#„Erst testen, dann shoppen“

Die Alsfelder dürfen sich als Pioniere fühlen – jedenfalls mit Blick auf das Tübinger Modell in Hessen. „Erst testen, dann shoppen“ lautet die Kurzformel. Zwar hat Laubach in Oberhessen das Modell schon erprobt, allerdings außer der Reihe. Weil die Inzidenz in der Kleinstadt unweit von Gießen durch die Decke ging, verordnete ihr der Landkreis kurzerhand das südwestdeutsche Vorbild zur Nachahmung.

Alsfeld ist dagegen wie Baunatal in Nordhessen und Dieburg in Südhessen vom Land ausgewählt worden. Während Dieburg das Modell nun doch nicht erproben will und Baunatal erst an diesem Freitag sein Konzept vorstellt, haben die Mittelhessen wie angekündigt an diesem Donnerstag begonnen.

Am ersten Tag sind zunächst die Beschäftigten der Läden getestet, wie ein Sprecher des Verkehrsvereins am Morgen sagte. „Es herrscht ein ziemlicher Andrang in den Testzentren.“ Von einem Kundenansturm zu Beginn wusste er dagegen unter Verweis auf Rückmeldungen aus der Händlerschaft noch nicht zu berichten.

Rund 400 Schnelltests gemacht

Wie Bürgermeister Stephan Paule (CDU) am Nachmittag berichtete, sind in den drei Testzentren in der Stadt rund 300 Proben genommen worden. Eine kleine dreistellige Zahl vom mobile Team der City-Ambulanz, die in Betrieben vorstellig geworden sei, komme hinzu. Nach Paules Worten sind durch die Schnelltests zwei bisher unerkannte Infektionen entdeckt worden. „Die beiden sind gleich in Quarantäne geschickt worden.“

Bisher unerkannte Infektionen herauszufinden, gehört zu den Zielen des Konzepts. Schließlich sollen die Kunden sicher einkaufen können in den Läden. Um einen Ansturm von Interessierten aus anderen Kommunen zu vermeiden, müssen die Kunden einen Tagespass vorweisen. Voraussetzung ist ein Schnelltest aus Alsfeld. So will die Stadt die Verbraucherströme effektiv lenken. Am ersten Tag ist dies nach den Worten des Bürgermeisters gelungen. Es seien mehr Menschen in den Gassen mit den Geschäften unterwegs gewesen, aber keine Menschenmassen.

Der Modellversuch läuft laut Plan bis zum 1. Mai. Sollte die Inzidenz auf über 200 steigen, wäre er sofort beendet. Allerdings liegt der Vogelsbergkreis, den Alsfeld angehört unter 130.