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#Europa Conference League: Eintracht Frankfurt verspielt Sieg bei Saint-Gilloise

Die Frankfurter verspielen gegen Royale Union St. Gilloise eine 2:0-Führung, weil das Leistungsniveau abfällt. Der Klub steht nun in der Conference League vor einem Rückspiel voller Stress und Spannung.

Der Frust war groß. „Völlig unnötig“, sagte Markus Krösche in der Miniatur-Mixed-Zone des Brüsseler Stadions im Stadtteil Anderlecht. 2:0 hatte die Eintracht im K.o.-Spiel der Zwischenrunde in der Conference League bei Royale Union St. Gilloise schon in Führung gelegen. Alles sah nach den beiden Toren von Fares Chaibi (3. Minute) und Sasa Kalajdzic (10.) nach einem ungefährdeten Erfolg aus.

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Doch weil Fußballspiele länger dauern als zehn Minuten und die Eintracht es wieder einmal nicht schaffte, ihr Leistungsniveau von Anfang bis Ende konstant zu halten, musste sich die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller mit einem 2:2 begnügen. Knackpunkt war der Fauxpas von Ellyes Skhiri, denn nach dessen kapitalem Fehler schaffte Union durch Mathias Rasmussen das wichtige Anschlusstor (31.).

Später fiel dann sogar noch der Ausgleich (68.). Eintracht-Sportvorstand Krösche fand es zu Recht „extrem ärgerlich“ und beklagte zum wiederholten Mal, „dass wir zu oft einfache Fehler machen. Die erste Halbzeit war ganz gut, aber wir müssen es über 90 Minuten hinbekommen.“

Für das Rückspiel am kommenden Donnerstag in der ausverkauften Frankfurter Arena verheißt dieses 2:2 jede Menge Stress und Spannung. Die Art und Weise nämlich, wie sich die schnellen Belgier in der zweiten Halbzeit vor heimischem Publikum präsentierten, lässt sie durchaus chancenreich nach Deutschland kommen. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Eintracht im stimmungsvollen Lotto Park in einem schwachen Zustand.

Großer Jubel zu Beginn

Der von Kapitän Kevin Trapp angeführten Mannschaft wollte anders als im ersten Spielzeit so gut wie nichts mehr gelingen. „Wir müssen daraus die richtige Schlüsse ziehen“, forderte Krösche. Der später eingewechselte Sebastian Rode war ähnlich enttäuscht wie der Manager. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, sagte der erfahrene Frankfurter Mittelfeldspieler. Trainer Toppmöller sprach über die gute Frankfurter Anfangsphase von einem „top Spiel“, verkannte aber auch nicht die Realitäten. „In der zweiten Halbzeit müssen wir besser spielen. Bei Rückschlägen müssen wir stabiler und erwachsener sein.“

Mit einer Doppelspitze zum Doppelschlag: Für die Eintracht begann die vorab als diffizil eingestufte Europapokalaufgabe wie am Reißbrett. Schon nach drei Minuten ging Toppmöllers Truppe in Führung. Ausgangspunkt des Führungstors durch Chaibi war Außenbahnspieler Niels Nkounkou, der sich auf links durchgesetzt hatte und mit seinem Pass einen dankbaren Abnehmer fand.

Der Jubel im Frankfurter Lager über die frühe Führung war groß – und er wurde noch größer. Denn in der zehnten Minute stand es 2:0. Diesmal war es der neben Omar Marmoush als Stürmer aufgebotene Kalajdzic, der von einem famosen Konter profitierte. Die Art und Weise, wie sich die Eintracht durch die Reihen der Belgier kombinierte, war höchst sehenswert.

Marmoush hatte Chaibi auf rechts bedient, und als der Algerier geschickt in den Rücken der Royale-Abwehr spielte, hatte der Österreicher Kalajdzic leichtes Spiel. Toppmöllers Hoffnung, dass seine Mannschaft nach den zuletzt ernüchternden Auftritten in der Bundesliga ab sofort mehr Aktivität und mehr Aggressivität zeigen sollte, erfüllte sich zu diesem Zeitpunkt.

Die Frankfurter kontrollierten im mit 16.000 Zuschauern nur durchschnittlich besuchten Lotto Park Ball und Gegner. Torhüter Trapp hatte im Stadion des belgischen Rekordmeisters RSC Anderlecht lange Zeit überhaupt nichts zu tun. Erst in der 23. Minute kam Union vor das Tor, verfehlte dieses aber nach einem Kopfball von Gustaf Nilsson.

Im direkten Gegenzug war es Chaibi, der beherzt Maß nahm, seinen Meister aber in Keeper Heinz Lindner fand (24.). Machtlos wäre Lindner gewesen, als Kalajdzic unbedrängt aus elf Metern schoss, das Tor der Belgier jedoch um Meter verfehlte. Es war die große Chance zum 3:0.

Fans festgenommen

Dass Royale Union völlig überraschend zum Anschlusstreffer kam, lag an der Schusseligkeit von Skhiri. Leichtfertig vertändelte der Tunesier den Ball im eigenen Strafraum. Rasmussen ließ sich das unverhoffte Geschenk nicht entgehen und verkürzte auf 2:1 (31.). Marmoush bot sich kurz vor der Pause noch eine erfolgversprechende Kopfballchance, doch Lindner war auf dem Posten (41.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Toppmöller einen ersten Personalwechsel vor. Für den schwachen Tuta kam Ansgar Knauff in die Partie, in der es im Frankfurter Fanblock ruhiger als sonst bei Auswärtsspielen gewesen ist. Dies lag vornehmlich am Fehlen der Ultras. Die Brüsseler Polizei hatte vor dem Spiel präventiv rund 130 Frankfurter Fans der aktiven Szene vorübergehend festgenommen.

Laut einem Sprecher der Polizei geschah dies, um die öffentliche Ordnung zu schützen. Das berichtet das belgische Portal VRT News. Demnach hatten die Anhänger ihre Autos im Stadtteil Dilbeek abgestellt, um von dort in Richtung Stadion zu laufen. Anhand der Nummernschilder seien die Fans „dem harten Kern von Eintracht Frankfurt“ zugeordnet worden, sagte Dilbeeks Bürgermeister Willy Segers. Nach dem Spiel durften die Festgesetzten nach Frankfurt zurückkehren.

Diejenigen Fans, die es mit der Eintracht hielten und live im Stadion waren, erlebten eine bittere zweite Halbzeit. Jetzt waren die Belgier die klar bessere Mannschaft, und es war verdient, wie Nilsson mit großem Einsatz den Ausgleich schaffte (68.). Union musste von der 78. Minute an sogar mit zehn Mann auskommen, denn Charles Vanhoutte sah wegen eines Handspiels die Gelb-Rote Karte.

Von Toppmöller vorgenommene Wechsel blieben bis zum Ende wirkungslos. Auch Hugo Ekitiké, der teuerste Zugang der Vereinsgeschichte und in der 65. Minute für Kalajdzic in die Partie gekommen, brachte außer einem Kopfball nichts Substantielles zustande.

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