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#GPU im Notebook: Wann brauche ich eine Grafikkarte?

Echte Gamer kommen im Notebook kaum an einer fetten Grafikkarte vorbei, doch gerade wer viel mit großen Mediendateien arbeitet, profitiert ebenso von der zusätzlichen Karte. Doch wer braucht wann was? Wir geben einen kurzen Einblick.

Der neue Legion Pro 7i ist mit einer 40er Grafikkarte ausgestattet.
Der neue Legion Pro 7i ist mit einer 40er Grafikkarte ausgestattet.Bildquelle: Lenovo

Die GPU ist nicht nur für Spiele da. Grafische Berechnungen, insbesondere dreidimensionale, sind komplex. Für eine fehlerfreie Darstellung werden hohe Rechenleistungen benötigt, die die Möglichkeiten einer klassischen CPU schnell überfordern. GPUs sind dagegen genau für diesen Zweck spezialisiert. Sie können bei stark parallelisierten Aufgaben die theoretische Rechenleistung einer CPU erheblich überflügeln. Daher wird die Leistung der Grafikeinheiten nicht nur bei Spielen genutzt.

Sie wird von Apps abgerufen, die zur Erzeugung von Multimedia-Content genutzt werden. Sie hilft beim 3D-Modelling oder Filmschnitt und -rendering und beschleunigt die Oberflächen von klassischen Grafik- und Bildbearbeitungsprogrammen. Auch beim Dekodieren von Videos kommt die GPU zum Einsatz. Sogar Audio-Programme profitieren. Selbst der Internet Explorer 9 nutzte bereits die Möglichkeiten der GPU zur Beschleunigung des Seitenaufbaus. Und bei der Verschlüsselung der Datenpakete kann sie ebenfalls die Geschwindigkeit steigern. Ein neues Feld, das von der Leistung des Grafikchips profitiert, sind zudem KI-Anwendungen, die teilweise nur in Verbindung mit einer GPU ausgeführt werden können.

Notebook sind besonders schwierig

Für eine möglichst hohe Rechenleistung, ganz gleich, ob bei der CPU oder GPU, sind Gehäuse mit begrenztem Platz kontraproduktiv. Je höher die angeforderten Leistungen, desto höher fällt die Temperatur aus, die rund um die Chips in Form von Abwärme entsteht. Das ist gerade in Notebooks ein Problem. Bei einem großen Teil der Laptops setzen die Hersteller daher auf Chips, bei denen CPU und GPU auf einem Prozessor zusammen untergebracht sind. Allerdings können die Grafikeinheiten nicht mithalten. Die sogenannten iGPUs müssen sich den Platz auf dem Prozessor mit der CPU und anderen Funktionen teilen. Um die Temperaturentwicklung im Rahmen zu halten, arbeiten sie mit niedrigeren Taktfreguenzen und müssen sich den Arbeitsspeicher mit der CPU teilen.

Integrierte Intel-GPUs am langsamsten

Intel hat zwar immer noch den größten Marktanteil bei Chips fürs Notebook und damit auch bei Laptop-GPUs, doch die Intel-GPUs gelten als wenig leistungsfähig. Verständlich ist das noch bei Einsteiger-Laptops mit Intel-Celeron-Chips. Hier setzt der Hersteller auf die UHD-GPU (ultra high definition) aus dem Jahr 2017, die nur über zwölf Execution-Units verfügt, welche lediglich einen Takt von 700 MHz leisten. Multimedia-Fähigkeiten sind damit eigentlich nicht vorhanden. Etwas anders sieht es bei der Iris-Xe-GPU aus, die die UHD einst aus den Core-Chips verdrängte. Die maximal 96 EUs sind bei der Max-Variante mit bis zu 1,65 GHz getaktet. Die Performance bleibt jedoch eher schmal – selbst mit Blick auf integrierte Lösungen von den Konkurrenten AMD und Apple. Die Bearbeitung multimedialer Inhalte erfordert Geduld, bei anspruchsvolleren Spielen gerät sie ins Stottern. 

Sowohl AMDs Radeon als auch Apples M2-GPU machen das besser. Letztere erreicht etwa im Geekbench eine Leistung von knapp 28.000 Punkten – und damit fast das Doppelte der Intel-GPU. Die Radeon ist im Vergleich zur Apple-GPU noch mal rund 20 Prozent schneller. Mit beiden Grafikchips lässt sich die Tür zur Gaming-Welt ein Stück weit öffnen. Auch anspruchsvolle Titel funktionieren, sind aber zumeist nicht in den höchsten Qualitätsstufen ausführbar. Und auch beim Rändern hochauflösender Videos ist Geduld gefragt.

Laptop RAM GPU
Knappe Platzverhältnisse sind eine Herausforderung für die Kühlung leistungsstarke Chips

Erst “richtige” Grafikkarten machen Spiele auf dem Notebook rund

Mit etwas weniger als 70.000 Punkten verdoppelt die Nvidia Geforce RTX 4050 die Leistung der Radeon – der Vorgänger, die RTX 3050, liegt in diesem Benchmark gerade mal rund fünf Prozent zurück. Ab dieser Stufe bekommt der sogenannte Content Creator beim Videoschnitt oder 3D-Rendern solide Geschwindigkeiten geboten, die nicht direkt den Wunsch nach mehr aufkommen lassen. Auch beim Spielen auf dem Notebook-Display gibt es nun kaum noch Einschränkungen. 

Nvidia Geforce RTX 4070: Schweizer Taschenmesser unter den Grafikkarten

Die Geforce RTX 4070 stellt nicht nur zahlenmäßig die Mitte der Serie dar, sondern auch das mittlere Maß im besten Sinne. Sowohl Spieler als auch Produktive bekommen hier aus leistungstechnischer Perspektive eine Grafikkarte, die kaum Wünsche offen lässt. Erst bei wirklich ausgefallenen Set-ups kommst du an Grenzen. Dies gilt etwa beim Betrieb eines zweiten Monitors oder auch zweier zusätzlicher Bildschirme. 

Verfügen diese über viele Pixel und/oder eine große Breite, muss bei so manchem Spiel die Darstellungsqualität reduziert werden. Beim Test des Lenovo Legion R45-30w galt das schon für das recht betagte Civilisation 5. Wer an dieser Stelle sichergehen will, der muss zu einem Notebook mit einer Geforce RTX 4080 oder noch besser zur 4090 greifen – die allerdings auch entsprechend teuer sind. 

AMD beteiligt sich nicht am Rennen um die schnellste Karte

Bei den Grafikkarten für Notebooks dominiert Nvidia. Und AMD scheint sich dieser Dominanz ein Stück weit zu beugen: Während die RX-6000-Serie noch 14 Karten mit Grafikspeichergrößen von bis zu 12 GB umfasste, sind es bei der auf der RDNA3-Architektur basierenden Radeon-RX-7000-Generation nur noch vier Modelle. 

Im Vergleich kann sich die Leistung sehen lassen, auch wenn sie nichts mit den Topmodellen Nvidias, der Geforce RTX 4080 und der 4090 zu tun hat, sondern sich leistungstechnisch irgendwo zwischen der RTX 4060 und der RTX 4070 wiederfindet. 

Intel ARC: Mehr Arbeit, weniger Spiel

Intel gehört zwar zu den Branchengrößen in der Welt der Chips, doch den Bereich der Grafikkarten behandelte der Hersteller lange Zeit eher stiefmütterlich. Mit integrierten Lösungen ist Intel zwar seit Langem auf dem Markt präsent, doch erst im vergangenen Jahr erschienen mit der ARC-Serie dezidierte Karten für Desktop-PCs und Notebooks. Und zumindest im Notebook merkt man den Karten ihre vergleichsweise kurze Entwicklungsgeschichte noch an. 

Bei Spielen gelingt die Darstellungsqualität noch nicht durchgehend auf dem Niveau der Konkurrenz, zumal die Leistungsfähigkeit der Topmodelle der Serie im Bereich von Nvidias Geforce RTX 4050 und 4060 liegt. Dafür setzt Intel auf große Grafikspeicher. Die schnellste Karte, die ARC 770M, verfügt über einen 16 GB großen GDDR6, eins darunter gibt es noch 12 GB. Gerade wer für seine Content-Erstellung einen großen Grafikspeicher benötigt, findet hier einen günstigen Weg.

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  • Legion Pro 7i: Lenovo

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