nach Trumps Wahlverlust im vergangenen November geholfen. Carlson hat den Moderator Sean Hannity entthront. Er versetzt die Liberalen in Rage, wie sonst nur Trump das konnte. Carlson streut Andeutungen und stellt Behauptungen auf, die auf manche vielleicht plausibel wirken – etwa die These, das FBI habe den Sturm auf das Kapitol aus der Masse heraus angestachelt. Er fügt eingängige Stichworte zu einem vernichtenden Urteil – so, dass die Regierung Biden mit „lenkbaren“ Einwanderern aus Drittweltländern das amerikanische Wahlvolk „ersetzen“ wolle. Mit einem solchen Programm ist Carlson zum meistgesehenen Talker im amerikanischen Fernsehen geworden. Er ist der Fackelträger der politischen Rechten und wird schon als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat 2024 gehandelt. Solche Ambitionen weist er jedoch bislang weit von sich.

Statt einer eigentlich geplanten Laufbahn bei der CIA nahm Carlson in den Neunzigerjahren eine journalistische Karriere auf, zunächst bei einem Lokalblatt in Arkansas, dann beim Politmagazin Weekly Standard. Er schrieb Kolumnen für das New York Times Magazine, Esquire und das Wall Street Journal. Kollegen, schrieb Politico, nahmen ihn seinerzeit als intellektuelle Stimme der Konservativen wahr. Carlson trat beim öffentlichen Sender PBS, bei CNN und später bei MSNBC auf. All dies geschah in einer Zeit, bevor diese Nachrichtenkanäle Echokammern der politischen Linken wurden und bevor sich Carlson dem Empörungszirkus bei Fox News verschrieb, vor dem er einst in einer Rede auf der konservativen Politik-Konferenz CPAC gewarnt hatte. „Die New York Times ist ein liberales Blatt“, sagte er dort 2009, „aber sie ist auch ein Blatt, das auf Sorgfalt achtet. Die Konservativen müssen Institutionen errichten, die solche Institutionen spiegeln.“ Stattdessen ist die amerikanische Medienlandschaft zwölf Jahre später in zwei feindselige Lager zerfallen, und Carlson zählt zu ihren prominentesten Spaltern. Carlsons großes Talent, so sagte sein Freund und häufiges Gegenüber, der demokratische Kommentator James Carville, sei „seine Fähigkeit, jedwede Haltung, egal wie weit verbreitet oder zweckmäßig, als mutige Rebellion gegen die Haltung eines anderen zu inszenieren“.

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