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#„Gewaltexzesse an Säuglingen“

„Gewaltexzesse an Säuglingen“

Dass für ihn viel auf dem Spiel steht, zeigte unmissverständlich ein 42 Jahre alter Tatverdächtiger: Er warf seinen Computer aus dem Badezimmerfenster, als die Polizei anrückte. Bei einem anderen Tatverdächtigen, von dem die Beamten wussten, dass er Sportschütze ist und drei Faustfeuerwaffen legal besitzt, waren bei der Durchsuchung direkt Kräfte des Spezialeinsatzkommandos mit dabei, der Einsatz lief ruhig. In der Wohnung eines weiteren Verdächtigen stießen die Ermittler wiederum auf einen 40 Kilogramm schweren Computer, wassergekühlt, ein Profigerät wie aus dem Rechenzentrum. Und am Flughafen in München nahm die Polizei einen 34 Jahre alten Mann in Empfang, der gerade von einer Reise zurückkam.

Die Operation „Weckruf“, der zweite großangelegte „Aktionstag“ der bayerischen Polizei zur Bekämpfung von Kinderpornographie, war aus Sicht der Ermittler ein Erfolg: Bei dem Einsatz wurden am Dienstag 50 Objekte in ganz Bayern durchsucht, im Fokus standen 55 Beschuldigte im Alter von 18 bis 73 Jahren. Koordiniert wurde die Aktion vom „Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet“ (ZKI) , das bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg aufgehängt ist, gemeinsam mit dem Bayerischen Landeskriminalamt. Vielen der Tatverdächtigen wird vorgeworfen, sich über einen Filesharing-Anbieter im Clearnet, also dem öffentlich zugänglichen Internet, Videos beschafft zu haben.

Was auf diesen Videos zu sehen ist, machte die Ermittler fassungslos. Man habe die Staatsanwälte zuvor besonders warnen müssen, bevor sie die Videos sichteten, berichtet Oberstaatsanwalt Thomas Goger, Leiter des ZKI, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Es handele sich um „härtestes kinderpornographisches Material“: Aufnahmen schwerster sexueller Gewalt, die die Täter an Säuglingen und Kleinkindern ausleben.

Ein Instrument bleibt den Strafverfolgern verwehrt

Auch der bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und der Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verurteilen am Mittwoch die Taten auf das Schärfste. Sie heben hervor, was im Kampf gegen Pädokriminelle wirkungsvoll ist: Zum einen schlagkräftige Spezialeinheiten wie das ZKI, das von IT-Forensikern unterstützt wird und eng mit dem LKA, dem Bundeskriminalamt und den Behörden im Ausland zusammenarbeitet. Zum anderen der Ausbau der Prävention, zum Beispiel von Programmen wie „Kein Täter werden“: Diese Angebote sollen Pädophilen dabei helfen, ihre sexuelle Neigung so zu kontrollieren, dass sie keine Straftaten begehen. Der Handlungsbedarf ist groß: In der Polizeilichen Kriminalstatistik hat sich die Zahl der Straftaten in Zusammenhang mit Kinderpornographie im Jahr 2021 laut bayerischem Innenministerium nach ersten Auswertungen im Vergleich zum Vorjahr „nahezu verdoppelt“.

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