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#Es wird immer schwieriger, Menschen zu retten

Es wird immer schwieriger, Menschen zu retten

Am Flughafen von Kabul wird die Situation für die Rettung von westlichen Staatsbürgern und afghanischen Hilfskräften immer schwieriger. Eine Entspannung an den überwiegend von Amerikanern und Briten kontrollierten Zugangstoren des militärischen Teils wird dabei möglicherweise aktiv durch verdeckte Taliban-Kräfte hintertrieben. Berichten zufolge habe sich eine Art Mauer von Hunderten bis Tausenden jüngeren, kräftigeren Männern in die ersten Reihen geschoben, Frauen, Kindern und älteren Menschen ist der Zugang fast unmöglich geworden. Den Berichten zufolge kommt es im Gedränge zu Gewalt, Menschen würden niedergetrampelt, es gebe auch Tote.

Wie die Bundeswehr mitteilte, wurden die Gates zeitweise geschlossen, es wird immer schwieriger, Personen zum Ausfliegen zu bringen. Am Morgen deutscher Zeit startete ein A400M-Militärtransporter mit acht schutzbedürftigen Personen an Bord. Er ist unterdessen in Taschkent angekommen. Es werde „alles getan, so viele wie möglich pro Flug nach Taschkent auszufliegen“, hieß es.

Tore wurden verstärkt

In den vergangenen Tagen hatten die Maschinen bis zu 180 Personen pro Flug mitgenommen. Insgesamt sind nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mehr als 2000 Personen von der Luftwaffe ausgeflogen worden, darunter mehr als tausend Afghanen. 

Innerhalb des Geländes, auf dem vor allem Soldatinnen und Soldaten der Amerikaner, Briten und deutsche Kräfte die Sicherheit aufrecht erhalten, wurden die Tore wegen des enormen Drucks massiv verstärkt, unter anderem mit quer gestellten Containern, um Durchbrüche zu verhindern. Es häufen sich aber auch Berichte von abweisendem, gewalttätigem Gebaren des Schutzpersonals, das teilweise aus afghanischen Helfern besteht.


Bild: dpa

Selbst mit deutschen Ausreisepapieren ist es offenbar extrem schwierig geworden, Einlass zu bekommen. Die deutsch-amerikanische Kooperation könnte sich etwas dadurch verbessern, dass die Bundesregierung es Washington gestattet hat, die US-Luftwaffenbasis Ramstein als Drehscheibe und Zwischenstation für mehrere tausend Afghanen und eigene Staatsbürger zu nutzen.

Die Bundeswehr, die derzeit mit etwa 200 Fallschirmjägern, Kommandosoldaten, Sanitätern und anderem Personal versucht, die Ausflüge zu organisieren, hat nun auch zwei Hubschrauber der Spezialkräfte einsatzbereit, die von entfernteren Orten Schutzbefohlene abholen können. Während auf dem militärischen Teil des Flughafens Männer und Frauen aus 13 Nato-Staaten versuchen, ihre Landsleute und Afghanen aus dem Land bringen, verfügen derzeit nur noch Amerikaner und Briten ebenfalls über Helikopter vor Ort.

Offenbar fehlt ein funktionsfähiger Fuhrpark

Schätzungen zufolge sind bis zu 60.000 Personen mit Bezug zu Nato-Staaten auszufliegen. Ob, wann und wie deutsche Spezialkräfte Operationen zur Rettung in der Stadt durchführen, unterliegt der Geheimhaltung. Nach amerikanischen Berichten hat ein Chinook-Helikopter des US-Militärs mehr als 80 Personen, darunter überwiegend Frauen und Familien an einem Ort in der Nähe des Flughafens abgeholt und auf das Flughafen-Gelände geflogen.

Anscheinend verfügt die Bundesregierung nach der Räumung der Botschaft und der vorsorglichen Zerstörung der örtlichen Einrichtungen nicht mehr über einen funktionsfähigen Fuhrpark von gepanzerten oder ungepanzerten Fahrzeugen, um – ähnlich den Franzosen und anderen – Menschen in Konvois zum Flughafen zu geleiten. Die Bundeswehr fliegt unterdessen auch Versorgungsmittel für die am und im Flughafenbereich Ausharrenden ein, darunter Wasser, Babynahrung und Hygieneartikel.

Eine Öffnung des zivilen Flughafens ist im Augenblick unwahrscheinlich, ein Teil der technischen Anlagen wurde zerstört. Nach einer Wiedernutzung der früheren US-Basen Bagram oder Herat wird immer wieder gefragt, jedoch gab es dazu keine Mitteilungen. Unklar bleibt auch, ob über den 31. August hinaus Personen ausgeflogen werden können, Sicher ist aber wohl, dass weder die Bundeswehr noch die britische Armee in der Lage wäre, das zu organisieren. Die Amerikaner sind angeblich mit rund 6000 Soldatinnen und Soldaten am und im Flughafen, das aktuelle deutsche Kontingent beträgt etwa 200 Männer und Frauen.

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