#Urteil gegen IS-Anhängerin Laura H in Frankfurt: Im Glauben verloren

Das Oberlandesgericht Frankfurt hat die frühere Islamistin Laura H. verurteilt. Sie nahm ihre beiden Kinder mit nach Syrien, während der Bürgerkrieg tobte — aus Liebe zu ihrem dort lebenden Mann, sagt sie. Kann das sein?

Es ist der zweite Verhandlungstag, und für Laura H. wird es unangenehm. Die Angeklagte hat eben davon erzählt, wie sie in Tränen ausgebrochen sei, als sie damals erfahren habe, dass ihr Mann, der mutmaßliche Islamist Ahmed D., von Interpol gesucht werde. „Mein erster Gedanke war, dass ich ihn nie wiedersehen werde.“

Doch auf Nachfragen des Gerichts, ob sie da nicht stutzig geworden sei, wer ihr Mann überhaupt sei, hat H. abermals beteuert, damals geglaubt zu haben, die Behörden hätten ihn fälschlicherweise im Visier. „Ihr Einstieg heute ist schlecht“, sagt Christoph Koller, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Frankfurt. Er glaubt ihr nicht. „Wir hatten über vollkommene Ehrlichkeit gesprochen“, sagt Koller. H. stockt, ist den Tränen nah. „Sie ist angeschlagen“, versucht H.s Verteidiger zu einer Erklärung anzusetzen. Für Koller ist das Usus: „Ja, wenn ich vor dem Staatsschutzsenat angeklagt wäre und um die Bewährung kämpfen würde, dann wäre ich auch angeschlagen.“