#F.A.Z.-Newsletter: Impf-Wettlauf und Brexit-Ultimatum
Inhaltsverzeichnis
„F.A.Z.-Newsletter: Impf-Wettlauf und Brexit-Ultimatum“
Unser Autor: Cai Tore Philippsen
Bild: Robert Wenkemann
Gesundheitsminister Spahn unterzeichnet die deutsche Impfverordnung, erste Urlauber machen sich trotz Lockdown auf den Weg ins Ausland, und im Streit um das Brexit-Abkommen gibt es eine neue Frist. Der Newsletter für Deutschland.
Ortenberg ist ein kleiner Ort in der Wetterau nördlich von Frankfurt. In Ortenberg sind an diesem Mittwoch sieben Menschen in einem Altenheim an Covid-19 gestorben. Noch vor einer Woche hat der Amtsarzt bei ihnen einen Abstrich gemacht und erinnert sich: „Das waren keine Menschen, die vom Tode gezeichnet waren, die könnten ohne das Virus heute noch leben.“ Schreckliche Nachrichten wie diese kommen in den Tagen vor dem Weihnachtsfest überall aus Deutschland. Die alten Menschen erkranken und sterben aber nicht nur in den Altenheimen, das gilt es zu betonen. Sie stecken sich besonders leicht an und bei ihnen hat die Erkrankung oft einen besonders schweren Verlauf. Deswegen sollen alle Menschen, die über 80 Jahre alt sind und in Alten- und Pflegeheimen leben, zuerst geimpft werden. Auch das Pflegepersonal gehört zur ersten Gruppe. Das steht in der Impfverordnung, die Gesundheitsminister Jens Spahn an diesem Freitag unterzeichnet. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, das in Deutschland und den anderen Staaten der Europäischen Union mit den ersten Impfungen am 27. Dezember beginnt. Für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft werden diese Impfungen zum Test, kommentiert mein Kollege Kim Björn Becker. Zum einen müssen die Jüngeren zugunsten der Älteren auf ihre Impfung warten, zum anderen müssen sich 60 bis 70 Prozent der Deutschen impfen lassen, damit die Pandemie besiegt werden kann.
Reisen im Lockdown
Ischgl darf sich nicht wiederholen, darüber waren sich nach den Superspreader-Events des letzten Skiwinters alle einig. Doch den Alpen-Lockdown, den sich Bayerns Ministerpräsident Söder wünscht, gibt es nicht. Österreich macht zumindest einen Teil-Lockdown und berät am Freitag über weitere Maßnahmen. Die Schweiz spielt dagegen überhaupt nicht nicht mit. Skipisten, Hotels, Bars und Restaurants sind geöffnet und so manche Familie aus Deutschland hat sich bereits jetzt in den Schnee verabschiedet – die Schulen haben schließlich schon keinen Präsenzunterricht mehr. Und die Quarantäne nach der Rückkehr ist wegen des Lockdowns bis zum 10. Januar auch kein Problem, hört man. Vernünftiger wäre es, auf solche Reisen zu verzichten. Doch weil die Grenzen im Winter-Lockdown im Gegensatz zum Frühjahr offen bleiben, brechen an diesem Freitag auch viele Handwerker von deutschen Baustellen in die osteuropäische Heimat zum Weihnachtsurlaub auf. Und einige Ferienhäuser und Hotels in der Sonne sind ebenfalls erreichbar. Ob diese Reisen sich wie im Frühjahr und nach den Sommerferien wieder negativ auf das Infektionsgeschehen auswirken, werden wir im Januar berichten. Verfolgen Sie alle Nachrichten rund um die Corona-Pandemie in unserem Liveblog oder abonnieren Sie unseren täglichen Corona-Newsletter.
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