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#Fantasy-Enttäuschung heute im TV: 10 Jahre Vorbereitung für das neue Herr der Ringe und dann das

Fantasy-Enttäuschung heute im TV: 10 Jahre Vorbereitung für das neue Herr der Ringe und dann das

Heute läuft bei VOX ein Fantasy-Film nach Buchvorlage, der das Zeug zum Herr der Ringe-Nachfolger gehabt hätte. Wenn nur irgendjemand mal alles riskiert hätte.

Große Fantasy-Welten wachsen nicht auf Bäumen. Hat ein Studio oder ein Streamingdienst ein „neues Game of Thrones“, ein „neues Herr der Ringe“ oder ein „neues Harry Potter“ entdeckt, fängt die Arbeit erst an. Ein Fehlversuch und die Marke ist erstmal verbrannt.

Wie nähert man sich einer komplexen Bücher-Welt an? Wie viel muss man weglassen? Wie viel darf man weglassen, ohne die Buch-Fans zu verprellen? Ein negatives Beispiel, das genau an diesen Herausforderungen scheiterte, läuft mit Der Dunkle Turm heute im TV: Um 20.15 Uhr bei VOX.

Fantasy von Herr der Ringe-Ausmaß: Was ist Der dunkle Turm?

Der Dunkle Turm ist eine gigantische Fantasy-Roman-Reihe von Stephen King (Es, Shining, Carrie) und womöglich sein wichtigstes Werk. 8 Romane sowie mehrere Kurzgeschichten und Comics: Die Der dunkle Turm-Welt (hier kurz erklärt) erfüllte jede Voraussetzung, um, nun ja, das neue Herr der Ringe zu werden, ein Franchise, das Millionen Menschen über Jahre und Jahrzehnte in seinen Bann zieht.

Der dunkle Turm – Trailer 2 (Deutsch) HD

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Dass sich allzu bald noch ein Studio an eine neue Verfilmung wagt, ist nach dem Fiasko des ersten Versuchs eher unwahrscheinlich. Selten entsprang einer derart langen Anlaufphase von 10 Jahren (2007 bis 2017) ein derart enttäuschendes Ergebnis. Wir zeichnen den Weg des Scheiterns nach.

Das Der dunkle Turm-Scheitern: Phase 1 mit Star Wars-Regisseur J.J. Abrams

Damals war der Name J.J. Abrams noch nicht verbunden mit Star Wars, sondern mit der Kult-Mystery-Serie Lost, ein Massenphänomen der 00er-Jahre. King vertraute Abrams im Jahr 2007 sein Werk an, sein Lost-Partner Damon Lindelof (Watchmen) sollte Regie führen.

Doch nach drei Jahren Entwicklung nahmen Lindelof und Abrams, beide große King-Fans, Abstand von der Verfilmung. Die Verantwortung, dieses monumentale Werk anzufassen, ließ sie einknicken, so Lindelof in einem Interview , welches das Aus besiegelte. Das Duo wäre wohl ideal gewesen, um diese Welt zu kontrollieren und auf die große Leinwand zu bannen. Leider fehlte ihnen nach 6 Staffeln Lost der Mut, die Kraft und die letzte Hingabe ans Projekt.

Das Der dunkle Turm-Scheitern: Phase 2 mit einer Trilogie und einer Serie

2010 gab Universal bekannt, eine Trilogie und 2 Serien zu produzieren. Es ist der 2. Versuch, die Bücher zu adaptieren. Ron Howard sollte Regie führen, Akiva Goldsman das Drehbuch schreiben und ein glücklicher Stephen King produzierte das Projekt. Es lief gut, der Kinostart wurde auf den 17. Mai 2013 gesetzt. Javier Bardem und Herr der Ringe-Star Viggo Mortensen waren als Darsteller im Gespräch.

Dann, 2011, ziehen erste dunkle Wolken auf. Das Budget sprengt den Plan von Universal,

berichtete Variety . Wenige Monate später zieht sich das Studio tatsächlich zurück . Eine Finanzierung über HBO und Netflix wird von King und Howard, die das Projekt nicht aufgeben, in Betracht gezogen, aber es tut sich jahrelang nichts. Die Pläne um die Trilogie und die Serie verrotten.

Das Der dunkle Turm-Scheitern: Phase 3 mit der verwirklichten, aber mutlosen Verfilmung

2015 übernimmt Sony und macht Druck. Howard ist als Regisseur raus, Nikolaj Arcel übernimmt. Die Stars Idris Elba und Matthew McConaughey spielen die Hauptrollen und der Film schafft es 2017, zehn Jahre nach J.J. Abrams‘ erstem Versuch, wirklich ins Kino. Doch der Film ist nur 95 Minuten lang, verglichen mit den großen, erfolgreichen, auf Büchern basierenden Fantasy-Epen geradezu lächerlich. Die Verantwortlichen begingen den größten Fehler: Sie ebneten das epische Potential der Vorlage ein. Wieder fehlt der Mut, sich dem Stoff mit dem ihm angemessenen Ambitionen widmen.

Für Stephen King-Fans:

5 Gründe, warum ihr euch Stephen King’s „Es“ anschauen solltet!

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Die Macher:innen entschärften das Material der Vorlage, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Produzent Ron Howard betrachtet das in der Rückschau als einen der größten Fehler: „Es hätte Horror sein sollen“, zitiert ihn Collider  . Auch der Autor der Vorlage kritisiert bei Indie Wire   die niedrige Altersfreigabe.

Eine Fortsetzung von Der Dunkle Turm stand deshalb kaum zur Debatte. Denn zufrieden war am Ende niemand mit dem Ergebnis: Das Studio nicht und die Leser:innen der Bücher nicht. Kritiker:innen und Publikum vergaben durchwachsene Wertungen: Eine miese 5.2 steht bei Moviepilot. Bei Produktionskosten von 60 Millionen US-Dollar spielte der Fantasyfilm nur 111 Millionen US-Dollar wieder ein, berichtete Variety . Anfang 2020 erstarben auch Amazons Pläne für eine TV-Serie .

Doch kein Herr der Ringe: Wie geht es mit Der dunkle Turm weiter?

Was nehmen wir mit aus diesen 10 Jahren Der dunkle Turm? Egal in welcher Phase, immer bremsten die Verantwortlichen eines Der dunkle Turm-Projekts ab, bevor es ernst wurde, nie ging jemand den Weg wirklich konsequent zu Ende: Leidenschaftliche Fans wie J.J. Abrams verließ der Mut; Universal traute dem Stoff keinen großen Erfolg zu; Sony dampfte den Stoff zu einem Schatten der Vorlage ein.

Das unterscheidet Der dunkle Turm von erfolgreichen Fantasy-Reihen wie Game of Thrones, Harry Potter und Herr der Ringe. Hier gab es immer starke Verbünde aus Studios und Kreativen, die irgendwann „all in“ gingen, um die bestmögliche Adaption auf die Beine zu stellen.

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Glaubt ihr noch an eine gute Der dunkle Turm-Verfilmung?

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