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#Geburtstag am Valentinstag: In München eine mittlere Katastrophe

„Oh, du hast am Valentinstag Geburtstag!?“ Wenn ich Leuten erzähle, an welchem Tag ich geboren wurde, wird dieser Satz mit überraschendem, verspottendem oder vergnügtem Unterton inklusive hochgezogenen Augenbrauen ausgerufen. Irgendwie scheint der Valentinstag in den Menschen etwas auszulösen. Don’t know why, ich assoziiere damit mittlerweile eher negative Gefühle. Denn egal, wie ich meinen Geburtstag in München oder auch außerhalb feiern möchte, es ist immer ein Act – von Reservierung über Location bis hin zu Gäst*innen – es nervt ein bisschen. Wie ich es dennoch schaffe, einen schönen Geburtstag und Valentinstag zu haben, erzähle ich euch.

Als Kind war’s noch schön

Meinen Valentinstags-Geburtstag-Mix fand ich nicht immer blöd, ich hab’s als Kind sogar geliebt. In der Grundschule brachte mir meine Klassenlehrerin jedes Jahr eine Rose mit, da sie ihren Kolleginnen sowieso welche schenkte, umarmte mich und wünschte mir vor der ganzen Klasse alles Gute. Ich fühlte mich dann richtig besonders, denn die anderen bekamen das nicht. Aus der Retrospektive ziemlich unfair, aber ich fand’s super.

Auch die Jahre danach hat sich nichts groß daran geändert. Meine Schulfreund*innen kamen zu mir nach Hause, meine Mama machte Pizzaecken, mein Papa brachte uns, „seinen beiden Damen“, Blumen mit. Das machte er ab und an auch zu anderen Anlässen und ich freue mich noch heute über kleine Aufmerksamkeiten. Als meine Freund*innen aber ihren erste*n Freund*in hatten, änderte sich meine Einstellung zu dem Tag schnell. Sie sprachen es anfangs nicht direkt an, es war eher so eine unterschwellige Andeutung wie „Ach, du feierst genau am 14.?“. Danke für das schlechte Gewissen, das sie mir unbedingt aufdrücken mussten. Jetzt war ich dafür verantwortlich, dass sie den Tag nicht mit ihrem Herzblatt alleine verbringen konnten.

Die Lösung: Ich feierte später. Unter der Woche war das ja auch kein Problem, die Feier aufs Wochenende zu schieben – ist für viele eh praktischer. Aber vom Wochenende aufs nächste Wochenende? Wie blöd, meine Geburtstags-Stimmung ist dann halt nicht so gut.

Liebeserklärungen

Das führte dazu, dass ich auf größere Feiern gar keine Lust mehr habe. Aber es ist sowie egal, wie ich meinen Geburtstag feiere, es wird immer auf den Valentinstag bezogen. Ich gehe mit meinem Freund essen? Es ist mit Extra-Menü sofort ein Valentistagsdinner. Ich gehe mit Freund*innen feiern? Ach, die Singles wollen heute nicht alleine feiern. Jegliche Art des Geburtstagszellebrierens wird sofort kommentiert, und das nervt. So geht es Leuten mit Geburtstagen an Feiertagen ähnlich und stehen beispielsweise an Silvester nicht mal wirklich im Mittelpunkt. Der Valentinstag ist aber nochmal so ein Zwischending, der kein Feiertag ist, aber auch keinen wirklichen Grund zum Feiern hat, gilt für viele als Prädikat der Konsumgier und überteuerter Blumen. Beste Feiervoraussetzungen also.

Wirklich umständlich ist es aber erst, seitdem ich nach München gezogen bin. Ohne Reservierung geht ja bekanntlich nichts mehr und am Valentinstag ist es wirklich krass. Unzählige Restaurants sind drei Wochen im Voraus ausgebucht, die Bars sind voll und spontan geht sowieso nichts. Nicht falsch verstehen: Jede*r, der*die den Geburtstag feiert, muss sich früh genug darum kümmern, Leute einladen und sich Gedanken um die richtige Location kümmern. Im Winter ist es generell nochmal schwerer, weil alle Spots im Freien wegfallen, am Valentinstag aber fast unmöglich, weil viele Pärchen sich einen schönen Abend im Restaurant machen wollen. Einen Tisch für zwei Personen zu bekommen ist gar nicht so leicht, für mehrere Personen somit quasi unmöglich.

Irgendwann arrangiert man sich…

Wie bereits angeteasert, gibt es ein Aber: Mit jedem vergangenen Geburtstag lernt man dazu. Überlegt schon mal drei Monate im Voraus, worauf man wirklich Lust hat, klappert Freund*innen ab, ob sie am Valentinstag Zeit haben und in Begleitung feiern wollen, worauf auch sie Lust haben und reserviert spätestens drei bis vier Wochen früher, als man es sonst tun würde. Man sieht ein, dass sich Aufregen eh nichts bringt, arrangiert sich irgendwann damit und dann ist es halt so. Ändern kann man es ja nicht und ist ja sowieso meckern auf hohem Niveau. Auch, wenn es schön wäre, den Tag ohne überteuerte Blumen, Kommerz und Co. zu feiern. Vielleicht gelingt das ja noch.

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