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#Haaland nervt nicht nur mit seinen Toren

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Haaland nervt nicht nur mit seinen Toren

Wenn spanische Gegner in Dortmund zum Ausscheidungskampf der Champions League aufkreuzen, werden mitunter dramatische Fußball-Geschichten geschrieben. Unvergessen ist das Frühjahr 2013, als zunächst der FC Málaga in einem irren Endspurt mit zwei Toren in der Nachspielzeit, davon das letzte irregulär, doch noch aus dem Wettbewerb geworfen wurde. Und wenig später schoss ein gewisser Robert Lewandowski im Halbfinal-Hinspiel Real Madrid mit vier Toren im Alleingang ab. Nun wird die Erzählung der deutsch-spanischen Duelle in Westfalen um ein aufregendes Kapitel ergänzt.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Der Dortmunder Lewandowski der Neuzeit heißt Erling Haaland. Schon im Hinspiel beim 3:2-Coup in Andalusien schoss er zwei Tore. In der entscheidenden Partie am Dienstagabend legte er noch zwei Treffer nach, die den BVB nach dem 2:2 gegen Sevilla ins Viertelfinale der Königsklasse brachten. Er hat nun in 14 Spielen in der Champions League unglaubliche 20 Tore erzielt. Davon konnten selbst die Fußball-Giganten Lionel Messi und Cristiano Ronaldo in ihrer frühen Karriere nur träumen. Dazu traf der erst 20 Jahre alte Norweger als Erster bei vier aufeinanderfolgenden Einsätzen in der Champions League doppelt.

„Erl ist herausragend. Das macht uns stolz, dass er den Rekord in unseren Trikot weiterführt“, sagte Trainer Edin Terzic und ergänzte bei Sky in froher Erwartung auf mehr: „Er ist herausragend. Wir sind froh, dass wir ihm noch zwei weitere Champions-League-Spiele in dieser Saison besorgen konnten, damit er noch weiter treffen kann.“ Dort werden die Gegner sicherlich nicht leichter, aber einen wie Haaland dürfte das nicht erschrecken mit 1,94 Metern Körpergröße und fast 90 Kilogramm. Wenn auch der Begriff „Naturgewalt“ für einen Fußballspieler etwas schräg klingt, so ist er doch eine imposante Erscheinung.

„Haaland wird eine Ära prägen“

Das erkannte auch der gegnerische Trainer an, den Haaland mit seinen Toren aus der Kampagne der Champions League geworfen hatte. „Er wird eine Ära prägen“, prophezeite Julen Lopetegui. Seine Spieler indes waren nicht nur wegen der Gegentreffer, seiner Klasse und körperlichen Wucht genervt von Haaland, der als einzige Spitze den Gegner mürbe machte. Nachdem der Stürmer zum Ende der ersten Halbzeit überraschend gegen ein überlegendes Sevilla zum 1:0 für den BVB getroffen hatte (35. Minute), legte er sich zu Beginn der zweiten Hälfte mit Torwart Bono an und brachte die emotionalen Spanier gegen sich auf. Es folgten Tumulte.

Was war passiert? Haaland hatte zunächst zum vermeintlichen 2:0 getroffen, wieder mit wuchtigem Körpereinsatz mit einem Schuss aus spitzem Winkel (48.). Sevilla sah ein Foul und protestierte. Der Schiedsrichter Cüneyt Cakir ging zu seinem Bildschirm am Spielfeldrand, sah sich alles an – und gab dann zur Überraschung Elfmeter für Dortmund. Das Tor zählte nicht, dafür ahndete er ein Foul an Haaland – Jules Koundé hatte ihn am Trikot gezogen –, das fast drei Minuten vorher stattfand. Doch damit nicht genug der Aufregung. Haaland trat an und scheiterte an Bono, auch im Nachschuss.

Das animierte den Torwart zu einer Jubelgeste gegenüber Haaland. Doch der Schlussmann hatte die Rechnung ohne den türkischen Schiedsrichter gemacht. Der bekam den Hinweis, dass sich Bono beim parierten Strafstoß zu früh von seiner Torlinie entfernt hatte. Haaland durfte nochmal antreten und verwandelte diesmal mit einem flachen Schuss in die gleiche Ecke (54.). Beim Jubel rannte er provozierend zu Bono und rief ihm etwas zu. Die brachte die Sevilla-Spieler auf die Palme, die Haaland bis zur Außenlinie folgten und dort nicht nur mit Worten zur Rede stellten. Nun war er erst recht Sevillas „Liebling“.

„Beim zweiten Elfmeter war ich schon ein wenig nervös“, sagte Haaland. „Aber als er mich nach dem ersten Elfmeter angeschrien hat, dachte ich, es wäre umso besser, noch ein weiteres Tor zu schießen. Danach habe ich ihm dann das gesagt, was er zu mir gesagt hat, nachdem ich den ersten Elfmeter verschossen hatte. Vielleicht ist das Karma.“ Die Nerven beruhigten sich ein wenig, doch Sevilla gab nicht auf. Ein Strafstoß von Youssef En-Nesyri brachte das 2:1 (69.), ein Kopfball das 2:2 (90.+6). Es folgte noch einmal ein Ball in den Dortmunder Strafraum, ehe Torwart Marwin Hitz zupackte.

Ein weiteres Gegentor hätte die Verlängerung gebracht. Entsprechend groß war die Erleichterung und der Jubel bei Terzic an der Seitenlinie, als Schiedsrichter Cakir das Spiel danach beendete. „Am Ende wird es natürlich nochmal eng. Das sind halt die K.o.-Spiele. Da gibt es am Schluss keine Regeln mehr. Die einzige Regel ist das Weiterkommen“, sagte der Trainer, der in der neuen Saison wieder in seine Rolle als Assistent rutscht hinter dem neuen Cheftrainer Marco Rose. Soweit ist es noch nicht. „Es fühlt sich ganz cool an. Wir sind natürlich total glücklich“, sagte er zum Einzug ins Viertelfinale.

Dass schon mehr geklärt sei mit Terzic, brachte Sportdirektor Michael Zorc vor dem Spiel in Rage. Gab es weitere Absprachen für die Zukunft? „Das ist blanker Unsinn. Edin Terzic wird Teil des Trainerteams sein und in seine alte Funktion als Ko-Trainer zurückgehen. Dass er mit irgendwelchen Versprechungen geködert wurde, ist einfach nur Unsinn.“ Das alles spielte an diesem Abend aber eigentlich auch keine Rolle. Der 38 Jahre alte Terzic muss sich eh erstmal erholen: „Als kleiner Junge hatte ich den großen Traum, mit Fußball alt zu werden. Jetzt habe ich das Gefühl, ich werde alt wegen Fußball.“

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