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Blutplasma gegen Covid-19

Fast ein halbes Jahr hat der Herstellungsprozess gedauert, aber nun hat der Blutplasma-Verarbeiter Biotest einen ersten Schwung eines Mittels fertiggestellt, das bei Covid-19-Erkrankten den Heilungsprozess beschleunigen soll. Die Fertigstellung der Charge, deren Produktion im Herbst begonnen wurde, sei „ein wichtiger Meilenstein“ teilte das Unternehmen mit, das 1800 Mitarbeiter hat, die Mehrheit davon in Dreieich. Allerdings ist der Einsatz noch nicht von den Behörden zugelassen worden.

Falk Heunemann

Die Hessen haben sich einer weltweiten Allianz gegen Covid-19 von Unternehmen angeschlossen, die Blutplasmaspenden zu Medikamenten weiterverarbeiten. Anders als Impfstoffe sind deren sogenannte Hyperimmunglobuline nicht dafür gedacht, Gesunde vor einer Ansteckung zu bewahren. Vielmehr soll das Blutplasma-Serum bereits schwer erkrankte Patienten sofort mit Covid-19-Antikörpern versorgen, um die Heilung zu ermöglichen. Die Antikörper müssen aus dem Blut von Spendern gewonnen werden, die bereits infiziert und erkrankt waren, jede Dosis wird aus rund 1000 Spenden gewonnen. In Deutschland werden derzeit mehr als 1800 Covid-19-Patienten künstlich beatmet. Allein für sie wären also 1,8 Millionen Blutplasmaspenden nötig – erkrankt waren bisher 2,4 Millionen Menschen in Deutschland.

„Wir haben nicht genug Plasma“, sagt ein Biotest-Sprecher. Die Spenden für die nun hergestellte Charge stammen aus den Vereinigten Staaten und Europa. Das Sammeln werde auch dadurch erschwert, dass die Menge der Covid-19-Antikörper von Person zu Person schwanke. Sie hänge etwa davon ab, wie viel Zeit seit der Infektion bereits vergangen sei. Ursprünglich sechs Pharmakonzerne, darunter Biotest, hatten sich daher im vergangenen Jahr zur Covid-19 Plasma Alliance zusammengetan. Mittlerweile haben sich weitere Unternehmen aus der Branche dem Verbund angeschlossen.

Dosierung muss noch ermittelt werden

Die Mitglieder dieser Branchen-Allianz sammeln weltweit Plasmaspenden, verteilen, reinigen und konzentrieren sie. Auch bei den Studien, die zur Zulassung nötig ist, wird kooperiert. Mittelfristig soll jedes Unternehmen selbst das Mittel herstellen und ausliefern können.

Das Antikörper-Konzentrat gilt als vergleichsweise ungefährlich, weil es sich letztlich um gereinigte und hochkonzentrierte Blutspenden handelt. Es muss aber in klinischen Tests nachweisen, welchen Erkrankten wirklich mit dem Serum geholfen werden kann. Zudem müsse noch die ideale Dosierung ermittelt werden, wie es von Biotest hieß: Eine zu kleine Dosis wäre nicht wirksam genug, eine unerwünschte Verschwendung, weil dann die Zahl der behandelbaren Patienten deutlich sinken würde.

Für die klinische Studie wurden nach Aussage von Biotest inzwischen genügend Patienten rekrutiert. Ein Zulassungsantrag könne in den Vereinigten Staaten in einigen Wochen gestellt werden, die Behörde muss den Antrag dann allerdings noch prüfen und genehmigen. In Europa dürfte der Antrag später erfolgen.

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