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Faire Fähre

Unter den zahlreichen Passagierschiffen und Fähren, die über den Bodensee fahren, ist in diesem Jahr erstmals eins dabei, das, verglichen mit gleich großen dieselbetriebenen Schiffen, rund halb so viel Kohlendioxid und 80 Prozent weniger Stickoxide emittiert. Die neue Fähre wird von zwei Achtzylindermotoren angetrieben, die flüssiges Erdgas (LNG, Liquefied Natural Gas) schlucken. Jeder hat eine Leistung von 746 Kilowatt. LNG verbrennt zudem nahezu rußfrei.

Die Fähre bietet 700 Personen und 62 Fahrzeugen Platz. Sie wird zwischen Konstanz und Meersburg pendeln. Wer die Fähre wählt, um von einem Ort zu anderen zu kommen, erspart sich 45 Kilometer Fahrt auf oft verstopften Straßen und der Umwelt die zugehörigen Emissionen. Betrieben wird sie von den Stadtwerken Konstanz. Nach Einschätzung von Geschäftsführer Norbert Reuter summieren sich die eingesparten Straßenkilometer je Jahr auf 80 Millionen.

Mit der LNG-Fähre beginnt ein mehrjähriger Prozess, an dessen Ende alle Bodenseeschiffe umweltneutral fahren sollen. Sie werden entweder elektrisch betrieben oder tanken synthetische Treibstoffe, die aus Biomasse oder aus Ökostrom und Kohlendioxid hergestellt werden. Bei deren Verbrennung wird nur so viel Klimagas emittiert, wie vorher der Luft entnommen worden ist.

Das elektrische Zeitalter läutet „Artemis“ ein. Das von Batterien und Solarzellen mit Strom versorgte Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) wird von 2022 an im Überlinger See unterwegs sein und die Insel Mainau, Unteruhldingen und Konstanz miteinander verbinden. Es hat Platz für 300 Passagiere und zahlreiche Fahrräder, die auf dem Vordeck Platz finden. Um Strom zu sparen, wird der aus Aluminium gefertigte Katamaran mit einer Geschwindigkeit von nur 15 km/h fahren. Da die Strecken zwischen den Ein- und Aussteigepunkten nicht sonderlich weit sind, bleiben die Fahrzeiten erträglich. Unterwegs laden Solarzellen die Batterien auf. Das wird nicht reichen, auch wenn der Bodensee von der Sonne verwöhnt wird. Deshalb wird die „Artemis“ in den Mittagspausen und nachts ans Kabel gehängt. 2025 soll die baugleiche „Apollo“ in Betrieb gehen.

Auch „Constanze“, betrieben von der Katamaran-Reederei Bodensee zwischen Friedrichshafen und Konstanz, ist etwas Besonderes. Sie wird von zwei Dieselmotoren mit einer Leistung von jeweils 412 Kilowatt angetrieben, die der Hersteller MTU allerdings umweltschonend ausgelegt hat. SCR-Katalysatoren knacken in Verbindung mit AdBlue, das auch in Dieselautos eingesetzt wird, fast alle Stickoxide. Ruß fängt sich in einem speziellen Filter, mit dem alle Schiffe der Reederei ausgestattet sind. Damit erfüllt die „Constanze“ als erstes Binnenschiff die strengsten Abgasnormen der Europäischen Union. Auch die Kohlendioxid-Emissionen wurden durch Änderungen an den Rümpfen, eine zurückhaltende Fahrweise und eine Routenoptimierung verringert. Seit 2017 sanken sie um 30 Prozent.

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