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#Eva Herman erwirkt Widerruf von Richard Gutjahr

Eva Herman erwirkt Widerruf von Richard Gutjahr

Mitten im Lockdown verlagert sich ein Teil der Empörungswellen langsam aber sicher auf das Portal Clubhouse. Dort können prominente und weniger prominente Persönlichkeiten Audio-Vorträge und Gesprächsrunden anberaumen. Wer Zugang zu den entsprechenden „Räumen“ bekommt, kann mitreden, sich also an den Diskussionen beteiligen.

Anlass der letzten Aufwallung ist eine am 20. Januar organisierte Gesprächsrunde unter dem Titel „Lügenpresse? Was ist los im Journalismus“. An der Diskussion war eine Influencerin beteiligt, die rechtskonservative Positionen vertritt. Auch einige Journalisten debattierten mit.

Im Anschluss daran diskutierten Nutzer der App und Twitternde darüber, ob derart radikale Meinungen auf dem Portal überhaupt so viel Raum bekommen sollten, ob man die Influencerin nicht wiederum zur anschließenden Diskussion zulassen hätte müssen – und ob Journalisten überhaupt öffentlich, also in der Wirklichkeit von Clubhouse, mit solchen Menschen reden sollten.

Rechtspopulistische Theorien

Als bei Twitter Screenshots von dem Gespräch veröffentlicht wurden, die Profilbilder von Teilnehmern und der Influencerin zeigten, schrieb der ebenfalls an der Gesprächsrunde beteiligte Journalist Richard Gutjahr auf Twitter: „Gegenfrage: Findest Du es okay, uns alle hier mit so einem Screenshot an den Pranger zu stellen? Die meisten Deiner Follower*innen müssen denken, wir hätten nicht kritisch mit ihr diskutiert. Gerade Du müsstest doch um der Wirkung eines solchen unfair verkürzten Tweets wissen.“

Kurz darauf folgte der nächste Konflikt. Gutjahr hatte bei der Veranstaltung gesagt: „Wenn von Euch mal einer hört, dass Eva Herman wieder in Deutschland ist, sagt mir Bescheid, ich habe noch einen Haftbefehl gegen sie.“ Die frühere NDR-Moderatorin und „Tagesschau“-Sprecherin ist in den vergangenen Jahren hauptsächlich mit rechtspopulistischen Aussagen und der Verbreitung von Verschwörungstheorien in Erscheinung getreten. Berichten zufolge soll sie in Kanada ein rechtes Netzwerk aufbauen und „Umsiedlungen“ dorthin organisieren, Herman dementiert das.

„Mit Entsetzen erlebt“

Die Diskussionen werden auf Clubhouse mitgeschnitten. Wie der Branchendienst „Meedia“ berichtet, ging es Gutjahr eigentlich darum, dass Herman ihm noch Geld schulde und vor einer Zwangsvollstreckung nach Kanada ausgewandert sei. Einen „Haftbefehl“ gegen sie hatte er aber nicht. Hermans Anwalt Ralf Höcker, der überraschenderweise auch unter den Zuhörern der Clubhouse-Diskussion war, habe ihn darauf aufmerksam gemacht. Höcker wird mit den Worten zitiert: „Ich schätze Herrn Gutjahr sehr und habe die Hetzkampagne von Rechtsextremen, Antisemiten und Verschwörungstheoretikern gegen ihn mit Entsetzen erlebt. Auch deshalb sind wir nicht gleich mit einer kostenpflichtigen Abmahnung auf ihn losgegangen, sondern haben auf sein Verständnis gehofft. Mit Erfolg.“

Gutjahr wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zur Zielscheibe von Verschwörungstheoretikern und Hetzkampagnen. Herman verzichtete laut „Meedia“ auf eine Abmahnung, Unterlassungserklärung und Erstattung der Anwaltskosten. Die Schulden, knapp 770 Euro, soll sie mittlerweile beglichen haben. Gutjahr wiederum veröffentliche seinen Widerruf auf Facebook.

Ungezählte Debatten über rechtspopulistische Sprecher, über Repräsentation von Gruppen, Verantwortung, Verhältnismäßigkeit der digitalen Erregung und einer nötigen Regulierung durch die Betreiber hat die App Clubhouse in ihrer amerikanischen Ursprungsversion bereits hinter sich. Dort ist der große Hype um das Netzwerk inzwischen vorüber.

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