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#Wissenschaftler entdecken zufällig Potential eines Nanomaterials, das wir auf dem Mars aus Müll herstellen können

So könnt ihr euch unseren roten Nachbarn vorstellen. Seit Jahren tüfteln Wissenschaftler fieberhaft an immer neuen Ideen, wie wir den Mars eines Tages besiedeln können. (Quelle: Adobe Stock)
So könnt ihr euch unseren roten Nachbarn vorstellen. Seit Jahren tüfteln Wissenschaftler fieberhaft an immer neuen Ideen, wie wir den Mars eines Tages besiedeln können. (Quelle: Adobe Stock)

The Sky is the limit – mit diesem Satz steigt der Wissenschaftsartikel im Magazin Advanced Functional Materials ein. Ein altes Sprichwort, was diesmal sogar wortwörtlich genommen werden kann.

Die Grenzen des menschlich Machbaren werden uns aktuell tatsächlich im Himmel beziehungsweise Weltraum aufgezeigt, wenn es darum geht, neue Planeten zu besiedeln. Jetzt haben Wissenschaftler ein Material entdeckt, das diese Grenze etwas verschieben könnte.

Gips als Wundermittel bei der Marsbesiedelung?

Die Idee, fremde Planeten zu besiedeln, existiert schon lange. Filme wie Der Marsianer – Rettet Mark Watney oder Computerspiele im Stile von Galactic Civilizations lassen diese Träume regelmäßig aufleben. Doch damit wir Menschen fremde Planeten besiedeln können, brauchen wir vor allem eines: Wasser.

Ein Lösungsansatz auf dem Mars: Aus Gips Wasser für den menschlichen Bedarf gewinnen. Auf dem roten Planeten gibt es nämlich große Gipsvorkommen, die laut dem Artikel mit dem schwungvollen Namen »Quasi–1D Anhydrite Nanobelts from the Sustainable Liquid Exfoliation of Terrestrial Gypsum for Future Martian-Based Electronics« kommen und große Mengen des ursprünglichen Marswassers enthalten sollen.

Wenn dieses Wasser also effizient extrahiert werden kann, gäbe es eine Grundlage für zukünftige Besiedelungsversuche. Dabei ist es wichtig, dass solche Verfahren kostengünstig sind und keine spezialisierten Instrumente oder allzu großes Fachwissen erfordern.

Damit solche Verfahren so effizient wie möglich werden, versucht man auch anfallende Nebenprodukte zu nutzen. Bei Experimenten mit irdischem Gips sind die Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen des entstehenden Abfallstoffs auf interessante Eigenschaften gestoßen.

Abfall als Baustoff für Mars-Elektronik

Natürlich lässt sich so eine Studie nicht in einem Absatz fachgerecht herunterbrechen. Für das Verständnis ist es aber dennoch leichter, auf einige Details zu verzichten. Vereinfacht formuliert gibt es auf dem Mars große Kalziumsulfat-Ablagerungen, welche den Gips darstellen.

Diese Gipsvorkommen lassen sich mithilfe eines Verfahrens dehydrieren. Dabei entsteht letztendlich Wasserdampf und das Nebenprodukt Anhydrid. Das ist ein robuster Stoff, welcher – laut der Studie – bemerkenswerte elektronische Eigenschaften aufweist.

Sogenannte Anhydrid-Nanobelts können nämlich halbleitend oder isolierend wirken. Mit anderen Worten könnte aus dem anfallenden Nebenprodukt ein Baustoff für Elektronikteile gewonnen werden, was das Verfahren effizienter macht.

Das Ergebnis: Das Nebenprodukt kann für optoelektronische Bauelemente, elektrochemische Elektroden und sogar als Füllstoff für die mechanische Verstärkung von Textilien genutzt werden.

Werden die Menschen der Zukunft also PCs mit Bauteilen aus Mars-Gips auf dem Schreibtisch stehen haben? Das steht aktuell noch in den Sternen.

Gips als Baumaterial

Nicht nur auf dem Mars ist Gips ein wichtiger Rohstoff für die Menschheit. Wie wichtig Gips auf der Erde ist, zeigen beeindruckende Zahlen aus der Studie. Im Jahr 2022 wurden mehr als 150 Millionen Tonnen Gips abgebaut und verarbeitet.

In den USA soll der Gips-Markt 2033 voraussichtlich 14 Milliarden Dollar groß sein. Gips wird auf der Erde zwar nicht zur Wassergewinnung abgebaut, spielt aber beim Bau eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich unter anderem um Gipswandplatten oder Gipsputz.

Gips in Deutschland – Der Abbau von Gips ist derzeit aber nicht nur auf dem Mars, sondern auch in Deutschland ein heißes Thema:


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In Deutschland dürfen laut ZDF nur 40 % des Gips aus der Erde kommen. Gips aus Kohlekraftwerken – dessen Nebenprodukt Synthetik-Gips ist – fällt seit dem Kohleausstieg weg. Aktuell droht deshalb ein Engpass.

Ihr wollt noch mehr Science-Texte lesen? Kein Witz: Der womöglich älteste Rechenfehler der Welt passierte vor 5.000 Jahren und hat mit Bier zu tun.

PCs mit Mars-Gips-Bauteilen sind schon eine verrückte Vorstellung. Doch es geht sogar noch krasser und dieser Computer existiert bereits: Wusstet ihr, dass es PCs gibt, welche mit menschlichen Gehirnen funktionieren?

Was denkt ihr über die Gips-Idee auf dem Mars? Findet ihr solche Mars-Themen spannend und wollt in Zukunft mehr darüber lesen? Wann wird es eurer Meinung nach möglich sein, als Menschheit zu expandieren? Denkt ihr, dass solche Erfindungen oder Entdeckungen die Besiedelung des Mars beschleunigen wird? Schreibt uns eure Gedanken gerne in die Kommentare.

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