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#Regierung holt gefangene deutsche IS-Mitglieder zurück

Regierung holt gefangene deutsche IS-Mitglieder zurück

Nach monatelangen Vorbereitungen und Verhandlungen ist es dem Auswärtigen Amt gelungen, drei deutschen Frauen und zwölf Kinder aus Internierungslagern für gefangene Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Norden Syriens zurückzuholen. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte, er sei erleichtert über den Erfolg der Aktion, die gemeinsam mit Finnland organisiert wurde. Die finnischen Behörden brachten zwei Frauen und sechs Kinder zurück.

Johannes Leithäuser

Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind sieben der zwölf aus dem Gewahrsam in Syrien befreiten Kinder Waisen. Gegen eine der zurückgekehrten Mütter hat der Generalbundesanwalt Haftbefehl erlassen, sie wurde bei ihrer Ankunft am Flughafen Frankfurt festgenommen.

Die Vorwürfe gegen die 21 Jahre alte Frau, die aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt stammt, lauten auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und auf Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Beschuldigte soll als Jugendliche nach Syrien gereist sein und sich den islamistischen Terrorkämpfern angeschlossen haben. Sie sei die dritte Ehefrau eines IS-Geheimdienstmannes gewesen.

Maas sagte, die gelungene Rückkehr der Frauen und Kinder stimme „zuversichtlich, dass wir auch in weiteren Fällen eine Rückkehr ermöglichen können“. Nach Angaben deutscher Stellen befinden sich jetzt noch rund 70 erwachsene Deutsche und etwa doppelt so viele Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit in der Region in Gewahrsam.

Außenminister Heiko Maas (SPD)


Außenminister Heiko Maas (SPD)
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Bild: dpa

Bei den jetzigen Rückkehrern, die aus zwei von Kurden verwalteten Lagern in Nordost-Syrien kommen sollen, hat es sich nach Angaben des Auswärtigen Amts um Fälle gehandelt, bei denen die Ausreise besonders dringlich gewesen sei. Die Kinder seien verwaist oder erkrankt. Die Lage im Nordosten Syriens sei allerdings durch die Kampfhandlungen des vergangenen Winters und durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr „noch prekärer geworden“. Viele der „Ansprechpartner vor Ort haben derzeit auch sonst genug Probleme“, sagte der Außenminister.

Da die Bundesrepublik weder diplomatische Beziehungen mit dem syrischen Regime des Präsidenten Baschar al Assad unterhält, noch in jenen Regionen diplomatisch dauerhaft präsent ist, die nicht der Kontrolle des Regimes unterliegen, ist sie bei der Rückholung von deutschen Staatsbürgern auf die Hilfe örtlicher Autoritäten angewiesen, zu denen wohl vor allem kurdische Autonomieverwaltungen gehören.

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