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#Haben wir ein Problem mit politischer Korrektheit?

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Haben wir ein Problem mit politischer Korrektheit?

Am Tag des Gesprächs zwischen Rudi Wedekind und Sven F. erscheint im Feuilleton der F.A.Z. ein gemeinsamer Gastbeitrag von der „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer und der aus Costa Rica stammenden Politikerin Christiana Figueres. Der Artikel wird schnell zum Mittelpunkt des Austausches zwischen Wedekind und F., die im Rahmen der Aktion „Deutschland spricht“ zusammentreffen, um mit dem jeweils anderen über ihre unterschiedlichen politischen Einstellungen zu diskutieren.

In dem Gastbeitrag appellieren Klimaaktivistin Neubauer und Politikerin Figueres an die Auto-Nationen Deutschland und Amerika, eine Vorreiterrolle in der Elektromobilität einzunehmen, indem sie keine weiteren Verbrennungsmotoren mehr produzieren. Diese Forderung findet der 70 Jahre alte Rudi Wedekind aus Hamburg bezeichnend für eine „Gesinnungsethik“, die er zunehmend in der Politik, den Medien und auch in der Bevölkerung ausmacht. „Es rollt eine Moralismuswelle über Deutschland“, sagt er und verortet die Anfänge dieser Entwicklung in der Studentenbewegungen der 1960er Jahre.

Woher soll der Strom kommen?

Wie die Idee des Nationalismus, die sich im 19. Jahrhundert wie ein Lauffeuer in Europa ausbreitete, so polarisierten ideologische Gesinnungen im 21. Jahrhundert die Gesellschaft, meint Wedekind. Bei Themen wie Umweltschutz und politischer Korrektheit sei die Polarisierung weit fortgeschritten, findet der Rentner. Diskussionen um die geschlechtergerechte Sprache, aber auch Kritik an vermeintlich diskriminierenden Begriffen wie „Schwarzfahren“ verunsicherten weite Teile der Gesellschaft. „Ich finde das absurd, weil es die Lage der betroffenen Menschen nicht verbessert.“ Gleichzeitig setzten sich die Menschen immer weniger im Detail mit Problemen auseinander: „Gesinnung heißt, nicht auf Details zu schauen, sondern sich auf die Moral zu berufen.“ So sei auch Neubauers Forderung nach einem radikalen Umschwung auf Elektromobilität „gesinnungsmäßig und moralisch richtig“. Doch wie etwa der daraus resultierende Mehrbedarf an Strom in kürzester Zeit CO2-neutral bereitgestellt werden solle, berücksichtige die Klimaaktivistin in ihrem Artikel nicht, kritisiert Wedekind.

Der Mitte 40-jährige Sven F. wurde im europäischen Ausland geboren und doziert Volkswirtschaft an der Universität einer norddeutschen Großstadt. Wegen seiner Tätigkeit als Lehrender möchte er namentlich nicht genannt werden. „Ich stimme mit Ihnen überein, dass ein gesetzliches Verbot für die Herstellung von Verbrennungsmotoren umweltpolitisch nicht richtig ist“, sagt der Wirtschaftsdozent. „Aber es ist ein Totschlagargument, zu sagen, man müsse für jedes Problem mit einer Komplettlösung aufwarten.“ Von rechtskonservativer Seite würde so jeglicher Versuch torpediert, eine strukturelle Umweltpolitik umzusetzen. „Und genau das machen Sie jetzt auch: Sie fordern von einem Individuum die Gesamtlösung für die Energiewende und erschweren damit die politische Auseinandersetzung.“

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