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#Gibt es noch eine Zukunft mit Woelki?

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Gibt es noch eine Zukunft mit Woelki?

Ob man nicht endlich auch über „den weißen Elefanten“ sprechen müsse, der die ganze Zeit im Raume stehe? Adressat dieser Frage war am Freitagabend der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Der weiße Elefant war in diesem Fall die Vertrauensfrage: Gibt es noch eine Zukunft mit Woelki im Erzbistum Köln?

Daniel Deckers

in der politischen Redaktion verantwortlich für „Die Gegenwart“.

Doch der Kardinal, der Bienenvölker sein eigen nennt, mochte mit dem Diözesanpastoralrat, in dem alle Berufsgruppen der Kirche vertreten sind, nicht über den weißen Elefanten reden, obwohl das Gremium dem Kirchenrecht nach seine wichtigste Beratungsinstanz sein soll. Woelki beließ es bei dem Hinweis, dass er sich nicht als Bischof beworben habe, sondern vom Papst dazu berufen worden sei.

Deutlicher als in dieser Sitzung hätte der Bruch zwischen Erzbischof und Erzbistum, der sich im Konflikt über die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und über eine grundstürzende Reform der Seelsorgestrukturen seit mehr als einem Jahr stetig vertieft hat, nicht zutage treten können. Das Treffen endete damit, dass der gut siebzig Mitglieder zählende Rat das Gespräch mit Woelki nur noch unter Vermittlung eines externen Moderators fortsetzen will.

Begonnen hatte die Sitzung am Freitagabend zunächst mit einer Aussprache über die Lage des fast 1,9 Millionen Katholiken zählenden Erzbistums. Die Mitglieder zeichneten ein düsteres Bild: Es wurde über Konferenzen von Pfarrern berichtet, in denen eine Mehrheit eine Zusammenarbeit mit dem Erzbischof in Frage gestellt habe, von Pastoral- und Gemeindereferenten, die wegen Woelki über ein Ausscheiden aus dem Dienst nachdächten oder schon die Kündigung eingereicht hätten. Und immer wieder wurde auf die besorgniserregende Zahl der Kirchenaustritte verwiesen und darauf, dass diesmal die Kernmannschaft von Bord gehe. Danach wurden in Gruppen Vorschläge erarbeitet und im Plenum vorgetragen, wie Vertrauen wiedergewonnen werden könnte: Hier wurde der weiße Elefant beim Namen genannt. Der Kardinal und sein Generalvikar Markus Hofmann hörten sich das schweigend an.

Eklat im Diözesanrat

Am Samstagvormittag kam es dann zum Eklat, wie mehrere Teilnehmer übereinstimmend der F.A.Z. berichteten: Hofmann habe mit einer Power-Point-Präsentation Vorschläge unterbreitet, wie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit durch das Gremium gefördert werden könne. So habe er vorgeschlagen, die Protokolle der Sitzungen früher zu versenden, eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Tagesordnung einzusetzen und auf die Philippinen zu reisen, um sich vom dortigen kirchlichen Leben Anregungen zu holen. Daraufhin sei dem Vorsitzenden des Diözesanrats, dem Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der Geduldsfaden gerissen. Man könne auf eine so tiefgehende Krise nicht mit einer Diskussion über Nebensächlichkeiten reagieren, sagte der Sozialdemokrat. Der Sprecher der Seelsorger in Krankenhäusern, Polizei und anderen Einrichtungen außerhalb der Pfarreien sekundierte: Die Apostolische Visitation, der das Erzbistum durch den Papst unterzogen worden sei, könne nicht einfach ausgeblendet werden, man müsse auch über einen Rücktritt reden.

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