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#Grey's Anatomy: Merediths Abschied ist vollbracht und das Langweiligste, was der Serie passieren konnte

„Grey's Anatomy: Merediths Abschied ist vollbracht und das Langweiligste, was der Serie passieren konnte“

Nach 19 Staffeln Grey’s Anatomy nimmt Ellen Pompeo Abschied von ihrer ikonischen Hauptrolle der Meredith Grey. Wie gelangweilt die Serie damit umgeht, ist allerdings unglaublich.

Dass Ellen Pompeo schon seit Jahren darüber nachdenkt, Grey’s Anatomy hinter sich lassen, ist kein Geheimnis. Dass ihr Abschied in Staffel 19 stattfindet, wissen wir seit letztem Herbst. Die Serie läuft vergangenen Versprechen zum Trotz ohne ihre Hauptfigur weiter. Nun wurde Merediths Abschieds-Episode in den USA gesendet – und verbreitet statt großen Gefühlen nur Langeweile.

Grey’s Anatomy-Ausstieg: So wird Meredith in Staffel 19 aus der Serie entlassen

Schon der Start von Staffel 19 hatte Meredith zunehmend in den Hintergrund gerückt und sich stattdessen auf neue Assistenz-Ärzt:innen fokussiert.
Seit November 2022 ist bekannt, mit welcher Begründung Serien-Hauptfigur Meredith Grey’s Anatomy verlassen wird. Genau das tritt nun ein: Meredith zieht mit ihrer Familie nach Boston. Damit Tochter Zola eine Schule für kleine Genies besuchen kann. Und damit Meredith vielleicht irgendwann Alzheimer heilen kann.

Seht hier den Trailer zu Grey’s Anatomys Abschieds-Episode

Grey’s Anatomy – S19E7 I’ll Follow The Sun Promo (English) HD

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In der in den USA immer vor Grey’s Anatomy ausgestrahlten Episode der Spin-off-Serie Seattle Firefighters steht Meredith vor ihrem brennenden Haus. Symbolisch wird die letzte Brücke abgebrochen. In der nachfolgenden, endgültigen Abschiedsfolge, Episode 7 der 19. Staffel (I’ll Follow the Sun), ist die Ärztin über weite Strecken abwesend, während andere uns dafür begeistern wollen, dass sie ein Baby retten. Das Tagesgeschäft eben. Wir sehen Meredith lediglich bei einem Streit mit ihrem aktuellen Liebhaber Dr. Nick Marsh (Scott Speedman), der nicht weiß, ob er ihr „Ich liebe dich“ sagen und nach Boston folgen will. Am Ende eilt er ihr hinterher zum Flughafen, verpasst den Moment und muss seine Liebeserklärung per Telefon abgeben.

Ach ja: Zehn Minuten vor Schluss schmeißt die versammelte Krankenhaus-Belegschaft Meredith noch eine kurze Abschiedsparty, bei der ihre längsten Weggefährten Dr. Miranda Bailey (Chandra Wilson) und Dr. Richard Webber (James Pickens Jr.) keine rechten Worte finden. Ohnehin bleibt eine Hintertür zur Rückkehr offen
(ein Gastauftritt ist bereits bestätigt , vermutlich am Ende der 19. Staffel). Denn Meredith verkündet in ihrer Rede, dass sie „wahrscheinlich nächste Woche schon wieder vorbeischauen“ wird. Und dann sitzt sie im Flieger und ist weg.

Grey’s Anatomy ist eine Serie der Gefühle, aber bei Merediths Abschied spürt man nichts

Ob Flugzeugabsturz, Amoklauf oder Beinahe-Ertrinken: Grey’s Anatomy schrieb das Drama als Drama-Serie immer groß. Gefühle wollten gefühlt werden. Im Zuge zahlloser Charakter-Tode flossen beim Publikum literweise Tränen. Wie oft Meredith dabei Verluste erlitt oder selbst dem Sensenmann entging, gehörte als Emotions-Achterbahn schlicht dazu.

Grey’s Anatomys Abschiedsfeier für Meredith in Folge 7, Staffel 19

Erst in den letzten Jahren wurden Grey’s Anatomy-Figuren immer häufiger auch lebendig in die Freiheit abseits des Serien-Schauplatzes Seattle entlassen: Cristina ging in die Schweiz, Alex zu Izzy, Arizona zu Callie und Jackson mit April nach Boston. Das war weniger aufregend, aber legitim. Nur wurde der Ortswechel zuletzt zunehmend zur Ausstiegs-Formel aus Grey’s Anatomy. Zu einer zu häufig kopierten Blaupause, der nun auch Meredith folgt.

  • Mehr: Grey’s Anatomy-Abschied nach 17 Jahren: Ellen Pompeo wendet sich mit rührender Nachricht an die Fans

Erstaunlich an Folge 7 der 19. Staffel ist, wie lustlos und unspektakulär sie Meredith ziehen lässt. Nach 19 Staffeln Rekord-Geschichte lässt Grey’s Anatomy Ellen Pompeo mit einem schulterzuckenden „Tschüss“ ziehen. Das mag Methode haben, um den Fans ihren Ausstieg zu erleichtern. Doch es passt nicht zur gewohnten Emotionalität der Serie und wird dem größten Abgang von allen nicht gerecht.

Über Alex Karev’s absurden Grey’s Anatomy-Abschied konnten wir uns wenigstens noch gebührend aufregen. Die Art, wie Meredith aus ihrer eigenen Serie geschrieben wird, ist ungleich furchtbarer. Weil sie lediglich ein leeres Egal-Gefühl hinterlässt. Wenn die Serie uns vermitteln wollte, dass sie diesen Schritt einfach entnervt hinter sich bringen wollte, dann war ihre Mission erfolgreich.

Grey’s Anatomy schwankt bei Ellen Pompeos Ausstieg zwischen Beleidigung und Rechtfertigung

Es ist unverkennbar, dass Grey’s Anatomy uns ein richtiges Happy End absichtlich verweigert. Nicht umsonst ist Merediths letzte OP im Grey-Sloan-Krankenhaus ein Misserfolg. „Es gibt kein Happy End. Weil ich noch immer hier bin, noch immer am Leben“, sagt die Ärztin in ihrem vielleicht letzten Voice-Over. Das mag tröstend gemeint sein, fühlt sich nach 19 Staffeln jedoch schal an.

Grey’s Anatomy: Ellen Pompeo freut sich auf den Ausstieg

Was wohl auch daran liegt, dass die gesamte Episode teilweise zum aggressiven Meta-Kommentar auf Ellen Pompeos Weggang verkommt: Die leicht auf die Realität übertragbaren Dialoge pendeln zwischen Rechtfertigung („Patienten haben unrealistische Erwartungen, was Ärzte können“) und Publikums-Beleidigung („Ich werde dich nicht anbetteln, mich zu lieben“). Ja, dass die Schauspielerin nach 408 Serien-Episoden in 19 Staffeln mal was Neues ausprobieren will, ist völlig okay. Aber muss Grey’s Anatomy den Fans deshalb die notwendige Trauer versagen?

„Du musst dir erst Sorgen machen, wenn du aufhörst, die Verluste zu fühlen“, erklärt Meredith, nachdem ihre letzte Patientin unter ihren Händen wegstirbt. In dem Fall sollten wir uns um eine Serie sorgen, deren flacher Herzschlag beim Verlust ihrer Hauptfigur keinen Moment aussetzt. Eine Beerdigung der Serie wäre der bessere Weg gewesen.

  • Mehr: Dieser Skandal bei Grey’s Anatomy ist dramatischer als jede Serienepisode

(In Deutschland wird die 19. Staffel Grey’s Anatomy voraussichtlich im März oder April bei Disney+ starten.)

Grey’s Anatomy-Podcast als Serien-Rückblick: Was hat die Serie so besonders gemacht?

Im Streamgestöber-Podcast zu Grey’s Anatomy prüfen wir die langlebige Erfolgsserie auf ihre Vitalwerte:

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