Technologie

#„Fusion von E-Plus und O2 war ein Rückschlag“

25 Jahre ist es her, dass die Telekom sich erstmals dem Wettbewerb stellen musste. In dieser Zeit gab es auch viele Fusionen. Jene von E-Plus und O2 betrachtet der Präsident des Bundeskartellamts heute als Fehler.

Fahnen mit den Logos von O2 und Telefónica
E-Plus wurde von O2 Telefónica geschlucktBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Bis 2014 gab es in Deutschland vier große Netzbetreiber im Mobilfunk: Neben Telekom und Vodafone konntest du auch bei E-Plus oder O2 Kunde werden. Doch dann startete die hinter O2 stehende Telefónica die Übernahme von E-Plus. Sie wurde letztlich von den europäischen Behörden abgenickt – wenngleich unter Auflagen. Eine dieser Auflagen war, dass in der Folge Drillisch als virtueller Netzbetreiber im Netz von O2 starten konnte. Daraus ist nach einer weiteren Übernahme nun der vierte echte Netzbetreiber 1&1 geworden, der aktuell versucht sein Netz aufzubauen.

Bundeskartellamts-Präsident: „Auflagen bei O2-Fusion waren widersinnig“

Andreas Mundt, damals wie heute Präsident des Bundeskartellamtes, sieht diese Übernahme von E-Plus bis heute kritisch. Das ließ er nun unumwunden durchblicken. Im Rahmen der 25-Jahr-Feier des Branchenverbandes VATM in der vergangenen Woche in Berlin sagte Mundt, es habe in den 25 Jahren der Liberalisierung auch Rückschläge gegeben. „Die Übernahme von E-Plus durch Telefónica, das hätten wir anders gemacht“, so Mundt wörtlich.

Es sei eine Fusion von vier auf drei Netzbetreiber gewesen. „Wie widersinnig das damals war, sieht man daran, dass die Europäische Kommission versucht hat, ganz harte Auflagen zu machen, damit wieder ein vierter Netzbetreiber in den Markt kann“, erläuterte Mundt den Vorgang aus seiner Sicht mit dem Nachsatz „Wie sinnvoll ist das denn?!“

Man sehe heute, dass es „relativ mühsam ist für einen vierten Netzbetreiber in den Markt zu kommen.“ Weiter kommentieren wollte er die Probleme, mit denen 1&1 konfrontiert ist, aber nicht – wohl auch, weil seiner Behörde eine Beschwerde von 1&1 zu vermeintlichen Behinderungen durch Vantage Towers vorliegt. Bis heute hat 1&1 nur eine sehr überschaubare Zahl Sender in Betrieb – wenngleich unlängst neue Sender eingeschaltet wurden. Allerdings ist man weit weg von der bis Ende vergangenen Jahres geforderten Zahl von 1.000 Sendern. Faktisch gibt es damit bis heute nur drei Mobilfunkanbieter.  „Deswegen war diese Entscheidung, was den Wettbewerbsgedanken angeht, dann vielleicht auch ein gewisser Rückschritt“, so Mundt abschließend.

Die Zusammenarbeit von O2 und 1&1 wird übrigens bald enden. Telefónica Deutschland will den Vertrag auslaufen lassen und wechselt zu Vodafone als Netzpartner.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Technologie kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!