#Fauci will nicht mehr in Trumps Wahlwerbung auftauchen
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„Fauci will nicht mehr in Trumps Wahlwerbung auftauchen“
Der Immunologe Anthony Fauci will nicht länger für Wahlwerbung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump herhalten. Dessen Wahlkampfteam solle ein Video zurückziehen, in dem seine Äußerungen aus dem Zusammenhang gerissen seien und dem er nie zugestimmt habe, sagte Fauci in einem Interview mit dem Sender CNN am Montag. Der Wahlwerbespot sei „unglücklich und wirklich enttäuschend“.
In dem 30-sekündigen Spot erweckt eine Äußerung Faucis den Eindruck, als würde er Trumps Vorgehen in der Corona-Krise loben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand mehr tun könnte“, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Der Satz stammt aus einem Interview im März und bezog sich unter anderem auf die Arbeit der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, der Fauci angehört. Fauci war in der Vergangenheit immer wieder mit Trump wegen dessen Umgang mit dem Virus aneinandergeraten.
Trump angeblich virenfrei
Derweil ist Trump ist nach Angaben seines Leibarztes negativ auf das Coronavirus getestet worden. Schnelltests seien an „aufeinanderfolgenden Tagen“ negativ ausgefallen, erklärte Sean Conley am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass neben den Antigentests auch andere Labordaten hinzugezogen worden seien, um zu ermitteln, dass der Präsident nach seiner Corona-Infektion nicht mehr ansteckend sei. Wann Trump das erste Mal negativ getestet wurde und wie oft, blieb unklar.
Trump selbst hatte bereits am Sonntag verkündet, er sehe sich geheilt. „Ich habe dieses verrückte, furchtbare China-Virus geschlagen“, sagte er im Sender Fox News. „Sieht so aus, als ob ich immun bin.“
Trump hatte am 2. Oktober bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Wegen seiner Covid-19-Erkrankung wurde er drei Tage lang in einem Militärkrankenhaus behandelt. Leibarzt Conley hatte bereits am Samstag erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend. Informationen zu Testergebnissen veröffentlichte er zu diesem Zeitpunkt nicht.
Kundgebung in Florida
Bei seiner ersten Reise zu einem Wahlkampfauftritt seit seiner Corona-Infektion verzichtete Trump am Montag auf das Tragen einer Maske. Es ging nach Florida, ein besonders umkämpfter Bundesstaat. Die Veranstaltung auf einem Flughafen läutete die letzten drei Wochen vor den Wahlen am 3. November ein. Am Dienstag will Trump dann nach Pennsylvania und Mittwoch nach Iowa reisen.
„Ich bin in so toller Form“, sagte Trump bei seiner Kundgebung in Sanford bei Orlando. „Ich fühle mich so stark.“ Trump betonte wie schon am Wochenende, er sei nun immun, und sagte anschließend scherzend: „Ich werde jeden in diesem Publikum küssen. Ich werde die Kerle und die schönen Frauen küssen. Ich werde euch einfach allen einen dicken, fetten Kuss geben.“
Zur Kundgebung fanden sich Tausende Fans des Präsidenten ein, viele standen Schulter an Schulter, die meisten trugen keine Masken. Seinen Anhängern versprach der Präsident die gleichen experimentellen Mittel, die er selbst bei seiner Behandlung bekommen hatte.
Fauci: Masken tragen, Menschenmassen vermeiden
Mit Blick auf Trumps Wahlkampfauftritt erneuerte Fauci seine Kritik: Die Vereinigten Staaten stünden vor „großen Schwierigkeiten“, wenn sie das Tragen von Gesichtsmasken nicht fördern und Massenversammlungen vermeiden würden. Die schnell ansteigenden Infektionszahlen seien durch die bekannten Mittel zu vermeiden: Universelles Tragen von Masken, Aufrechterhaltung der physischen Distanz, Vermeidung von Versammlungen oder Menschenmassen, häufiges Händewaschen und Dinge eher im Freien als in geschlossenen Räumen zu tun, wiederholte Fauci.
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Der Demokratische Kandidat Joe Biden liegt in landesweiten Umfragen deutlich vor Trump. In möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaaten ist sein Vorsprung allerdings viel geringer. In Florida hat Biden einen kleinen Vorsprung bei wichtigen demografischen Gruppen, insbesondere bei Senioren. Trump gewann Florida 2016 mit nur 1,2 Prozentpunkten.
Trump war während der gesamten Pandemie äußerst selten öffentlich mit Mund-Nasen-Schutz zu sehen. Seine Gegner kritisierten ihn deswegen als schlechtes Vorbild. Nicht nur Trump hatte sich mit Corona infiziert, sondern auch mindestens elf enge Mitarbeiter. In den Vereinigten Staaten haben sich rund 7,8 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 214.000 Menschen sind gestorben.
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