#F.A.Z.-Newsletter: Ärzte werden ungeduldig
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„F.A.Z.-Newsletter: Ärzte werden ungeduldig“
Unsere Autorin: Rebecca Boucsein
Bild: Robert Wenkemann
Mediziner wollen endlich impfen. Aber es mangelt weiter nicht nur an Vakzin. Der digitale Impfpass soll kommen, doch dass alle profitieren, ist unwahrscheinlich. Alles Wichtige im Newsletter für Deutschland.
Hausärzte und niedergelassene Mediziner seien „die eigentlichen Gamechanger“ im Kampf gegen das Coronavirus. So hat es der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, kürzlich formuliert. Und die Mediziner sind längst mehr als bereit, der langsamen Impfkampagne des Bundes Schwung zu verleihen. Der Staat solle sein „Impfstoff-Monopol“ aufgeben, forderte der Chef der bayerischen Landesärztekammer Gerald Quitterer am Dienstag. Doch erst von April an sind Mediziner Teil der Impfkampagne.
Und es gibt noch Klärungsbedarf: Wie sollen die Impfdosen zwischen den Impfzentren und den Hausärzten aufgeteilt werden? Das wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern heute entscheiden. Wenn demnächst genug Vakzin vorhanden ist, könnte es mit Hilfe der niedergelassenen Ärzte ganz schnell gehen: Im dritten Quartal könnten alle Erwachsenen vollen Impfschutz haben, wenn die Dosen schnell verabreicht und die Lieferungen erfüllt würden. So weit die Theorie. In der Praxis drohen neue Impfstoffausfälle: Nun kämpft nach Astra-Zeneca offenbar auch Johnson & Johnson mit Lieferproblemen, die die geplante Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen im zweiten Quartal an die EU erschweren könnten. Deutschland hat sich 37 Millionen Dosen des Vakzins gesichert, für das die europäische Arzneimittelagentur EMA voraussichtlich am Donnerstag grünes Licht geben wird.
Die Hoffnung der Urlauber
Während die meisten Menschen in Deutschland noch auf ihr Impfangebot der Bundesregierung warten (spätestens bis 21. September), könnte der digitale Impfpass in Deutschland im besten Fall bis zum Start der Sommerreisesaison da sein. Das jedenfalls hofft das Bundesgesundheitsministerium, das mehrere Technologiekonzerne mit der Entwicklung beauftragen will. Die EU-Kommission hält eine Impfrate von 70 Prozent der Erwachsenen bis zum Sommer für realistisch – wobei sie damit ein Zeitfenster zwischen Juni und Ende August meint.
Wer eine Corona-Impfung nachweisen kann, hat bei der Reiseplanung Vorteile: Einige Länder haben bereits angekündigt, geimpften Personen die Einreise zu erleichtern. Dann würden beispielsweise eine Quarantäne oder eine Testpflicht entfallen. Die EU-Kommission will zudem noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf für einen digitalen Impfpass vorlegen. Darin sollen Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerkt werden. Ziel ist auch hier die Aufhebung von Beschränkungen und Reisen in Europa zu ermöglichen. Das heißt aber vermutlich auch: Wer bis zum Beginn der Sommerreisesaison noch kein Impfangebot bekommen hat, für den dürfte Urlaub außerhalb Deutschlands ohne Beschränkungen wohl nur eingeschränkt möglich sein.
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