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#Ferraris Rückkehr zum Pannen-Rennstall

„Ferraris Rückkehr zum Pannen-Rennstall“

Schwach hebt Charles Leclerc die Hand, winkt unbestimmt in Richtung Kaspisches Meer. Der Fer­rari-Pilot, beim Großen Preis von Aserbaidschan aus der Pole-Position ge­startet, muss seinen Dienstwagen nach 20 von 51 Runden zurück an die Box schleppen, eine von einem Motorschaden kündende blau-graue Rauchwolke hinter sich herziehend. Eine kapitale Panne, wie sie schon nach neun Runden auch den Teamkollegen Carlos Sainz heimgesucht hatte. Was für ein Fiasko.

Aber im Fall des Monegassen sind die Auswirkungen weit dramatischer. Der zweite technische Ausfall innerhalb von drei Formel-1-Rennen hat nicht nur seine Auswirkung auf das Ergebnis des achten WM-Laufes. Es könnte auch die Weltmeisterschaft schon früh in Richtung der Rivalen von Red Bull Ra­cing entscheiden.

Vor ein paar Wochen noch hatte Leclerc 46 Punkte Vorsprung, nun liegt er nach Max Verstappens fünftem Saisonsieg 34 Punkte hinter dem Niederländer zurück, als dessen größter Rivale aktuell der Teamkollege Sergio Perez er­scheint, obwohl dieser in Baku mit mehr als 20 Sekunden Rückstand ins Ziel kommt. Der Mexikaner ist jetzt, 21 Punkte zurück, WM-Zweiter vor Leclerc. Dritter im Rennen wird Mercedes-Pilot George Russell vor Lewis Hamilton, den die Fans dafür zum Fahrer des Tages wählen.

Sieger Verstappen, der mit seinem 25. Grand-Prix-Sieg in der ewigen Statistik mit Niki Lauda und Jim Clark gleichzieht, fährt lachend und glucksend über die Ziellinie, fragt ketzerisch am Kommandostand nach: „War das jetzt ein gu­tes Rennen oder nicht?“ Aus den Worten von Teamchef Christian Horner ist das Grinsen fast herauszuhören: „Das war ein sehr gutes Rennen. Und ein brillantes Er­gebnis.“ Doch nicht die Kaltschnäuzigkeit Verstappens steht im Mittelpunkt, mehr die Verbitterung des Herausforderers und die unfreiwillige Rückkehr Ferraris zum Pannen-Rennstall.

Es ist die Hilflosigkeit, die aus Leclercs Worten spricht. Im ausrollenden Auto ist die Aussage noch panisch-analytisch: „Ein Problem, ein Problem! Es ist der Motor. Ich habe keine Power mehr.“ Später fehlt ihm jegliche Kraft, eine Antwort auf die drängenden Fragen zu finden: „Es tut so weh. Ich finde einfach nicht die richtigen Worte, um das hier zu beschreiben. Es ist einfach sehr, sehr enttäuschend. So etwas sollte uns einfach nicht mehr passieren.“

Die Zuverlässigkeit ist mitentscheidend in diesem Duell. Vielleicht muss Ferrari zu sehr ans Limit ge­hen, um mit Red Bull mithalten zu können, vielleicht ist die Neuentwicklung auch noch nicht belastbar genug. „Wir haben nichts verändert am Motor, und wenn, dann eher zum Besseren. Es ist schwierig zu verstehen. Ach, es tut einfach weh.“

Vorsorglich hatte Teamchef Mattia Binotto vor diesem Wochenende verkündet, dass nicht der Titel im Fokus seiner Scuderia stehe, sondern die Wettbewerbsfähigkeit. „Wir müssen erst verstehen, was heute passiert ist“, sagt der Manager über den Pannentag, „es macht uns Sorgen.“ Diese Frage hat dieses Rennen fürs Erste beantwortet. Generell fragt sich Leclerc, dem zum Saisonende hin noch Strafen für zu viel verbrauchte Motoren drohen: Wie haltbar sind seine Titelträume noch?

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